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McKinsey-Analyse: Nachfrage nach fossilen Brennstoffen früher rückläufig als erwartet - Stromverbrauch wird sich bis 2050 verdoppeln

01.02.2021  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: McKinsey & Company.

Die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen wird früher als erwartet schon in wenigen Jahren zurückgehen: Die Nachfrage nach Öl wird bereits 2029 ihren Höhepunkt erreichen, die nach Gas im Jahr 2037. Die Nachfrage nach Kohle ist bereits seit 2014 rückläufig.

Dies sind aktuelle Prognosen und Zahlen aus der „Global Energy Perspective 2021“. Für diese Analyse wertet die Unternehmensberatung McKinsey & Company jährlich die Daten und Fakten zu Entwicklungen von 30 Industriesektoren sowie 55 Energieprodukten und -brennstoffen in 146 Ländern aus.

Die aktuelle Analyse zeigt: Die COVID-19-Pandemie hat zu einem starken Rückgang des Energiebedarfs geführt, von dem McKinsey erwartet, dass es ein bis vier Jahre dauern wird, bis er sich erholt. Die Strom- und Gasnachfrage dürfte sich dabei schneller erholen als die Nachfrage nach Öl. Die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen wird nach jetzigem Stand insgesamt jedoch langfristig niemals zu ihrer vorpandemischen Wachstumskurve zurückkehren.

Durch die wachsende Elektrifizierung wird sich McKinsey zufolge der Stromverbrauch bis 2050 verdoppeln. Gleichzeitig wird bereits bis 2036 die Hälfte der globalen Stromversorgung aus erneuerbaren Energien stammen. Doch Stand heute werden die fossilen Energieträger trotz rückläufiger Nachfrage auch noch 2050 eine große Rolle spielen und könnten ohne weitere Dekarbonisierungsmaßnahmen immer noch die Hälfte des globalen Energieverbrauchs ausmachen.

Grüner Wasserstoff wird nach Ansicht von McKinsey den Energiemarkt dramatisch verändern, da er bereits in den 2030-er Jahren wettbewerbsfähig werden dürfte. Deshalb wird erwartet, dass der Strombedarf durch Elektrolyse etwa 40% des wachsenden Strombedarfs in den Jahren 2035 bis 2040 ausmachen wird.

Eine schlechte Nachricht liefert die McKinsey-Analyse beim Thema Klimawandel: Zwar gibt es eine wachsende Dynamik in Richtung Dekarbonisierung der Weltwirtschaft. Dennoch bleiben die CO2-Emissionen, nach jetzigem Stand weit davon entfernt, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Dies zeige, dass zur weiteren Reduzierung der Emissionen erhebliche zusätzliche Maßnahmen erforderlich seien. Um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen, müssten nach McKinsey- Schätzungen die jährlichen Emissionen bis 2030 um etwa 50% und bis 2050 um etwa 85% niedriger sein als derzeit prognostiziert.

Dass die Europäische Union jedoch grundsätzlich das erklärte Ziel der Klimaneutralität bis 2050 ohne gesamtwirtschaftliche Mehrkosten erreichen kann, hat die im Dezember veröffentlichte McKinsey-Studie „Net-Zero Europe“ gezeigt. Dazu müssten jährlich zusätzliche 180 Milliarden Euro investiert werden, die jedoch durch Einsparungen an anderer Stelle kompensiert würden. Der grüne Umbau der europäischen Wirtschaft könnte unterm Strich fünf Millionen zusätzliche Arbeitsplätze schaffen: Während zwar sechs Millionen Jobs verloren gingen, entstünden in Zukunftsbranchen elf Millionen neue Arbeitsplätze. Die Hälfte der insgesamt nötigen Emissions-Einsparungen können mit bereits ausgereiften Technologien erreicht werden. Für die Studie hat McKinsey über alle 27 EU-Länder und Industrien hinweg 600 mögliche CO2-Einsparhebel auf ihre Kosten und ihren Nutzen bei der CO2-Vermeidung hin untersucht.

Bild: Tom Fisk (Pexels, Pexels Lizenz)

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