25.10.2019 — Matthias Wermke. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
Etymologisch geht Kreativität auf zwei lateinische Begriffe zurück. Erstens creare: etwas neu schöpfen, etwas erfinden, etwas erzeugen, herstellen und zweitens crescere: geschehen, wachsen. Interessant hierbei ist, dass sich diese beiden darin voneinander unterscheiden, dass creare ein aktives Erzeugen umschreibt, während cresere ein passives Geschehenlassen meint.
Betrachtet man die kulturgeschichtliche Entwicklung der Kreativität, erkennt man eine enge Verbindung mit dem Begriff "Genie": Kreativität würde lange Zeit Einzelnen zugeschrieben, die entweder durch eine göttliche Kraft inspiriert wurden oder über einen überragenden Intellekt verfügten. Das ermöglichte es ihnen, dem Chaos des Lebens eine neue Ordnung abzuringen oder auf Grundlage der Werke anderer etwas Eigenes zu schaffen.
Die philosophische Betrachtung von Kreativität lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen – und schon damals waren die Gelehrten sich nicht einig. Denn während der „göttliche Funke“ eben eine verbreitete Ansicht war, gab es durchaus auch Stimmen, die eine eher weltliche Ansicht vertraten. Unter ihnen war der heute noch prominente Philosoph Platon, der im Gegensatz zu der Annahme seiner gelehrten Zeitgenossen behauptete, dass nichts vollständig Neues erschaffen werden könne und sich damit also bereits von der göttlichen Eingebung distanzierte.
Es dauerte jedoch bis zur Renaissance, dass sich die Loslösung der Kreativität vom Göttlichen zu so etwas wie einem Konsens entwickelte. Dies bereitete dann den Boden für eine Forschung, die insbesondere Ende des 19. Jahrhunderts im Rahmen verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen entscheidende Schritte machte. Hier wurde der Fokus etwa auf den ökonomischen Zusammenhang gelegt, indem man den Begriff als entscheidende Triebfeder im wirtschaftlichen Wettbewerb erkannte. Hier ist an prominenter Stelle der österreichische Nationalökonom Joseph Alois Schumpeter (1883-1915) zu nennen, der das Wechselspiel aus Imitation und Innovation als die für die Kreativität entscheidende Dynamik feststellte. So würden existierende Ressourcen und Kräfte rekombiniert. Diese Sichtweise stimmt also auch mit der Platons mehr als zwei Jahrtausende zuvor überein.
Der für unsere Zeit vielleicht entscheidende Wendepunkt ist die These des Persönlichkeits- und Intelligenzforschers Joy Paul Guilford (1897-1987). Dieser behauptete: „Jeder Mensch ist kreativ!“ Zur historischen Verortung: Dieser Ansatz wurde in das Jahrzehnt der 1950er Jahre hineinbehauptet, in der sich Studenten gegen die Mächtigen aufzulehnen anfingen und Größen der Kunst wie Joseph Beuys zu wirken begannen. Letzterer sollte später auch den bekannten Satz „Jeder Mensch ist ein Künstler!“ schreiben. Es lässt sich also eine demokratisierende, womöglich sogar aufklärerische Bewegung in der von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs geprägten Zeit feststellen, zu der das Wirken von Guilford einen nicht unerheblichen Beitrag leistete. Dem Einzelnen sollte damit der Anspruch auf das Neue und die damit einhergehende Macht entzogen und stattdessen auf die Gemeinschaft übertragen werden.
Genau diese Sichtweise ist maßgebend für unser heutiges Alltagsverständnis von Kreativität und vom Kreativsein. Der Theorie zufolge haben alle die Möglichkeit, kreativ zu sein. Es ist keine Rede mehr davon, dass dies nur die von göttlicher Kraft Getriebenen oder Hochbegabte vermögen würden. Aber hat der Begriff eben durch diese Verallgemeinerung an Inhalt und Bedeutung verloren? Was heißt es heute, kreativ zu sein?
Wie sich zeigt, liegt in der Antwort das Problem und wirft somit hunderte weitere Fragen auf: Kreativität ist allumfassend. Sie ist die Grundlage jeder Tätigkeit. Sprache, Schrift, Computerdisplay, Bürostuhl: Alles uns umgebende deutet auf die Omnipräsenz der Kreativität. Denn in allem steckt der Schaffensdrang des Menschen, im Chaos Ordnung entstehen zu lassen, die ihrerseits zu noch mehr Problemen führt, die mithilfe kreativer Leistung bewältigt werden wollen.
Kreativität ist also die Reaktion des Menschen auf seine Umwelt, um ihr irgendwie gerecht zu werden. Das lässt sich ebenso auf das Programmieren einer IT-Lösung beziehen wie auf das Malen eines Stilllebens. Der Unterschied zwischen damaligem und heutigem Verständnis liegt also vor allem darin, dass die Kreativität nicht mehr nur auf die hohen Künste zu beziehen ist, sondern auf alle Bereiche, in denen Menschen etwas schaffen. Ob nun jeder Mensch automatisch von seiner Fähigkeit, kreativ zu sein, Gebraucht macht, ist natürlich eine andere Frage.
Interessant ist aber, dass an ausgewählten Stellen wieder ein Rückbezug auf alte Zeiten zu finden ist. So findet man auf dem Portal mit dem treffenden Namen „Karrierebibel“ einen Artikel zum Thema Kreativität, der den vielsagenden Titel „Die schöpferische Gabe zur Problemlösung“ trägt. Hier wird der Mensch von der Krone der Schöpfung zum Schöpfer selbst gemacht.
Retro ist eben in. Aber ist retro eigentlich kreativ?
Bild: TeroVesalainen (Pixabay, Pixabay License)
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