26.05.2014 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: PwC.
Für die meisten Unternehmen bleibt die Leasingfinanzierung dennoch eine attraktive Alternative zum kreditfinanzierten Erwerb. Das belegt die Studie „Leasing-Report 2014“, für die PwC 88 Unternehmen in Deutschland und Österreich zu ihrer Leasingbilanzierung befragt hat.
font size="-2" color="silver">Anzeige„Die neue Leasingbilanzierung stellt hohe fachliche Anforderungen an Unternehmen und wirkt sich erheblich auf Organisation und Prozesse aus. Viele Leasinggesellschaften befürchten, dass Unternehmen künftig weniger Verträge abschließen werden und ihre Umsätze dadurch einbrechen. Diese Sorge kann unsere aktuelle Studie entkräften“, berichtet Dr. Rüdiger Loitz, Experte für Rechnungslegung bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die wirtschaftliche Bedeutung von Leasingfinanzierungen für Unternehmen steigt. 2012 wurden rund 1,7 Millionen neue Mobilienleasingverträge abgeschlossen. Das sind 400.000 Neuverträge mehr als im Jahr 2009.
Von den neuen Bilanzierungsregeln sind alle nach IFRS und US-GAAP bilanzierenden Unternehmen betroffen. Das Bewusstsein für die neue Leasingbilanzierung ist entsprechend hoch: Nur 15 Prozent der befragten Unternehmen haben sich noch kaum oder gar nicht mit dem Thema befasst. Die Beschäftigung findet allerdings überwiegend auf der Arbeitsebene statt. Auf der Agenda der Finanzvorstände hat das Thema bislang keine Priorität: Lediglich 14 Prozent gaben an, dass sie sich intensiv damit befassen.
„Die neue Leasingbilanzierung wird weitreichende Folgen auf Bilanz und Gesamtergebnisrechnung und damit auch auf die Kennzahlen der Unternehmen haben. Dieses Erkenntnis hat sich durchgesetzt: 60 Prozent der Befragten rechnen damit, dass das eigene Unternehmen stark von der neuen Leasingbilanzierung betroffen sein wird“, erläutert Rüdiger Loitz.
Die Befragten schätzen den Aufwand zur Einführung der neuen Regeln als relativ hoch ein: Nur ein Drittel ist der Meinung, dass sie die nötigen Anpassungen in weniger als sechs Monaten vornehmen können. Ein Drittel geht von einer Anpassungszeit zwischen sieben und zwölf Monaten aus. Ein weiteres Drittel rechnet damit, dass die Einführung über ein Jahr dauern wird.
Eine wesentliche Rolle bei der Vorbereitung auf die neuen Regeln spielt die Unterstützung durch geeignete Prozesse und IT-Systeme: „Ab einer bestimmten Zahl von Leasingverträgen wird es für Leasinggeber und Leasingnehmer ohne entsprechende Prozesse und IT-Systeme schwer, die Informationen effizient und korrekt zu verwalten“, so die Einschätzung von Rüdiger Loitz.
Genau in diesem Bereich zeigt die Befragung allerdings Defizite bei den befragten Unternehmen: Nur knapp die Hälfte (46 Prozent) hält die Vertragsdaten bislang in einem IT-System vor. Die Verwaltung der Leasingverträge findet in den meisten Unternehmen dezentral in vielen unterschiedlichen Abteilungen statt. Nur bei etwas mehr als der Hälfte gibt es klare Zuständigkeiten für den Abschluss und die Verwaltung von Leasingverträgen. „Die breite Streuung der physischen Verwaltung der Leasingverträge erschwert die Umstellung auf die neue Leasingbilanzierung. Denn Unternehmen müssen alle bestehenden Verträge neu würdigen. Eine Inventarisierung ist daher notwendig“, kommentiert Loitz.
Umso erstaunlicher, dass nur eine Minderheit der befragten Unternehmen plant, ihre internen Prozesse anzupassen. Trotz uneinheitlicher Zuständigkeiten und zum Teil fehlender Systeme haben 60 Prozent der Unternehmen nicht vor, ihren Leasingprozess zu verändern.
„Unternehmen sollten die Umstellung auf die neuen Rechnungslegungsvorschriften dazu nutzen, die Zuständigkeiten rund um Leasingverträge zu vereinheitlichen und den Leasingprozess effizienter zu gestalten. Denn ein reibungsloser Prozess rund um die Verwaltung der Leasingverträge kann dabei helfen, echte Einsparpotenziale, beispielsweise im Einkauf, zu erzielen“, so das Fazit von PwC-Fachmann Loitz.
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