22.01.2019 — Tobias Weilandt. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
Kulturpessimisten sprechen seit den 1990er Jahren von einer Bilderflut, deren größte Gefahr die Verdummung des Menschen sei, so beispielsweise der Medienökonom Neil Postman. Optimisten hingegen sehen in der Verwendung von Bildern und Videos enorme Potenziale, gerade wenn es um die Vermittlung von Inhalten geht. Es gibt kaum ein Thema, bei dem sich nicht in didaktischer Hinsicht der Einsatz von Videos und Bildern anbietet und auszahlt.
Im Alltag gelten Ausdrücke, wie Bildlichkeit oder Anschaulichkeit als Synonyme für Verständlichkeit. Bilder scheinen demnach hervorragende Werkzeuge zu sein, um Inhalte leicht zu vermitteln. Woran liegt das? Und was sollte beim didaktischen Einsatz von Bildern beachtet werden?
Im Gegensatz zum gesprochenen Wort oder zu Texten, können Bilder mehrere Sachverhalte gleichzeitig darstellen und ihre Zusammenhänge aufzeigen. So sind Bilder geradezu prädestiniert für Überblicksdarstellungen. Die Informationen in einem Bild müssen nicht mühsam extrahiert werden, sondern liegen (scheinbar) klar vor dem Betrachter. Alle relevanten Informationen stehen räumlich, in einem Bild, beieinander. Sprache und Texte folgen hingegen einer linearen Struktur und ihre Inhalte und Bedeutungen müssen Wort für Wort interpretiert werden. Die sprachliche oder textliche Darstellung eines Inhaltes gelingt so zeitlich und räumlich nacheinander. Der Satz muss zu Ende gesprochen worden sein, oder ich muss die Buchseite umschlagen, um verstehen zu können, was gemeint wurde. Mit Bildern gelingt das Nachvollziehen von Gedanken und Überlegungen offenbar einfacher.
Aber gerade diese scheinbar leichte Rezeption von Bildern und deren Zugang birgt Gefahren. Die Medienpsychologin Joan Peeck spricht von einer „Illusion des Verstehens“, die darin besteht, die Betrachter eines Bildes darüber zu täuschen, die veranschaulichten Inhalte verstanden zu haben. Bilder besitzen oftmals keine Kriterien, anhand derer überprüft werden kann, ob ein Inhalt verstanden und eine Information aufgenommen wurde. Ganz anders ist das bei Texten: Unser Lesefluss hakt, wenn wir etwas nicht verstehen. Die Bedeutung einzelner Wörter ist unklar oder eine komplette Passage ist inkohärent. Hieran erkennen wir, dass wir uns die letzten Zeilen noch einmal vornehmen sollten.
Bilder und Visualisierungen bieten sich hervorragend dafür an, Nuancen zu setzen und den Fokus auf neuralgische Punkte innerhalb eines Gebietes oder eines Themas zu legen. Gelingt dies bei der Sprache durch Betonungen, so sind bei Texten wiederum grafische Elemente, wie Kursivschreibweisen oder Unterstreichungen, vorzunehmen. Einfacher ist es dennoch mit Bildern, da sich hier ganz auf einen Einzelaspekt bei der Darstellung konzentriert werden kann. Hierbei zeigt sich jedoch bereits ein großer Nachteil von Bildern: Es gilt als besonders schwierig, mittels eines Bildes verschiedene Alternativen aufzuzeigen. Es kann pro Bild nur eine Aussage vermittelt werden. Zudem sind Bilder häufig nicht eindeutig, sondern polysemantisch, d.h. sie können in verschiedenen Weisen verstanden werden. Zwar müssen auch Texte und Sprache interpretiert werden, um deren Bedeutungen auf die Spur zu kommen und ein Verständnis für das Gesagt oder Geschriebene zu entwickeln, wohl aber sind hier die Interpretationsräume enger gefasst. Um Bilder eindeutiger zu gestalten, bedarf es häufig der sprachlichen Kontextualisierungen, z.B. in Form von Bildunterschriften oder Bildkommentaren. Diese geben wertvolle Hinweise auf den zu vermittelnden Bildinhalt.
Videos können, gerade für jüngere Personen, einen sinnvollen und pointierten Einstieg in ein Thema liefern. So wuchsen die sogenannten Millennials nicht nur in einem digitalen Zeitalter, sondern auch in einer damit verbundenen Epoche der Bilder und Bewegtbilder auf. Vertreter dieser Generation werden also mit den Medien Bild und Video in ihrer Lebenswelt abgeholt – sie haben tagtäglich Umgang damit und warum sollte diese Gewohnheit nicht auch in Bildungskontexten genutzt werden?
Die dynamischen Visualisierungen erhöhen zudem durchaus die Motivation, sich mit einem bestimmten Sachverhalt zu beschäftigen und so das Erlernte nachhaltig zu erinnern. Zudem sorgen sinnvolle Medienwechsel in Lernmaterialien für eine höhere Aufmerksamkeitsspanne beim Lernenden. Somit bieten sich Bilder und Videos hervorragend dafür an, Vorträge, Beiträge und andere Formate visualisierend zu unterstützen. Es gilt eben nicht nur, die rare Ressource Aufmerksamkeit zu erregen, sondern diese auch an ein Thema zu binden.
Zudem können Sie durch sinnvolle Kombinationen von Sprache und Bild deren volle Potenziale abschöpfen. Gerade bei schwierigen und durchaus langweiligen Themen, ist eine solche Verbindung empfehlenswert. Finden dann noch regelmäßig Medienwechsel statt, lässt sich jedes noch so dröge Thema nachhaltig vermitteln. Nicht umsonst sind sogenannte How-to-Videos auf YouTube die meistgesehene Kategorie. Zu beachten ist beim didaktischen Einsatz von Videos allerdings, dass sie, so schnell, wie sie die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, diese auch wieder verlieren können. Abhilfe schaffen hier e-Learning-Elemente, wie z.B. Quizzes, um den Zuschauer zu einem Aktiven werden zu lassen. Statt einer lean backward-Haltung, wie wir sie beim Fernsehschauen einnehmen, soll der Lernende aktiv etwas tun. Lean foward lautet die Devise und erhöht die Chance immens, die Aufmerksamkeit eines Lernenden hochzuhalten.
Online-Videos lassen uns flexibel lernen, denn sie sind immer, überall und zu jeder Zeit verfügbar. Eng damit verbunden ist auch die Möglichkeit, sein eigenes Lerntempo zu steuern und ausgewählte Inhalte noch einmal zu wiederholen, also bestimmte Themeninhalte noch einmal anzusteuern. Videos können zudem mehrfach in unterschiedlichen Lernkontexten wiederverwendet werden, was sie zu einem ressourcenschonenden Medium macht.
Bilder und Videos bieten sich grundsätzlich für fast jede Art von Fort- und Weiterbildung an, da sie nicht nur gemeinhin gut zugänglich, sondern auch online stets verfügbar sind. Achtet man auf die Schwächen beider Medien im Einsatz, so sind Bilder und Videos nicht nur sinnvolle Beigaben zu Lerninhalten, sondern können auch die zentralen Mittel sein, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf neue Aufgaben vorzubereiten.
Themen
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Der Standard-Tagesablauf eines eintägigen Seminars sieht wie folgt aus:
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Präsenz-Seminare können bis zu 15 Tage vor der Veranstaltung kostenlos umgebucht werden. Danach wird aufgrund der Kurzfristigkeit eine Umbuchungsgebühr in Höhe von 60 € zzgl. MwSt. fällig.
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Alle Informationen zu unseren Inhouse-Angeboten sowie die passenden Ansprechpartnerinnen und -partner finden Sie auf unserer Inhouse-Seite unter: https://www.dashoefer.de/inhouse-seminare.html
Das Zertifikat, das Sie nach der Veranstaltung per E-Mail erhalten, beinhaltet alle Kriterien (Inhalt, Dauer, Referent*in und Datum), um das Seminar bei den entsprechenden Kammern als Weiterbildung anrechnen zu lassen.
Darüber hinaus gelten unsere Seminare aus dem Bereich Immobilien und Grundbesitz als Qualifikationsnachweis für Mietverwalter, WEG-Verwalter und Immobilienverwalter sowie unsere Seminare aus dem Personalmanagementbereich als Fortbildungsnachweis nach § 15 FAO für Anwält*innen.
Wir akzeptieren ausschließlich Bildungschecks aus dem Bundesland Nordrhein-Westfalen.
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Die Seminarpreise verstehen sich netto zzgl. MwSt. und gelten pro Person. Demnach sind bei Online-Seminaren nur die angemeldeten Personen berechtigt, sich mit den Zugangsdaten für die jeweilige Online-Veranstaltung anzumelden.
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