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Künstliche Intelligenz ist ein Chancentreiber für den Umwelt- und Klimaschutz

14.07.2022  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

Umweltstaatssekretär Stefan Tidow hat Anfang Juli Förderbescheide an acht KI-Projekte übergeben. Die Vorhaben der BMUV-Förderinitiative "KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen" wurden aus insgesamt 300 eingereichten Ideen ausgewählt.

Nach der geförderten Konzeptphase werden die Projekte nun dabei unterstützt, ihre Ideen in die Praxis umzusetzen. Das Fördervolumen beträgt insgesamt rund 19 Millionen Euro. Mit der Initiative "KI-Leuchttürme" fördert das Bundesumweltministerium innovative Projekte, die Künstliche Intelligenz einsetzen, um ökologische Herausforderungen zu bewältigen.

Umweltstaatssekretär Stefan Tidow: "Künstliche Intelligenz ist ein Chancentreiber für den Umwelt- und Klimaschutz. Mit ihren kreativen Ansätzen zeigen die ausgezeichneten Projekte in vorbildlicher Weise, wie digitales Know-how konkrete Verbesserungen schafft: KI-basierte Anwendungen helfen, Tourismus nachhaltiger zu machen. Sie sorgen für mehr Ressourceneffizienz in der Abfallwirtschaft, unterstützen den Kampf gegen Meeresmüll oder verringern den Bedarf an Pflanzenschutzmitteln. In der ersten Förderrunde haben die Projekte bewiesen, dass ihre Ideen und Konzepte praxisnah, umsetzbar und wertvoll sind. Das BMUV unterstützt sie nun dabei, ihre Visionen auch wirklich in die Praxis umzusetzen."

Das sind die acht Projekte, die im Rahmen der "KI-Leuchttürme" ausgezeichnet wurden:

  • AI-basierter Recommender für nachhaltigen Tourismus (AIR): Die Vision des Vorhabens AIR ist es, stark frequentierte Reise- und Ausflugsziele zu entlasten und umweltverträgliche Mobilität zu stärken. Über digitale Anwendungen sollen Nutzerinnen und Nutzer in Echtzeit Vorschläge für nachhaltige Reiseziele, Erlebnisse und Mobilitätsangebote erhalten.
  • AuSeSol: Mithilfe von KI-Verfahren soll die solarthermische Energieerzeugung optimiert werden, als autarkes, selbstoptimierendes System mit integrierter Speicherkapazität. Das Ziel ist, die Wirtschaftlichkeit dieser Art der umweltschonenden, erneuerbaren Energiegewinnung zu erhöhen.
  • Cognitive Weeding: Das Projekt entwickelt ein Konzept, um Un- und Beikräuter auf dem Acker zu unterscheiden. Die Unkrautregulierung soll so optimiert, der Bedarf an Pflanzenschutzmitteln gesenkt und Beikräuter unter Berücksichtigung ihrer Ertragswirkung gezielt geschont werden, um mehr Lebensräume und Nahrungsquellen für Insekten zu schaffen.
  • Future Forest: Erprobt wird der Einsatz von KI bei der Waldzustandsanalyse, der Bewertung der zukünftigen Waldentwicklung sowie dem klimaangepassten Waldumbau. Am Ende sollen KI-gestützte Handlungsempfehlungen stehen, welche Baumarten oder Waldtypen sich an bestimmten Standorten für so genannte Zukunftswälder eignen.
  • PlasticObs: Aus der Luft wird mit Hilfe eines gekoppelten KI-Systems auf Gewässern schwimmender sowie angespülter Plastikmüll detektiert, um Quellen und Verbreitungswege zu identifizieren. Maschinelles Lernen und weitere KI-Techniken sollen helfen, Muster zu erkennen und Entscheidungen zur Verminderung des Plastikmüll-Eintrags zu unterstützen.
  • Smart Recycling Up: Im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft sollen moderne Sensorik, Kl-Methoden und Robotik die Wiederverwertung von großstückigen Abfällen wie zum Beispiel Sperrmüll oder Bauschutt steigern. Das Ziel ist, verschiedene Materialien vollautomatisch zu identifizieren, zu klassifizieren und zu sortieren.
  • WindGISKI: Entwickelt wird ein KI-basiertes Geoinformationssystem (GIS), das die Auswahl von Flächen mit Windenergiepotenzial erleichtert. Das System soll technische, ökologische, geografische und ökonomische Faktoren berücksichtigen, welche die Akzeptanz von Windenergieanlagen beeinflussen. Prototypisch ist der Aufbau einer Wissensdatenbank geplant.
  • ZuSiNa: Das Projekt will nachhaltiges Konsumverhalten beim Onlineshopping im Textilsektor fördern. Mithilfe von KI sollen Anbieter- und Verbraucherperspektiven analysiert werden, um Konsumenten bei Suchmaschinenanbietern, Preisvergleichsportalen oder Onlineshops mehr und anschaulichere Informationen zur Nachhaltigkeit von Produkten anzubieten, etwa durch veränderte Vorschlagsalgorithmen oder digitale Assistenten.

Die Förderinitiative "KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen" ist ein Beitrag zur Umsetzung der KI-Strategie der Bundesregierung. Sie verfolgt das Ziel, Deutschland und Europa zu einem führenden KI-Standort zu machen und die verantwortungsvolle und gemeinwohlorientierte Entwicklung und Nutzung von KI voranzubringen. Im Rahmen der ersten Förderrunde wurden insgesamt rund 300 Ideen eingereicht und 36 Projekte mit einer Gesamtfördersumme in Höhe von rund 46 Millionen Euro bewilligt. Zuständige Projektträgerin der Förderinitiative KI-Leuchttürme ist die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH. Die Förderinitiative ist Teil des Fünf-Punkte-Programms "Künstliche Intelligenz für Umwelt und Klima" des Bundesumweltministeriums, die das Ziel hat, Künstliche Intelligenz gezielt für den Umwelt- und Klimaschutz einzusetzen.

Bild: Jeswin Thomas (Pexels, Pexels Lizenz)

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