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Kassennachschau: Jetzt prüfen die Finanzämter Kassen der Betriebe

17.07.2018  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: ECOVIS Webservice GmbH.

Überraschend und unangekündigt darf das Finanzamt seit Anfang des Jahres bei Unternehmen die Kasse prüfen. Was das Finanzamt da genau tut, wie die Prüfer vorgehen und was das Wichtigste beim Thema Kasse ist, weiß Ecovis-Steuerberaterin Monika Huber.

„Sie kamen zu zweit und unangemeldet. Mein Mandant musste das Geld aus der Kasse vor den Augen der Prüfer zählen und sie wollten die Daten aus dem Kassensystem auslesen“, das berichtet Monika Huber über eine Kassennachschau bei einem ihrer Mandanten in Erding. Bereits bei zwei Mandanten der Ecovis-Steuerberaterin gab es Kassenprüfungen. „Die Mitarbeiter waren mit der Situation völlig überfordert“, berichtet Huber, „zum Glück wohnt der Chef nicht weit vom Geschäft entfernt, so dass er sofort hinkommen konnte.“

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Wo die Finanzämter schon Kassen prüfen

Nicht nur in Bayern sind Prüfer vom Finanzamt in Sachen Kasse aktiv. Kassennachschauen melden die Berater des auf den Mittelstand spezialisierten Beratungsunternehmens Ecovis aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Dass es auch in den übrigen Bundesländern demnächst losgeht, darüber sind sich die Ecovis-Experten einig. „Die Finanzämter haben ihre Mitarbeiter geschult“, sagt Monika Huber, „sie haben jetzt noch das aktuelle Schreiben des Bundesfinanzministeriums abgewartet und fangen dann an.“

Was verspricht sich das Finanzamt von einer Kassennachschau?

„Die Finanzverwaltung will den Griff in die Kasse unterbinden, weil ihm dadurch Steuereinnahmen entgehen“, sagt die Ecovis-Steuerberaterin. Allein die normalen Betriebsprüfungen brachten 2016 ein Mehrergebnis von 14,1 Milliarden Euro. Rund um die Kasse schleusen Unternehmen einer Schätzung zufolge jährlich zwischen fünf und zehn Milliarden Euro am Finanzamt vorbei. „Und auf dieses Geld will die Finanzverwaltung nicht länger verzichten“, so Huber.

Wie können sich Unternehmer auf die Kassennachschau vorbereiten?

Unternehmer müssen auf die Kassennachschau vorbereitet sein. „Seit über zwei Jahren informieren wir die Betriebe. Vor allem die Mitarbeiter müssen wissen, wie sie sich verhalten sollen“, sagt Steuerberaterin Huber. Kassenberichte und die Betriebsanleitung der Kasse sollten griffbereit sein. Zudem sollten Unternehmer den Datenexport beherrschen. „Bei meinen Mandanten haben die Prüfer genau geschaut, ob immer die richtige Umsatzsteuer im System hinterlegt war“, berichtet Huber. Doch sie waren gut vorbereitet. Findet das Finanzamt Differenzen, kann es jederzeit eine Betriebsprüfung anberaumen. „Dann wird es meist teurer.“




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