03.04.2023 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Postbank AG.
Immer mehr Kommunen setzen auf die Begrünung von Gebäuden. Laut dem Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks sind jetzt schon rund 130 Millionen Quadratmeter Dachfläche bepflanzt. „Entsiegeln und begrünen“, lautet eine Devise für Städte und Gemeinden, die sich an die erwarteten Klimaveränderungen anpassen wollen. Viele bauen ihre Programme zur Dach- und Fassadenbegrünung weiter aus. 83 Prozent der Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern fördern laut dem Marktreport 2022 des Bundesverbands Gebäudegrün e. V. indirekt Begrünungen, indem sie die Niederschlagswassergebühr für Hausbesitzende mindern. Denn unversiegelte Flächen und Dachbegrünungen halten Niederschlagswasser zurück, das bei starken Regenfällen die Kanalisation belasten würde. Durch den Klimawandel sind häufigere Hitzewellen zu erwarten. Wer sinnvoll begrünt, kann zudem die Temperatur im Haus und der Umgebung um mehrere Grad senken. „Zusätzlich zur Bepflanzung auf dem Dach kann sich eine Solaranlage lohnen“, sagt Krzysztof Pompa von der Bausparkasse BHW. Für Immobilienbesitzende, die diese Kombination nutzen, legen Bund und Kommunen vielerorts neue Förderprogramme auf.
Vorgefertigte Elemente beschleunigen die Sanierung von alten Häusern ebenso wie den Bau klimaeffizienter Fertighäuser. Ihr Einsatz wird jetzt staatlich gefördert – und könnte Schule machen. Fenster, Treppen, Decken und sogar ganze Fassadenelemente werden heute in Serie vorgefertigt. Vor Ort auf der Baustelle sind die Elemente, die aus der Fabrik kommen, nur noch zu montieren. Die intelligente Technik ist besonders in Zeiten hoher Baukosten und steigender Zinsen attraktiv. Bauen gelingt schneller, preiswerter und gleichzeitig emissionsärmer. „Auch wer seinen Altbau mithilfe vorgefertigter Bauteile zum Effizienzhaus umgestaltet, profitiert von der Zeitersparnis“, erklärt Markus Simon von der Bausparkasse BHW. „Haus- und Wohnungsbesitzende erhalten dafür einen Extra-Tilgungszuschuss über 15 Prozent.“ Die Bundesregierung fördert die serielle Sanierung von Altbauten im Rahmen der neuen Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Im Neubaubereich nutzt die Fertighausbranche die Vorteile der Vorfabrikation schon länger. Sie überzeugt mit dem Modell viele, die Wohneigentum erwerben wollen: 2021 entfiel nahezu jede vierte Baugenehmigung von Ein- und Zweifamilienhäusern auf den Holzfertigbau.
Das Jahr 2023 verspricht ein gutes Jahr für Photovoltaik-Fans zu werden. Denn wer ab Januar eine neue Anlage installiert, zahlt null Steuern. Mehr als 2,2 Millionen dieser Dach-Anlagen sind deutschlandweit bereits im Betrieb. 30,6 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Solarenergie haben die Deutschen allein in den ersten sechs Monaten 2022 ins Strometz eingespeist. Das entspricht einem Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Anteil von zwölf Prozent an der Stromerzeugung insgesamt. Jetzt gibt es weitere steuerliche Vorteile für die erneuerbare Energiequelle: Die bisherigen 19 Prozent Umsatzsteuer auf Solaranlagen entfallen. Gleichzeitig erhöht der Gesetzgeber die Einspeisevergütung auf bis zu 13 Cent je Kilowattstunde. Er unterscheidet dabei zwischen Eigenversorgungs- und Volleinspeiseanlagen. Wichtiger Effekt: „Für Hausbesitzende wird es dadurch attraktiver, eine PV-Anlage zu installieren, sogar wenn sie wenig oder keinen Eigenverbrauch haben“, sagt Stefanie Binder von der Bausparkasse BHW. Für Anlagen bis 30 Kilowatt-Peak (kWp) Leistung müssen Betreibende zudem keine Einkommenssteuer mehr an das Finanzamt entrichten. Wer ein Photovoltaik-Projekt plant, sollte Energieberatende oder qualifizierte Dachdeckerbetriebe hinzuziehen.
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