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IMK-Konjunkturindikator schaltet wieder auf „grün“ – Rezessionswahrscheinlichkeit gesunken

18.04.2016  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Hans-Böckler-Stiftung.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in nächster Zeit in eine Rezession gerät, ist in den vergangenen Wochen gesunken. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.

Für den Zeitraum von April bis Ende Juni 2016 weist der IMK-Konjunkturindikator, der die wichtigsten Informationen über die aktuelle Wirtschaftslage bündelt, eine mittlere Rezessionswahrscheinlichkeit von 26,2 Prozent aus. Im März betrug das Rezessionsrisiko noch 35,2 Prozent. Der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator hat damit von „gelb“ auf „grün“ zurückgeschaltet (grün: keine Rezessionsgefahr bei Werten unter 30 Prozent).

Die Aufhellung erklären die Wissenschaftler des IMK damit, dass sich zuletzt sowohl die Auftragseingänge aus dem Inland als auch Stimmungsindikatoren wie der ifo-Index positiv entwickelt haben. Bremsende Signale kommen vom sogenannten Corporate Spread, der die Zinsdifferenz zwischen deutschen Staats- und Unternehmensanleihen anzeigt. Allerdings beruhe der Abstand derzeit nicht darauf, dass Unternehmen höhere Zinsen für ihre Anleihen zahlen müssten, betonen die Ökonomen. In erster Linie zeige sich im Corporate Spread die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, durch die die Zinsen für Staatsanleihen sehr niedrig und zum Teil negativ sind. Gleichwohl spiegele diese Größe die weiterhin vorhandene latente Unsicherheit.

Trotzdem sind die Forscher insgesamt optimistisch, dass die deutsche Konjunktur ihren moderaten Aufschwung fortsetzt. „Die intakte Binnennachfrage sorgt für eine robuste Entwicklung“, sagt Prof. Dr. Gustav A. Horn, der wissenschaftliche Direktor des IMK. Die sinkende Rezessionswahrscheinlichkeit sei ein erster Hinweis darauf, dass die durch kräftige Lohnsteigerungen beflügelte Binnennachfrage den weltwirtschaftlichen Belastungen zu trotzen vermag. Seine Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem und im kommenden Jahr legt das Institut am 21. April in Berlin vor.

In den IMK-Konjunkturindikator fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt dabei die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das Frühwarnsystem signalisiert eine Rezession, wenn die Industrieproduktion über fünf Monate um mindestens ein Prozent schrumpft.

Der IMK-Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.




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