28.10.2021 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Industrieverband Büro und Arbeitswelt e. V. (IBA).
Pandemiebedingt haben viele Büromitarbeiter in den vergangenen Monaten mehr als zuvor im Homeoffice gearbeitet. Viele mussten dafür zunächst einmal die notwendigen Voraussetzungen schaffen und sich einen zumindest provisorischen Arbeitsplatz einrichten. Dabei war jedoch die Mehrheit der betroffenen Beschäftigten auf sich selbst gestellt – viele Arbeitgeber sehen sich offenbar bislang nicht in der Pflicht.
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Im Rahmen einer im Auftrag des Industrieverbandes Büro und Arbeitswelt e.V. (IBA) durchgeführten Civey-Befragung gaben zwar 58,4 % der für die Arbeitsplatzgestaltung zuständigen Entscheider an, dass ihre Mitarbeiter Unterstützung bei der Möblierung der Homeoffice-Arbeitsplätze gebraucht hätten, aber weniger als ein Drittel (26,6 %) wurde tatsächlich aktiv. 9,1 % der Befragten kauften neue Möbel, 9,2 % stellten vorhandenes Mobiliar leihweise zur Verfügung und 10,9 % beteiligten sich mit einem Zuschuss an den Anschaffungen ihrer Mitarbeiter. Ein kleiner Anteil von 0,4 % stellte den Mitarbeitern Arbeitsmöbel auf Leasing- und Mietbasis. Dabei wurden den Beschäftigten teilweise auch Kombinationen aus finanziellen Mitteln und Bereitstellung von Möbeln angeboten.
Insgesamt wurden über 1.000 Personen, die in ihren Unternehmen Entscheidungen über die Arbeitsplatzgestaltung treffen, befragt. Dabei konzentrierte sich die im September 2021 durchgeführte Untersuchung auf diejenigen Unternehmen, deren Mitarbeiter aufgrund der Corona-Pandemie mehr als zuvor im Homeoffice arbeiten.
Eine weitere Frage war, wie die künftigen Planungen für die Unterstützung bei der Möbel-Ausstattung im Homeoffice aussehen. Dies ist besonders interessant, weil ein großer Teil der Arbeitnehmer auch zukünftig den heimischen Arbeitsplatz vermehrt nutzen möchten. Und auch viele Unternehmen wollen das Homeoffice langfristig in den Arbeitsalltag integrieren. Dies unterstreicht auch eine im Juli 2021 durchgeführte repräsentative Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Hier gab jeder fünfte Betrieb an, die Homeoffice-Option gegenüber dem Vorkrisen-Niveau ausbauen zu wollen – vor allem große Betriebe mit mehr als 250 Mitarbeitern. Als Gründe dafür wurden besonders häufig mehr Flexibilität für die Beschäftigten sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf genannt – einhergehend mit der Erwartung, sich damit als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.
An der Bereitschaft, ihre Mitarbeiter bei der Möblierung des Homeoffice unterstützen, scheint das jedoch wenig zu ändern. 39,9 % der befragten Unternehmensvertreter sehen weiterhin keinen Bedarf, sich bei der Ausstattung der Homeoffice-Arbeitsplätze zu engagieren. 28,8 % erkennen zwar eine grundsätzliche Notwendigkeit, planen aber dennoch keine Unterstützung. Der Anteil derjenigen, die ihre Mitarbeiter bei der Anschaffung der Möbel unterstützen wollen, steigt geringfügig auf 31,3 %. Davon planen 13,8 % eine finanzielle Unterstützung, 10,3 % sehen den Kauf der Möbel vor und 9,0 % werden vorhandene Möbel bereitstellen. 2,2 % wollen künftig Leasing- und Mietangebote nutzen.
Unter dem Strich bleibt damit eine gute Möglichkeit zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit ungenutzt, stellt der Industrieverband Büro und Arbeitswelt e.V. (IBA) auf Basis der Befragung fest. „Frühere Umfragen haben bereits gezeigt, dass die Mehrzahl der Homeoffice-Arbeitsplätze alles andere als gut ausgestattet sind. Auch dort, wo bereits erste Unterstützung geleistet wurde, besteht häufig noch Optimierungsbedarf. Dabei sind gute Arbeitsbedingungen nicht nur im Büro, sondern auch zu Hause wichtige Faktoren für die Gesundheit der Mitarbeiter, für effizientes Arbeiten und die Stärkung der Arbeitgeberattraktivität“, erklärt Helmut Link, Vorsitzender des IBA. „Nichts zu tun, bedeutet daher in den meisten Fällen eine vertane Chance“, so Link.
Bild: Olia Danilevich (Pexels, Pexels Lizenz)
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