16.06.2022 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Wort & Bild Verlag.
Professorin Vera Regitz-Zagrosek, die in Deutschland als Vorreiterin der Gendermedizin gilt, beklagt im aktuellen Mitgliedermagazin aktiv+ der KKH Kaufmännische Krankenkasse, dass nach wie vor zu wenige Mediziner solche geschlechtsspezifischen Unterschiede kennen, „die über Leben und Tod entscheiden können“.
Die Ursache für das unzureichende spezifische Wissen sieht die Professorin der Universitäten Zürich und Berlin in erster Linie bei den Hochschulen: Die Fachdisziplin werde „noch lange nicht flächendeckend gelehrt“, so die Expertin. Als Pflichtfach hat sie in Deutschland einzig und allein die Berliner Charité in den Studiengang der Humanmedizin integriert. Das soll sich nach dem Willen der neuen Regierung bald ändern: Im Koalitionsvertrag haben sich SPD, Grüne und FDP dafür ausgesprochen, Gendermedizin in Deutschland zu etablieren. Neben typischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt es noch zahlreiche andere Gesundheitsprobleme, bei denen das Geschlecht eine wesentliche Rolle spielt. Dazu zählen unter anderem Schlaganfall, Parkinson oder Depressionen. Das Wissen darum bringt auch Vorteile für Männer: Bestimmte Krankheitsbilder wie psychiatrische Erkrankungen, Osteoporose oder Brustkrebs werden bei ihnen bislang oft nicht erkannt, weil sie als frauentypisch gelten.
Frauen reagieren nicht nur bei Krankheiten, sondern auch auf Medikamente anders als Männer. Das liegt zum einen an den Geschlechtschromosomen (Männer: XY, Frauen: XX), die in allen Körperzellen vorhanden sind und Körperfunktionen wie das Herz-Kreislaufsystem, das Immunsystem, den Stoffwechsel und den Hormonhaushalt prägen. Hinzu kommt, dass Frauen meist kleiner sind und einen größeren Fettanteil haben als Männer und deshalb die Konzentration von Arzneimitteln oft höher ist. Zudem sind die Enzyme der Leber unterschiedlich aktiv, sodass Frauen Wirkstoffe oft langsamer abbauen. Eine Tablette braucht etwa für den Weg durch den Körper bei einer Frau doppelt so lange wie bei einem Mann. „Deshalb benötigen Frauen meistens eine geringere Dosierung“, sagt die Fachärztin Regitz-Zagrosek. Allerdings könnte es auch sein, dass Frauen auf bestimmte Wirkstoffe besonders gut ansprechen. Darüber sei aber noch zu wenig bekannt.
Die Pionierin der Gendermedizin fordert deshalb im Interview mit aktiv+-Autorin Ute S. De Mitri jeweils getrennte medizinische und pharmazeutische Studien für beide Geschlechter: „Das wäre zwar in den frühen Phasen mit mehr Aufwand und höheren Kosten verbunden. Da es dadurch aber weniger Arzneimittelnebenwirkungen und unerkannte Erkrankungen geben würde, die Menschen in Notfallsituationen bringen, wäre das volkswirtschaftlich sogar günstiger.“
Neben dem biologischen Geschlecht führt das sogenannte soziale Geschlecht zu teils erheblichen medizinisch relevanten Unterschieden. Gemeint sind damit kultur- und sozialspezifische Rollenbilder, Werte sowie gesellschaftliche Erwartungen. Dazu zählen auch die Selbstwahrnehmung jedes Einzelnen und sein Verhalten in seinem Umfeld. Eine 2018 durchgeführte Datenanalyse der KKH zeigt beispielsweise: In Deutschland gehen zehn Prozent weniger Männer als Frauen zum Arzt. Als Gründe nannten die Befragten unter anderem Zeitmangel oder Angst vor einer schlimmen Diagnose.
Die Gendermedizin, die seit jeher auch das soziale Geschlecht miteinbezieht, geht sogar noch einen Schritt weiter: Sie möchte sich an Menschen jeglicher Geschlechtsidentität wenden. In Zukunft soll sie eine differenzierte Behandlung auch für Personen ermöglichen, die sich der Gruppe der LGBTI (englische Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender, Intersexual) zugehörig fühlen. Und in nicht allzu ferner Zukunft soll es auf jeden Einzelnen zugeschnittene Therapiepläne geben.
Weitere Informationen zu geschlechtsspezifischen Unterschieden bei Erkrankungen gibt es im Internet unter kkh.de/gendermedizin. Auch das ausführliche Interview mit Professorin Vera Regitz-Zagrosek ist hier nachzulesen.
Bild: Anna Shvets (Pexels, Pexels Lizenz)
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