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Führungskräfte fürchten den Verlust wertvoller Mitarbeiter

20.10.2020  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Robert Half.

Durch die Coronakrise sorgen sich Unternehmen vermehrt davor, Mitarbeiter mit wertvollen Schlüsselqualifikationen zu verlieren. Das gilt sowohl für Deutschland als auch im internationalen Vergleich, wie die aktuelle Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half zeigt.

80% der deutschen Führungskräfte sind besorgt, qualifizierte Mitarbeiter nicht langfristig binden zu können. Für rund ein Drittel der besorgten Arbeitgeber (31 %) sind jüngste Gehaltskürzungen oder zumindest die fehlende Aussicht auf eine baldige Gehaltserhöhung die Ursache.

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Größtenteils stabile Gehälter, aber zusätzliche Boni sinken

„Trotz spürbarer Verunsicherung auf dem internationalen Arbeitsmarkt, gibt es auch gute Nachrichten“, sagt Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & France bei Robert Half. „Die Gehälter bleiben trotz Corona weitestgehend stabil.“

Laut der neuen Gehaltsübersicht 2021 des Personaldienstleisters haben 44% der befragten Arbeitgeber in diesem Jahr keine Veränderung am Gehalt vorgenommen. Knapp ein Drittel der Befragten (29 %) gibt an, dass sie die Gehälter seit Beginn der Pandemie sogar erhöht haben.

Trotz Wirtschaftskrise werden auch in diesem Jahr Boni ausgezahlt. Bei etwa jedem Dritten gibt es laut Studie keine Veränderung bei den Zusatzzahlungen, 11 % wollen sogar einen höheren Betrag gewähren. 46 % Befragten kündigen allerdings an, dass die Bonuszahlungen 2020 niedriger ausfallen als im Vorjahr.

Neue Zusatzleistungen für die Mitarbeiterbindung

Diese Einsparmaßnahmen verunsichern Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen. 42 % der befragten Unternehmen fürchten, dass Mitarbeiter in Schlüsselpositionen von anderen Firmen abgeworben werden könnten.

„Die Mitarbeiter sind das wertvollste Kapital eines Unternehmens, sowohl um kurzfristig die Krise zu meistern als auch um langfristiges Unternehmenswachstum zu sichern“, betont Hennige. „Viele Arbeitnehmer sind während der Pandemie aufgrund von Überstunden und der Übernahme von mehr Verantwortung an ihre Grenzen gestoßen. Das ist ihnen in den vergangenen Monaten bewusst geworden, sodass sie beginnen, ihre persönlichen Karriereprioritäten zu überdenken. Um wichtige Mitarbeiter zu halten und für neue Talente attraktiv zu bleiben, dürfen Arbeitgeber das auf keinen Fall ignorieren. Sie sollten regelmäßig ihre Vergütungen auf den Prüfstand stellen und bereit sein, bei der Bindung und der Suche von Mitarbeitern schnell zu handeln,“

Viele Unternehmen reagieren bereits auf diese Entwicklung. Fast zwei Drittel der befragten Führungskräfte (60 %) haben seit Beginn der Pandemie neue Zusatzleistungen für Arbeitnehmer eingeführt, wie zusätzlichen Urlaub (40 %), Zuschüsse für die Büroausstattung (40 %), oder Unterstützung im Bereich der psychischen Gesundheit (39 %) und der externen Kinderbetreuung (30 %).

Remote Work hat Auswirkungen auf Gehaltshöhe

Telearbeit und Home-Office wirken sich auch auf das Gehaltsniveau aus. Da immer mehr Arbeitnehmer von zu Hause aus arbeiten, beeinflusst ihr Standort zunehmend die Gehaltshöhe in Deutschland. Laut der Arbeitsmarkstudie orientiert sich das Einstiegsgehalt in erster Linie am Standort des neuen Mitarbeiters (39 %) und zu 30 % an dem des Unternehmens. Bei ebenfalls etwa 30 % der Befragten ist es eine Mischung aus beiden Standorten.

Sorge um die Bindung von Fachkräften wächst weltweit

Vergleicht man die deutschen Ergebnisse mit den internationalen Zahlen, lassen sich insgesamt viele Gemeinsamkeiten erkennen. Mit 86 % aller Befragten ist die Sorge, wertvolle Mitarbeiter zu verlieren, international noch größer als in Deutschland. Auch international zeigt sich: Für rund ein Drittel aller Führungskräfte ist eine zu niedrige Vergütung oder die fehlende Aussicht auf eine Gehaltserhöhung der Grund dafür.

„Es wird deutlich, dass die Krise keine Ländergrenzen kennt und weltweit ein hoher Bedarf an Fachkräften besteht. Entsprechend groß ist die Sorge, wichtige Mitarbeiter zu verlieren und passende Bewerber zu finden“, erklärt Hennige.

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