18.05.2020 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Willis Towers Watson.
Dabei geben 21 % dieser Gruppe an, dass sich Geldsorgen auch auf ihre berufliche Leistung auswirken, 23 % litten in den vergangenen zwei Jahren unter Stress, Angstzuständen oder Depressionen. Durch die Corona-Krise verschärft sich diese Situation aktuell für viele Arbeitnehmer zusätzlich – Kurzarbeit und drohende Arbeitslosigkeit sorgen für Verunsicherung. Gerade jetzt ist es für Unternehmen daher besonders wichtig, ihre Mitarbeiter durch zusätzliche Unterstützung, wie etwa ein gutes Benefits-Programm und Financial-Wellbeing-Lösungen, weiterhin zu motivieren.
Was Arbeitgeber*innen datenschutzrechtlich zu beachten haben
Im Bereich Financial Wellbeing wünschen sich 42 % der Befragten digitale Hilfe beim Management ihrer Ausgaben und Rücklagen, um so ihre finanzielle Situation zu verbessern. 38 % möchten Zugang zu gehaltsbezogenen Spar- und Investmentmodellen und 29 % zu einem Berater. Wer in das Thema Financial Education investiert, profitiert langfristig: Mitarbeiter mit mehr Finanzwissen fühlen sich eher auf dem richtigen Weg (62 %) als Mitarbeiter mit weniger (48 %). Financial Education ist in Deutschland bislang noch wenig verbreitet, jedoch ein gutes Mittel, um Mitarbeiter gerade in Krisenzeiten zu unterstützen. Unternehmen, die jetzt auf die Sorgen ihrer Mitarbeiter eingehen und bedarfsgerechte Lösungen schaffen, profitieren davon auch über die Krise hinaus.
Neben Unterstützung bei den Finanzen können Unternehmen auch im Bereich Benefits punkten. Gerade unter Mitarbeitern, die finanziell angeschlagen sind, wünschen sich 41 % großzügigere Benefits, wie zum Beispiel eine betriebliche Altersversorgung (bAV) oder eine Absicherung, die z. B. bei Invalidität oder Unfall greift. Erst an zweiter Stelle steht mehr Gehalt (38 %). Hinzu kommt, dass 45 % die bAV des Arbeitgebers als wichtiger denn je empfinden. Knapp drei Viertel (72 %) der Mitarbeiter möchten von ihrem Arbeitgeber bei der bAV aktiv unterstützt werden. Wenn es um die Gestaltung der bAV geht, kommt es Mitarbeitern vor allem auf Flexibilität an: 66 % möchten die bAV bei einem Arbeitgeberwechsel übertragen können, genauso viele wünschen sich flexible Auszahlungsoptionen im Rentenfall. Auch die Absicherung von Berufsunfähigkeit oder Todesfall gewinnen an Bedeutung.
Nach wie vor kommt der bAV als personalpolitisches Instrument eine wichtige Rolle zu, und es lohnt sich, auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter einzugehen: 46 % der Arbeitnehmer mit einer bedarfsgerechten bAV sehen diese als einen wichtigen Grund an, um bei ihrem Arbeitgeber zu bleiben. Und sogar 70 % der Befragten mit einer bedarfsgerechten bAV geben an, stolz darauf zu sein, für ihren Arbeitgeber zu arbeiten.
Obwohl etwas mehr als zwei Drittel (67 %) denken, dass sie im Alter finanziell schlechter dastehen werden als ihre Eltern, hinken viele beim Sparen hinterher: Insgesamt 44 % der Studienteilnehmer wären dazu bereit, mehr in die Altersvorsorge zu investieren. Doch nur etwa 42 % der Befragten erreichen ihre selbst gesetzten Sparziele. Dieser Trend zeigt sich schon seit einigen Jahren – viele Mitarbeiter sind sparbereiter, als sie wirklich sparen. In der aktuellen Situation könnte sich die tatsächliche Sparsumme noch verringern. Wenn kurzfristige finanzielle Einbrüche auszugleichen sind, könnte die Altersvorsorge ins Hintertreffen geraten.
Die Studie zeigt, dass die bAV ein gutes Mittel zur Alterssicherung ist: 85 % der Mitarbeiter, die eine bAV haben, legen jährlich einen Teil ihres Jahreseinkommens für ihre Altersvorsorge zurück. Bei Teilnehmern ohne bAV tun dies lediglich 61 %. Hinzu kommt, dass 52 % der Befragten der Meinung sind, dass eine Betriebsrente ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis liefert als private Vorsorge. Mitarbeiter, die langfristig mit einer bAV sparen, können kurze Ausfälle eher ausbalancieren. Damit bleibt die bAV auch in Krisensituationen ein gutes Mittel für die Altersvorsorge.
Die Studie „Global Benefits Attitudes“ von Willis Towers Watson skizziert die Einstellung der Arbeitnehmer in Bezug auf das Thema Financial Wellbeing sowie auf die Altersvorsorge. Die Studie wurde in 27 Ländern durchgeführt – mit über 40.000 Befragten. In Deutschland haben 2.003 Arbeitnehmer an der Studie teilgenommen. Die Befragten repräsentieren hinsichtlich Alter, Geschlecht, Bildung, Einkommen und Branchenzugehörigkeit ein breites Spektrum der deutschen Arbeitnehmerschaft. Um die Repräsentativität der Ergebnisse zu erhöhen, wurden diese durch Gewichtung der tatsächlichen statistischen Verteilung in Deutschland angeglichen.
Bild: Pedro Figueras (Pexels, Pexels Lizenz)
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