03.07.2023 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Randstad Deutschland GmbH & Co. KG.
Hier geht es zur Studie.
Durchschnittlich 39 % der Belegschaft in deutschen Unternehmen sind aktuell älter als 50 Jahre – Tendenz steigend. Zwar gehen die sogenannten „Babyboomer“ (geboren 1946-1964) bald in den Ruhestand. Aufgrund des sich verschärfenden Fachkräftemangels erwägt die Politik allerdings eine Anhebung des Renteneintrittsalters. Der Anteil älterer Arbeitnehmer in Unternehmen dürfte deshalb weiter steigen.
Wie passen Unternehmen ihre Personalpolitik an diese Veränderungen an? Die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung zeigt: Aktuell ergreifen nur 60 % der Unternehmen Maßnahmen, um ältere Beschäftigte länger im Unternehmen zu halten. 85 % von ihnen setzen dabei auf das Angebot flexibler Arbeitszeitmodelle. Auch altersgerechte Arbeitsplätze (43 %), Altersteilzeit und Gesundheitsförderung (je 41 %) sind beliebte Instrumente, um die sogenannten „Silver Worker“ zu binden. Geldanreize und Förderung hingegen spielen eine untergeordnete Rolle: Nur in wenigen Unternehmen (16 %) kommen Gehaltserhöhungen oder gezielte Weiterbildungen (14 %) zum Einsatz. „Mitarbeiter:innen ab 50 Jahren sind schon heute ein wichtiger Faktor für Unternehmen“, sagt Carlotta Köster-Brons, nationale CSR-Koordinatorin bei Randstad Deutschland und Vorsitzende des Diversity Council. „Und ihre Bedeutung wird in den kommenden Jahren wachsen. Die Wirtschaft kann es sich deshalb nicht mehr leisten, der älteren Generation keine Aufmerksamkeit zu schenken. Stattdessen sollten sich Unternehmen intensiv mit den Bedürfnissen dieser Beschäftigten auseinandersetzen und ihnen so ermöglichen, länger im Beruf zu bleiben.“
Die Randstad-ifo-Studie zeigt weiter, dass schon heute 70 % der Unternehmen Mitarbeitende beschäftigen, die bereits Rente beziehen. Von diesen Unternehmen haben (Mehrfachnennungen waren möglich) 70 % Rentner auf Minijob-Basis, also mit einer Verdienstgrenze von derzeit 520 EUR pro Monat, angestellt. In fast der Hälfte der Betriebe (45 %) arbeiten Rentner in Teilzeit, in immerhin 11 % der Unternehmen in Vollzeit. 4 % der befragten Personalleiter gaben an, dass sie auf freiberuflicher Basis mit Menschen im Rentenalter zusammenarbeiten. „Viele Menschen ab Mitte 60 sind heute noch total fit und aktiv“, so Köster-Brons. „Diese Gruppe will sich oftmals noch gar nicht oder nur teilweise aus dem Berufsleben zurückziehen. Es ist wichtig, diejenigen, die das möchten, im Blick zu haben und frühzeitig mit ihnen ein Gespräch zu suchen, um gemeinsam auszuloten, wie eine zukünftige Beschäftigung aussehen könnte.
Wo Alt und Jung sich im Unternehmen gegenüberstehen, bedarf es neuer Formen der Zusammenarbeit. „In der Kooperation verschiedener Generationen liegt ein großes Potenzial für Wissenstransfer und Perspektivenvielfalt“, erklärt Carlotta Köster-Brons. „Damit sich alle Altersstufen wohl und willkommen am Arbeitsplatz fühlen und auch in diesem Bereich die Diversität in den Unternehmen zu stärken, wird es in Zukunft eine Kernaufgabe von Unternehmen sein, das Miteinander gezielt in den Fokus zu rücken und geeignete Maßnahmen zu erarbeiten.“ Bislang wird nur in jedem fünften Unternehmen die Zusammenarbeit der Generationen aktiv gefördert. Diejenigen Betriebe, die jetzt schon Maßnahmen ergreifen, setzen zu 60 % auf Verbesserung von Teambuildings. Rund ein Viertel der Unternehmen bietet Mentoren-, Paten- oder Coachingprogramme an. 15 % der Befragten gaben an, spezielle Anlernphasen, Besprechungen und offenen Austausch zu praktizieren.
Die hier vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo Personalleiterbefragung, die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag vom Personaldienstleister Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt mehr als 600 bis 1000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen. Die bisherigen Randstad-ifo-Personalleiterbefragungen finden Sie auf unserer Webseite. Jetzt Randstad-ifo-Personalleiterbefragungen ansehen.
Bild: Andrea Piacquadio (Pexels, Pexels Lizenz)
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