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Bezahlen per Handy: Google-Wallet setzt deutsche Anbieter unter Zugzwang

20.09.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Steria Mummert Consulting AG.

Die Markteinführung läuft schneller als erwartet: Seit Mai dieses Jahres steht ersten Handynutzern in New York und San Francisco der neue Bezahldienst für Mobiltelefone des US-Suchmaschinenbetreibers zur Verfügung. Bis 2014 wird nach Prognosen des US-Konzerns jedes zweite Smartphone in den USA eine Bezahlfunktion besitzen. Deutsche Anbieter treten dagegen mit eigenen mobilen Bezahlsystemen auf der Stelle.

Zeitraubende Abstimmungsprozesse zwischen den Partnern werden als wichtigster Grund genannt. Um sich Marktanteile zu sichern, sind Telekommunikations- und Finanzbranche jetzt gefordert, tragfähige Partnermodelle zu entwickeln. Das ist das Ergebnis einer Marktanalyse von Steria Mummert Consulting.

Die Einführung einer gemeinschaftlichen M-Payment-Strategie in Deutschland erfordert ein ausgefeiltes Geschäftsmodell von den Partnerunternehmen. Denn für das Bezahlen mit dem Handy fallen künftig nicht nur Kleinstbeträge beim Kauf von S-Bahn-Tickets oder Softdrinks aus dem Automaten an, sondern mit dem M-Payment wird eine vollwertige Bezahlalternative zu den bekannten EC- oder Kreditkarten geschaffen.

Derzeit vertrauen Kunden bei der Abwicklung ihres Zahlungsverkehrs in erster Linie ihrer Hausbank. Aus diesem Grund erwarten die Kunden auch beim M-Payment die nahtlose Anbindung an das Zahlungsverkehrsnetz ihres Instituts. Daher sollten deutsche Banken die Chance wahrnehmen, mittelfristig mit dem Handy eine Alternative zu EC- und Kreditkarten anbieten zu können. Allerdings werden entsprechende Paymentfunktionen ohne die Telekommunikationsbrache nicht auf die Smartphones der Nutzer kommen. Eine enge Zusammenarbeit der Branchen bietet sich an.

Dabei sind die Herausforderungen groß: Allein auf technischer Seite werden Telko-Unternehmen und ihre Partnerbanken beispielsweise vor die Aufgabe gestellt, Daten von Millionen von Kunden gemeinschaftlich zu verarbeiten. Dafür fehlt es jedoch an einer Vernetzung der IT-Systeme samt verbindlicher Schnittstellen.

„Bei der Verzahnung der Prozesse für das M-Payment kommt es auf Branchenerfahrungen in den beiden doch sehr unterschiedlichen IT-Welten von Telekommunikationsunternehmen und Banken entscheidend an“, sagt Volker Klünter, Telekommunikationsexperte von Steria Mummert Consulting. „Kern eines M-Payment-Systems bildet dabei die sichere Datenübertragung am Point of Sale. So erfordert der Einsatz von NFC-Lösungen (Near Field Communication) oder Apps an der Kasse deutlich strengere Sicherheitsstandards und eine höchstmögliche mobile Transaktionssicherheit, die bisher in der Abrechnungskette bei Handytarifen nicht nötig waren.“

Quelle: Steria Mummert Consulting
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