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Außergewöhnliche Architektur: Ponte dei Salti

18.01.2024  — Michelle Bittroff.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Gebäude, die sich den architektonischen Normen widersetzen, faszinieren immer wieder aufs Neue. Was Architekten sich alles einfallen lassen und auch verwirklicht haben, erfahren Sie in unserer Reihe "Außergewöhnliche Architektur". Heute: die Ponte dei Salti

“So nice, so dangerous“ – so schön, so gefährlich – lautet der Titel eines Tauch-Leitfadens für die Verzasca. An diesem Fluss – im gleichnamigen Verzascatal im Schweizer Kanton Tessin – liegt das kleine Dorf Lavertezzo. Der Ort ist bekannt für seine außergewöhnliche Steinbrücke, die den Namen Ponte dei Salti, „Brücke der Sprünge“, trägt. Doch alle Hobby-Taucher und Abenteuerlustigen aufgepasst: Die Ponte dei Salti birgt auch ihre Gefahren!

Ponte dei Salti Frontansicht

© Von Michael Giugliano, Pexels, Pexels License; für Großansicht bitte anklicken

Bau der Ponte dei Salti

Die Ponte dei Salti wird im Volksmund oft fälschlicherweise als „Römerbrücke“ bezeichnet. Sie wurde jedoch nie von den Römern erbaut oder benutzt, sondern stammt aus dem 17. Jahrhundert. Der Erbauer der Brücke ist unbekannt.

Die beiden Brückenbögen haben eine Spannweite von jeweils 14 Metern. Der Verlauf des Gehweges folgt den Konturen der Bögen, nicht nur um der Brücke ein elegantes Aussehen zu verleihen, sondern auch um Mauerwerk im Bereich der Zwickel einzusparen. Gleichzeitig wird dadurch das auf den Bögen lastende Gewicht minimiert. Der Gehweg auf der Brücke ist gerade so breit, dass zwei Personen bequem aneinander vorbeigehen können. Die Brüstungsmauern sind bewusst kniehoch gehalten, um genügend Platz für die von den Eseln getragenen Säcke zu bieten.

Ponte dei Salti Uferansicht

© Von Susanne Jutzeler, suju-foto, Pexels, Pexels License; für Großansicht bitte anklicken

Zerstörung und Wiederaufbau

Im Jahre 1868 erodierte der Fels am rechten Ufer, der als Widerlager diente, so stark, dass er unter dem Druck des jährlichen Hochwassers nachgab und der rechte Bogen in den Fluss stürzte. Zunächst wurde der Bogen provisorisch durch eine Holzkonstruktion ersetzt, später wurde ein Eisenbalken als Ersatz eingebaut. Im Jahr 1951 wurde jedoch auch der Träger des Eisenbalkens weggespült. Als Reaktion darauf erhielt die Brücke 1960 wieder einen Steinbogen und damit ihr ursprüngliches Aussehen zurück.

Bedeutung

Das kühle Wasser unter der zweibogigen Steinbrücke leuchtet kristallklar und smaragdgrün und lässt eine wunderschöne Unterwasserlandschaft erahnen. Das Wasser stammt aus den Tessiner Bergen und bietet zusammen mit der Ponte dei Salti nicht nur eine hervorragende Fotomöglichkeit, sondern zählt auch zu den bekanntesten Tauchplätzen im Verzascatal.

Das Becken unter der Steinbrücke zeigt die von der Verzasca abgetragenen Granitfelsen. Besonders der terrassenförmige Granitfelsen auf der einen Seite der Brücke dient vielen Tauchern als Einstieg. Je nach Wasserstand liegt die Tiefe zwischen 7 und 14 Metern. Aber Vorsicht vor den Stromschnellen! Bei schönem Wetter sind diese zwar moderat und für Anfänger und Fortgeschrittene gut zu bewältigen, doch sobald ein Gewitter aufzieht, steigt der Wasserstand und man sollte den Fluss so schnell wie möglich verlassen.

Auf jeden Fall bietet das Verzascatal einzigartige Wanderwege, touristische Sehenswürdigkeiten wie die Ponte dei Salti sowie zahlreiche Bade- und Tauchplätze. Geschichtsinteressierte, Architekturliebhaber, Tauchanfänger und -profis kommen also auf ihre Kosten!

Ponte dei Salti Vogelperspektive

© Von LouisMoto, Unsplash, Unsplash License; für Großansicht bitte anklicken

Ponte dei Salti Rückansicht

© Von Claudio Schwarz, Unsplash, Unsplash License; für Großansicht bitte anklicken

Bild: rawpixel.com (Pexels, Pexels Lizenz)

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