24.01.2024 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Für Auszubildende in Westdeutschland ergab sich mit 1.068 Euro ein leicht höherer Durchschnittswert als für ostdeutsche Auszubildende mit 1.042 Euro. Dies sind zentrale Ergebnisse der Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen für das Jahr 2023 durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
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Aufgrund der hohen Inflation mussten die Auszubildenden – so wie die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – wie bereits 2022 und 2021 Reallohnverluste hinnehmen. Allerdings werden die zum Teil umfangreichen Sonderzahlungen, die in den Tarifverhandlungen der letzten beiden Jahre auch für Auszubildende ausgehandelt wurden, in die Berechnungen nicht mit einbezogen, da diese sich alleine auf die vereinbarten monatlichen tariflichen Ausbildungsvergütungen beziehen.
Seit 1976 wertet das BIBB die tariflichen Ausbildungsvergütungen jährlich zum Stichtag 1. Oktober aus. In die Berechnung der gesamtdeutschen Durchschnittswerte sowie der Durchschnittswerte für Ost- und Westdeutschland fließen dabei alle Ausbildungsberufe ein, für die Daten vorliegen. In der BIBB-Datenbank „Tarifliche Ausbildungsvergütungen“ (www.bibb.de/ausbildungsverguetung) werden Durchschnittswerte für stärker besetzte Ausbildungsberufe ausgewiesen. Für 173 Berufe in West- und 110 Berufe in Ostdeutschland liegen Ergebnisse vor.
Dabei zeigen sich erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe je nach Ausbildungsberuf. Die im gesamtdeutschen Durchschnitt höchsten tariflichen Ausbildungsvergütungen wurden im Beruf Milchtechnologe/-technologin mit monatlich 1.307 Euro gezahlt. Der Spitzenreiter der Vorjahre – Zimmerer/Zimmerin – landete auf Platz 2 (1.264 €). In 13 Berufen lagen die tariflichen Vergütungen im Durchschnitt über alle Ausbildungsjahre bei 1.200 Euro oder mehr. Hier finden sich, neben den genannten Berufen, vor allem Berufe aus dem Baugewerbe wie Maurer/-in (1.229 €) oder Rohrleitungsbauer/-in (1.250 €), ferner zum Beispiel der/die Kaufmann/‑frau für Versicherungen und Finanzanlagen (1.245 €). Insgesamt erhielten etwa zwei Drittel der Auszubildenden, die in einem tarifgebundenen Betrieb lernten, 2023 eine Ausbildungsvergütung von mehr als 1.000 Euro, fast ein Drittel sogar mehr als 1.150 Euro.
Bei rund 10 % der Auszubildenden lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2023 unterhalb von 850 Euro. Für 14 Berufe wurde ein bundesweiter Durchschnittswert von weniger als 900 Euro ermittelt. Die meisten dieser Berufe gehören zum Handwerk, zum Beispiel Maler/-in und Lackierer/-in (891 €), Schornsteinfeger/-in (847 €) oder Friseur/-in (691 €), dem Beruf mit den insgesamt niedrigsten tariflichen Ausbildungsvergütungen. Mit den Berufen Tiermedizinische/-r Fachangestellte/-r (871 €) und Pharmazeutisch-kaufmännische/-r Angestellte/-r (855 €) befanden sich auch zwei Berufe aus dem Ausbildungsbereich der freien Berufe in dieser Gruppe. Aufgrund eines überdurchschnittlich hohen Tarifabschlusses verzeichnete der Beruf Bäcker/-in einen deutlichen Sprung von 782 Euro auf 970 Euro und gehört nicht mehr zu den Berufen mit besonders niedrigen durchschnittlichen tariflichen Vergütungen.
Zwischen den Ausbildungsbereichen unterschieden sich die Ausbildungsvergütungen ebenfalls deutlich. Über dem gesamtdeutschen Durchschnitt von 1.066 Euro lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen im öffentlichen Dienst (1.128 €), in Industrie und Handel (1.113 €), in der Hauswirtschaft (1.086 €) und in der Landwirtschaft (1.079 €), darunter im Handwerk (983 €) und in den freien Berufen (979 €).
Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse sowie die Möglichkeit zum Download von 14 Abbildungen finden Sie im Beitrag „Tarifliche Ausbildungsvergütungen 2023: Anstieg erneut unterhalb der Inflationsrate“ im Internetangebot des BIBB unter www.bibb.de/ausbildungsverguetung-2023.
Eine tabellarische Gesamtübersicht über die für 2023 ermittelten Vergütungsdurchschnitte in den erfassten Berufen ist abrufbar unter www.bibb.de/ausbildungsverguetung.
Bild: Andrea Piacquadio (Pexels, Pexels Lizenz)
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