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Recruiting-Studie: Standortnähe wichtiger als akademischer Abschluss

04.08.2022  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Robert Half Deutschland GmbH, Robert Half Deutschland GmbH.

Immer weniger Arbeitgebende beharren bei der Besetzung von Schlüsselpositionen darauf, dass Bewerbende alle in der Stellenausschreibung aufgeführten Qualifikationen erfüllen. Welche Abstriche Führungskräfte tatsächlich machen würden, untersucht die Arbeitsmarktstudie von Robert Half.

Gefragt danach, worauf sie bei einer schwer zu besetzenden Stelle am ehesten verzichten würden, nennt rund ein Fünftel (22 %) der befragten Manager den akademischen Abschluss an erster Stelle.

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„Viele Unternehmen suchen bei Schlüsselpositionen sehr lange nach einer geeigneten Besetzung. Hier hat sich oft ein großer Handlungsdruck aufgebaut, Projekte mussten geschoben werden“, sagt Emine Yilmaz, Vice President Permanent Placement bei Robert Half. „Auf einen Masterabschluss oder eine Promotion kann im Zweifel eher verzichtet werden, solange die Person die benötigten Fähigkeiten mitbringt, über eine Hands-on-Mentalität verfügt und sich schnell in Neues einarbeiten kann.“

Standortnähe – hier scheiden sich die Geister

Mit dem Ende der coronabedingten Homeoffice-Pflicht rückt das Thema Anwesenheitspflicht im Büro in den Fokus. Bei der Frage nach der Gewichtung der Standortnähe eines Bewerbenden für eine Schlüsselposition ergeben sich große Differenzen. Für fast die Hälfte der Führungskräfte (47 %) ist die Standortnähe nach wie vor ein wichtiger Auswahlfaktor für Bewerbende, bei dem keine Abstriche gemacht werden. Gleichzeitig spielt für 19 % der Befragten der Standort als Einstellungskriterium aber die geringste Rolle. „Hier kommt es auf die grundsätzliche unternehmerische Haltung zu hybriden Arbeitskonzepten und auf die konkret zu besetzende Position an. Vor allem von Teamleitenden, Vertriebsmitarbeitenden oder Auszubildenden wird erwartet, dass sie nah am Unternehmenssitz und für Kundenprojekte oder Vor-Ort-Termine verfügbar sind“, sagt Yilmaz.

Interessant ist: Laut Arbeitsmarktstudie bestehen größere Unternehmen bei der Bewerberauswahl tendenziell stärker auf Standortnähe als kleinere. „Kleine Unternehmen haben vielleicht besser erkannt, dass ihre Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit im Arbeitnehmermarkt steigen, je flexibler und offener sie sich bei der Remote-Working-Frage zeigen“, erklärt Yilmaz.

Cultural Fit ist für die Hälfte der Führungskräfte der Trumpf

Ein Faktor, auf den Führungskräfte bei der Besetzung von Schlüsselpositionen am wenigsten verzichten wollen, ist der Cultural Fit. 50 % der Befragten legen größten Wert darauf, dass Bewerbende zur Unternehmenskultur passen. Nur 11 % würden hierbei Abstriche machen. Die Dauer der Branchenerfahrung wählten 16 % auf Platz 1 der am ehesten verzichtbaren Faktoren, 14 % entschieden sich für fachliche Zusatzqualifikationen.

Bild: mentatdgt (Pexels, Pexels Lizenz)

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