10.08.2023 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Destatis.
Zum Jahresende 2022 gab es in Deutschland rund 43,4 Millionen Wohnungen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 0,7 % oder 282 800 Wohnungen mehr als Ende 2021. Diese Veränderung ergibt sich aus 295 300 im Jahr 2022 neu gebauten Wohnungen abzüglich 12 500 Wohnungen, die beispielsweise durch den Abriss von Gebäuden oder die Umwidmung von Wohn- zu Gewerbeflächen aus dem Wohnungsbestand fielen. Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, jährlich 400 000 neue Wohnungen zu schaffen. Im Vergleich zum Jahresende 2012 erhöhte sich der Wohnungsbestand um 6,3 % oder 2,6 Millionen Wohnungen, die Wohnfläche vergrößerte sich um 7,4 % auf 4,0 Milliarden Quadratmeter. Damit wuchsen der Wohnungsbestand und die Wohnfläche in den vergangenen zehn Jahren stärker als die Bevölkerung in Deutschland, die in diesem Zeitraum um 4,8 % beziehungsweise 3,8 Millionen auf 84,4 Millionen Menschen zunahm.
Von den 43,4 Millionen Wohnungen zum Jahresende 2022 befanden sich rund 41,9 Millionen in Wohngebäuden. Mit 52,5 % oder 22,0 Millionen Wohnungen befand sich der Großteil davon in Mehrfamilienhäusern. Im Durchschnitt bestand damit jedes der deutschlandweit 3,3 Millionen Mehrfamilienhäuser aus 6,7 Wohneinheiten. Die 13,0 Millionen Einfamilienhäuser machten knapp ein Drittel (31,0 %) der Wohnungen in Wohngebäuden aus. 15,2 % (6,4 Millionen) der Wohnungen befanden sich in den insgesamt 3,2 Millionen Zweifamilienhäusern, weitere 1,3 % (0,5 Millionen) in Wohnheimen (z. B. für Studierende, Geflüchtete oder Wohnungslose).
In Nichtwohngebäuden waren 3,3 % oder rund 1,4 Millionen Wohnungen untergebracht. Hierunter fallen zum Beispiel Hausmeisterwohnungen in Bürogebäuden.
Die Entwicklung der Gesamtfläche aller Wohnungen und die daraus errechnete durchschnittliche Wohnfläche je Einwohnerin und Einwohner machen die allgemeinen Trends der Wohnflächenentwicklung über lange Zeiträume sichtbar. Beide Kennzahlen zeigen die Struktur des potenziell zur Verfügung stehenden Wohnraums, geben aber keine Auskunft über dessen Nutzung. So zeigt die Gesamtwohnfläche beispielsweise nicht das Ausmaß des Leerstands von Wohnungen. Auch die Wohnfläche je Einwohnerin und Einwohner ist eine theoretische Größe, der die Annahme zugrunde liegt, dass der gesamte verfügbare Wohnraum bewohnt ist und jeder Person dieselbe Wohnfläche zur Verfügung steht. Dennoch sind beide Kennzahlen wichtig, da sie langjährige Vergleiche der Wohnraumstruktur ermöglichen.
Die Gesamtwohnfläche aller Wohnungen stieg in den Jahren von 2012 bis 2022 um 7,4 % auf 4,0 Milliarden Quadratmeter und damit etwas stärker als die Zahl der Wohnungen. Die Wohnungen in Deutschland wurden somit in den vergangenen zehn Jahren im Durchschnitt größer: Zum Jahresende 2022 betrug die durchschnittliche Wohnfläche je Wohnung 92,2 Quadratmeter, die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf lag bei 47,4 Quadratmetern. Damit haben sich die Wohnfläche je Wohnung seit dem Jahr 2012 um 1,0 Quadratmeter (+1,1 %) und die Wohnfläche je Einwohnerin und Einwohner um 1,2 Quadratmeter (+2,6 %) erhöht. Innerhalb dieses Zeitraums verringerte sich die Wohnfläche je Einwohnerin und Einwohner lediglich in den Jahren 2015 und 2022 um jeweils um 0,3 Quadratmeter, was auf die verstärkte Zuwanderung in diesen Jahren zurückzuführen sein dürfte. Da der Wohnungsbestand seit 2012 etwas stärker wuchs als die Bevölkerung, verringerte sich das Verhältnis „Personen je Wohnung“ geringfügig: Ende 2022 betrug das Verhältnis gut 1,9 Personen je Wohnung, während es Ende 2012 knapp 2,0 Personen je Wohnung waren.
Bei den Angaben handelt es sich um Ergebnisse der Wohnungsfortschreibung in der Baustatistik. Sie beruht auf Meldungen der Baubehörden zu Baufertigstellungen und Bauabgängen und wird einmal jährlich erhoben. Sie unterscheidet sich methodisch von der Mikrozensus-Zusatzerhebung zur Wohnsituation, die alle vier Jahre durchgeführt wird, zuletzt im Jahr 2022. Während die Wohnungsfortschreibung Aufschluss über die Struktur des Wohnraums in Deutschland gibt, zeigt der Mikrozensus die Wohnsituation privater Haushalte und damit die Nutzung dieser Strukturen auf.
Die Wohnfläche je Einwohnerin und Einwohner in der Wohnungsfortschreibung berechnet sich aus allen theoretisch verfügbaren Wohnflächen in Deutschland geteilt durch den Bevölkerungsstand zum 31. Dezember 2022. Da nicht alle Wohnflächen bewohnt sind und sich die Wohnfläche nicht auf alle Einwohnerinnen und Einwohner gleichmäßig verteilt, unterscheidet sich diese Kennzahl konzeptionell von der beim Mikrozensus erhobenen durchschnittlichen Wohnfläche je Person. Dabei wird zunächst für jeden Haushalt die Wohnfläche pro Person berechnet und anschließend der gewichtete Durchschnitt dieser haushaltsbezogenen Wohnfläche pro Person abgebildet.
Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zur Fortschreibung des Wohngebäude- und Wohnungsbestandes sind über die Tabellen 31231 in der Datenbank GENESIS-Online sowie über die Tabelle „Wohnungsbestand im Zeitvergleich“ auf der Themenseite „Wohnen“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes abrufbar. Dort stehen auch Informationen zur Wohnsituation privater Haushalte aus dem Mikrozensus bereit.
Ergebnisse zu den Baufertigstellungen und zum Überhang von genehmigten, aber nicht fertiggestellten Wohnungen (Bauüberhang) im Jahr 2022 bietet die Pressemitteilung Nr. 199 vom 23. Mai 2023. Über die Entwicklung des Wohnungsbestands von 1950 bis 2021 informiert die Pressemitteilung Nr. N041 vom 29. Juni 2023. Ergebnisse zu den Baugenehmigungen für Wohnungen von Januar bis Mai 2023 enthält die Pressemitteilung Nr. 280 vom 18. Juli 2023. Auskunft über die Entwicklung der Baupreise für Wohngebäude im Mai 2023 gibt die Pressemitteilung Nr. 269 vom 10. Juli 2023.
Bild: Pixabay (Pexels, Pexels Lizenz)
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