18.09.2024 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Es braucht mehr Aufmerksamkeit für und mehr Forschung zu Endometriose. Nach Schätzungen sind bis zu 15 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter von Endometriose betroffen. Viele von ihnen leiden im Stillen, denn es vergehen oft viele Jahre, bis eine Diagnose gestellt wird. Es ist eine schmerzhafte Erkrankung, die oft eine große Belastung für die betroffenen Frauen darstellt. Durch die Förderung von fünf neuen Forschungsverbünden mit bis zu 15 Millionen Euro tragen wir dazu bei, die Krankheit in Zukunft schneller und präziser zu diagnostizieren, wirkungsvoller zu behandeln und besser vorzubeugen. Auf diese Weise wollen wir die Gesundheit und Lebensqualität der betroffenen Frauen verbessern. Die Fördermaßnahme leistet außerdem einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Forschung zur Frauengesundheit und perspektivisch zu einer geschlechtergerechten Gesundheitsversorgung.
– Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger
Bei einer Endometriose siedelt sich Gewebe, welches der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter an – die Ursachen dafür sind noch unbekannt. Die fünf interdisziplinären Forschungsverbünde, die sich der Aufklärung der Krankheitsursachen und -entstehung widmen, wurden in einem wettbewerblichen Verfahren unter Beteiligung eines international und interdisziplinär besetzten Gutachtergremiums ausgewählt. Die koordinierenden Standorte sind Münster (mit zwei Verbünden), Berlin, Tübingen und Ulm. Die Verbünde haben am 1. September 2024 ihre Arbeit aufgenommen und werden mit bis zu 15 Millionen Euro für zunächst drei Jahre gefördert.
Die Verbünde untersuchen verschiedene Fragestellungen, wie beispielsweise den Einfluss von Endometriose auf Unfruchtbarkeit. Auch die mit einer Endometriose verbundenen, oftmals chronischen Schmerzen werden von zwei Verbünden gezielt in den Blick genommen. Weitere Themen umfassen das Zusammenspiel von Endometrioseherden mit dem umliegenden Gewebe und dem körpereigenen Immunsystem sowie den Einfluss von Ernährung und Darm-Mikroorganismen auf Pathomechanismen der Endometriose.
Die Förderung der interdisziplinären Forschungsverbünde, in denen Forschende aus der Grundlagen- und der klinischen Forschung zusammenarbeiten, soll die Forschung zu Endometriose in Deutschland stärken. Durch die Forschung sollen neue Erkenntnisse und Lösungen mit Blick auf diagnostische und therapeutische Ansätze gewonnen werden, um die Versorgung betroffener Frauen zu verbessern. Die Stärkung der Endometrioseforschung trägt dazu bei, Forschung und Versorgung im Bereich Frauengesundheit stärker in den Fokus zu nehmen.
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