Der Black History Month

08.02.2024  — Samira Sieverdingbeck.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Zur Wahrheit der Menschheitsgeschichte zählt, dass sie nie objektiv sein kann. Denn unsere Wahrnehmung wird immer durch die geprägt, die sie erzählen. Die Perspektive der BIPoc-Community wurde in der Vergangenheit jedoch oft vernachlässigt. Darum richtet der Black History Month den Fokus auf ihre marginalisierte Geschichte.

Die Geschichte hinter dem Geschichtsmonat

Die Wurzeln des Black History Month liegen in den USA. 1915 setzte sich der Historiker Carter G. Woodson das Ziel, mittels einer Ausstellung auf die marginalisierte Geschichte von Afroamerikanerinnen und -amerikanern in den Vereinigten Staaten aufmerksam zu machen. Das Interesse an dem Thema war so groß, dass 1926 die Black History Week ins Leben gerufen wurde. Zu diesem Zeitpunkt begannen auch Schulen, Bibliotheken und andere Bildungseinrichtungen sich der Geschichte von marginalisierten Gruppen zu widmen. Sie entwickelten umfangreiche Programme und Veranstaltungswochen, bis die Black History Week schließlich zum Black History Month ausgeweitet wurde. 1976 wurde der Februar in den USA auch offiziell zum Black History Month ernannt. Die Geburtstage des ehemaligen Präsidenten Abraham Lincoln und des Bürgerrechtlers Frederick Douglass fallen beide in den Wintermonat. Ihre wichtigen Rollen bei der Abschaffung der Sklaverei in den USA führte zur Wahl des Februars für den Gedenk- und Aktionsmonat. Nach Deutschland kam der Black History Month durch die Initiative Schwarze Menschen (ISD) in den 90er Jahren.

Worum geht es?

BIPoc steht als Akronym für „Black People, Indigenous People and People of Color“. Die BIPoc-Community meint somit alle, die sich als Schwarze, Indigene oder People of Color identifizieren.

Im Mittelpunkt des Black History Month stehen weltweit die Geschichte und die Leistungen der BIPoc-Community. Bis heute werden ihre Perspektiven in Geschichtsbüchern, aber auch gesamtgesellschaftlich oft kaum oder gar nicht behandelt. Auch an deutschen Schulen wird die deutsche Kolonialgeschichte je nach Bundesland nur unzureichend aufgearbeitet. Dabei ist die Schwarze Geschichte ein untrennbarer Teil der weltweiten sowie der deutschen Geschichte. Der Black History Month wirft daher den Blick in die Vergangenheit. Mit dem Blick in die Gegenwart soll gleichzeitig jedoch deutlich gemacht werden, dass Menschen der BIPoc-Community nicht nur historisch, sondern bis heute Diskriminierung erfahren und Rassismus weiterhin ein ernst zu nehmendes Problem darstellt.

Der Black History Month zeigt der weißen Mehrheitsgesellschaft dadurch neue Perspektiven auf und macht auf historische sowie aktuelle Vorurteile und strukturelle Probleme aufmerksam. Bundesweit finden in diesem Jahr Communityevents, Filmvorstellungen, Lesungen und Workshops statt. Informieren können Sie sich z. B. auf der Webseite der Initative Schwarze Menschen (ISD) oder des Black History Month Hamburg.

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Bild: Kyle Glenn (Unsplash, Unsplash Lizenz)

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