20.12.2023 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: PwC.
Das sind einige der Ergebnisse der aktuellen Studie „Digitalisierung im Finanz- und Rechnungswesen 2023“ von PwC Deutschland. Für sie hat PwC 100 größere und mittelständische Unternehmen in Deutschland unter anderem zum Einsatz und zu den Potenzialen moderner Technologien im Finanz- und Rechnungswesen befragt, auch mit Blick auf die Abschlussprüfung.
Zwei Drittel der befragten Unternehmen haben im vergangenen Jahr Fortschritte beim Technologieeinsatz im Finanz- und Rechnungswesen gemacht. Deutlich stärker als der durch die Coronapandemie forcierte Technologieeinsatz dürfte sich in den Zahlen die aktuelle Marktentwicklung spiegeln: ERP-Systeme und Technologien wie Process Mining sind zunehmend als Cloud-Lösungen verfügbar. Den Druck, solche Systeme intensiver einzusetzen, erhöhen die zunehmende Personalknappheit sowie neue regulatorische Anforderungen – nicht nur, aber vor allem im Sustainability-Umfeld.
Die Zeit für konkrete KI-Lösungen scheint reif. Auf diese Technologie basierende Anwendungen können ihre Stärken auch im Finanz- und Rechnungswesen ausspielen. — Prof. Dr. Rüdiger Loitz,COO Assurance und Leiter Kapitalmarkt- und Rechnungslegungsberatung bei PwC Deutschland
Dies sei etwa bei Checklistenvergleichen und dem Einsammeln von Informationen aus unstrukturierten Daten der Fall sowie dem intelligenten Lesen von Texten; aber auch, um spezifisches Wissen für die Unternehmen zu bewahren.
Eine wichtige Voraussetzung für die Digitalisierung sind leistungsstarke cloudbasierte Lösungen. Auch hier konstatieren die Studienautor:innen deutliche Fortschritte: 19 Prozent der Unternehmen sind bereits auf cloudbasierte ERP-Systeme umgestiegen, 42 Prozent sind auf dem Weg in die Cloud. „Datenschutz- und Sicherheitsbedenken sind inzwischen weitgehend obsolet, weil immer mehr in Europa und Deutschland gehostete und zertifizierte Lösungen zur Verfügung stehen“, sagt PwC-Experte Prof. Dr. Rüdiger Loitz. Gleichwohl halten 37 Prozent der Befragten an On-Premise-Lösungen fest.
Gefragt hat PwC nach dem Anteil manueller Tätigkeiten. Dieser liegt etwa bei der Konsistenzanalyse – einer Aufgabe mit prinzipiell großem Automatisierungspotenzial – auf konstant (zu) hohem Niveau: Etwa 40 Prozent betrug er in den vergangenen fünf Jahren. Hans-Peter Dittmar, verantwortlich für die digitale Transformation bei PwC Deutschland, kommentiert: „Gerade in diesem Punkt könnten Unternehmen ohne großen Aufwand deutliche Effizienzgewinne erzielen.“ Ähnliches gelte für den Technologieeinsatz zur Kommunikation im Zusammenhang mit der Abschlussprüfung und bei Geschäftsprozessen.
Das dort noch schlummernde Potenzial ließe sich aus unserer Sicht etwa mit Process-Mining-Lösungen effizient heben. — Hans-Peter Dittmar,Director Assurance Business Transformation bei PwC Deutschland
Die Automatisierung der Abschlussprüfung wird nach Meinung der Befragten weiter zunehmen: 58 Prozent von ihnen rechnen für die kommenden fünf Jahre mit einem Automatisierungsgrad von 40 Prozent und mehr.
Das ist ein durchaus ambitionierter Wert – vorausgesetzt, dass Unternehmen noch mehr Daten und Prozesse als bisher standardisieren. —
Bei den Motiven für die Digitalisierung der Abschlussprüfung fällt auf: Neben Effizienzgewinnen (89 %) und Zukunftsfähigkeit (76 %) nennen die Befragten recht häufig auch regulatorische Herausforderungen (55 %).
Die meisten Unternehmen unterstützen darüber hinaus eine stärker datenbasierte Abschlussprüfung. Sie sind allerdings in unterschiedlichem Maße bereit, die dafür erforderlichen Daten zur Verfügung zu stellen: Die meisten tun dies für ausgewählte Einsatzzwecke. Doch bereits knapp 20 Prozent der Befragten wären bereit, einen vollumfänglichen automatisierten Datenabzug zuzulassen. „Das ist ein beachtlich hoher Wert. Und in der Tat hilft solch ein umfassender Datenabzug, die Potenziale leistungsstarker Technologien vollumfänglich auszuschöpfen. Wir als Abschlussprüfer haben hier schon frühzeitig massiv investiert und die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen. Die Wirkung hängt im Einzelfall natürlich immer von der Verfügbarkeit und Qualität der eingelesenen Daten ab“, sagt Dietmar Prümm.
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