19.06.2020 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: StepStone Deutschland GmbH.
Demnach erwartet jeder zweite Beschäftigte, dass sich sein Arbeitgeber aufgrund der Erfahrungen in der Krise ändern wird. Die Studie zeigt auch, wie Unternehmen in Zukunft mit Homeoffice umgehen wollen und welche Aufgaben nach dem Restart am drängendsten sind.
Die Corona-Krise hat gezeigt, dass die Arbeit in den heimischen vier Wänden in den meisten Fällen besser als gedacht funktioniert. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen haben sich entschieden, auch zukünftig Homeoffice-Lösungen anzubieten. Der Hauptgrund: Sie steigern damit ihre Attraktivität als Arbeitgeber. "Der Großteil der Unternehmen will aber kein Homeoffice für immer und für alle, sondern eine Mischform zwischen Präsenz- und Homeoffice-Tagen", sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei StepStone. Auch auf Arbeitnehmerseite stößt dieses Modell auf Zustimmung: 86 Prozent der befragten Arbeitnehmer wünschen sich ein Hybrid-Konzept. Nur vier Prozent der Beschäftigten möchten grundsätzlich im Homeoffice arbeiten.
In rund jedem dritten Unternehmen wird es jedoch auch in Zukunft kein Homeoffice geben - oder nur in Ausnahmefällen. Als Grund geben die Unternehmen vor allem das soziale Miteinander an. "Einer der Hauptgründe für Zufriedenheit im Job ist vielfach ein gutes Verhältnis unter den Kollegen und ein positives Arbeitsklima", so Zimmermann weiter. "Es hat sich zwar gezeigt, dass der Großteil der Arbeitnehmer dank zahlreicher digitaler Lösungen effizient im Homeoffice arbeiten kann. Doch das soziale Miteinander und der persönliche Austausch unter den Mitarbeitern im Büro wird auch in Zukunft wichtig bleiben."
In der Studie wurde auch abgefragt, welche Aspekte in den nächsten Wochen für Unternehmen am drängendsten sind. Das Ergebnis: Die Aufrechterhaltung der Mitarbeitermotivation hat derzeit allerhöchste Priorität - und ist damit wichtiger als vermeintlich "harte" Aspekte wie Kostenmanagement oder das Erzielen von Wettbewerbsvorteilen. Die Umfrageergebnisse zeigen auch: Digitalisierung und Mitarbeiterweiterbildung sind aus Sicht von Managern die wichtigsten Investitionsfelder für die Zeit nach Corona. "Im Fokus vieler Unternehmen steht nun mehr denn je das wertvollste Kapital eines jeden Unternehmens: die Mitarbeiter", kommentiert Zimmermann. "In der Krise wurde deutlicher denn je, wie entscheidend es ist, motivierte und engagierte Mitarbeiter an Bord zu haben."
Die Corona-Krise hat gezeigt, dass die Digitalisierung auf der Agenda der Unternehmen ganz weit oben steht. So will die Mehrheit ihre Mitarbeiter vor allem in der Anwendung digitaler Tools und für die virtuelle Zusammenarbeit schulen. Zum Einsatz kommen sollen hierfür vor allem E-Learning-Formate und Webinare.
Aber es wird nicht nur in die bestehende Belegschaft mithilfe von Weiterbildungsangeboten investiert: Viele Unternehmen planen jetzt auch die Einstellung neuer Mitarbeiter. Während der Krise musste etwas mehr als die Hälfte zeitweise auf die Rekrutierung neuer Mitarbeiter verzichten, doch so langsam zeichnet sich wieder ein positiverer Trend ab. Mehr als 50 Prozent der Führungskräfte geben an, innerhalb des nächsten halben Jahres wieder verstärkt Personal einzustellen, ein Viertel sogar ab sofort. Vor allem in den Bereichen IT, Vertrieb und Personal wollen Unternehmen in die Mitarbeitergewinnung investieren.
Bild: Miguel Á. Padriñán (Pexels, Pexels Lizenz)