29.04.2021 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Apotheken Umschau.
Hausärzte fragen bei einem Verdacht auf eine depressive Verstimmung nach dem Alltag der Patient*innen und den spezifischen Symptomen: Gabe es Veränderungen? Eine Trennung? Einen Todesfall? "Bekommen Patient*innen Beruf und Alltag geregelt, versuche ich es mit einfachen Mitteln", berichtet die Hausärztin Barbara Mergenthaler aus Renningen. Eine Krankschreibung, ein strukturierter Tagesablauf, Bewegung und viel Zeit an der frischen Luft reichen für viele oft, um wieder ins Lot zu kommen.
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"Tun Sie, was Ihnen guttut: Hobbys pflegen, Freunde treffen, Sport treiben", rät auch Psychiater Dr. Timo Hurst aus Leonberg in der aktuellen Ausgabe des "HausArzt- Patientenmagazins". Vermuten Hausärzte eine schwere Depression, überweisen sie an Psychiater*innen oder Psychotherapeut*innen, die einschätzen können, ob die depressiven Patient*innen Medikamente oder eine Therapie oder beides brauchen.
Zusätzlich zu Therapien bei Psychater*innen oder Psychotherapeut*innen können Online-Therapieprogramme Menschen mit Depressionen und depressiven Verstimmungen unterstützen. Diese Angebote arbeiten häufig mit einem verhaltenstherapeutischen Ansatz und werden teilweise von den Krankenkassen bezahlt. In manchen Fällen steht eine App zur Verfügung, in anderen gibt es regelmäßige Kontakte zu Therapeut*innen. Ob und wie gut die Programme helfen, hängt auch vom Grad der Erkrankung ab. In leichteren Fällen können sie viel bewirken. "Bei einer schweren depressiven Erkrankung halte ich eine Online-Therapie nicht für ausreichend. Sie kann aber gut ergänzend zur Behandlung durch Fachärzt*innen helfen", so Dr. Timo Hurst.
Die Telefonseelsorge hilft überregional per Telefon, E-Mail oder Chat. Infos: telefonseelsorge.de oder deutsche-depressionshilfe.de, Info-Telefon: 0800 / 334 45 33.
Bild: markusspiske (Pixabay, Pixabay License)