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Zahlungsmoral in Osteuropa rückläufig

28.06.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Atradius N.V..

Über 30 Prozent der Forderungen überfällig, zwei Prozent fallen ganz aus / Hauptgrund für Verzögerungen: Fehlende finanzielle Mittel / Polnische Unternehmen bleiben am häufigsten auf Forderungen sitzen

Unternehmen in Osteuropa rechnen im zweiten Halbjahr 2012 mit einer Steigerung des Zahlungsausfallrisikos. Im Gegensatz zu einer Verbesserung der Zahlungsmoral, von der nur etwa jeder zehnte Befragte ausgeht, erwarten dreimal so viele Studienteilnehmer (29 Prozent) eine Verschlechterung in den nächsten sechs Monaten.

Über 50 Prozent der Befragten planen daher, das Forderungsmanagement in ihren Unternehmen zu verbessern, um sich so vor verspäteten Zahlungen und Forderungsausfällen zu schützen. Das sind die wichtigsten Ergebnisse aus dem aktuellen Atradius Zahlungsmoralbarometer Osteuropa. Dazu wurden über 800 Unternehmen aus der Tschechischen Republik, Ungarn, Polen und der Slowakei befragt. In der Tschechischen Republik rechnen über 40 Prozent der Befragten mit einer Verschlechterung der Zahlungsmoral. Mehr als ein Drittel der polnischen Unternehmen (35,1 Prozent) teilen diese Auffassung. Daher will jedes Zweite der befragten polnischen und slowakischen Unternehmen (jeweils 56 Prozent der Befragten) als vorbeugende Maßnahme die Prüfung der Kreditwürdigkeit ihrer Geschäftspartner verstärken.

Hauptgrund für Zahlungsverzögerungen: Fehlende finanzielle Mittel

Die unsichere Wirtschaftslage in den vier befragten osteuropäischen Ländern hat dazu geführt, dass im Durchschnitt 31,6 Prozent der Forderungen gegenüber inländischen Geschäftspartnern verspätet bezahlt werden. Wie schon bei der Befragung vor sechs Monaten, sind fehlende finanzielle Mittel mit 87,3 Prozent (2011: 80,4 Prozent) der Hauptgrund für späte Zahlungen im Inland. Als Ursache für Zahlungsverzögerungen von ausländischen Geschäftspartnern geben 71 Prozent (2011: 69,5 Prozent) der Studienteilnehmer fehlende Liquidität an. Die slowakischen Unternehmen haben im Binnenhandel am stärksten mit überfälligen Forderungen zu kämpfen. 35,7 Prozent der offenen Rechungen werden dort zu spät bezahlt. Ausländische Kunden zahlen nach Angabe der befragten Firmen im Durchschnitt schneller als inländische. Die befragten tschechischen Exporteure gaben an, dass mehr als ein Drittel ihrer ausländischen Geschäftspartner zu spät zahlen (32,9 Prozent). Im Studiendurchschnitt lag der Anteil bei 26,3 Prozent.


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Polnische Unternehmen bleiben am häufigsten auf ihren Forderungen sitzen

Insgesamt ergab das aktuelle Zahlungsmoralbarometer für Osteuropa, dass im Durchschnitt 2,6 Prozent der Forderungen von inländischen Abnehmern und 1,8 Prozent von ausländischen Geschäftspartnern komplett ausfielen. In Polen lag der Anteil an Totalausfällen im Inland bei 4,4 Prozent. 4,1 Prozent der Forderungen gegenüber ausländischen Geschäftspartnern fielen komplett aus.

Dr. Thomas Langen, Senior Regional Director für Mittel- und Osteuropa von Atradius, erklärt: Angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in einigen europäischen Ländern haben Unternehmen nach wie vor mit Zahlungsausfällen bis hin zu Insolvenzen zu kämpfen. Aufgrund der verhaltenen konjunkturellen Aussichten für die Eurozone wird für das Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr eine Verlangsamung des BIP-Wachstums in Mittel- und Osteuropa erwartet. In Ländern, in denen die Wirtschaftsleistung bereits schwach ist, wie beispielsweise Ungarn, ist das Risiko für Zahlungsausfälle am größten. Das aktive Forderungsmanagement im Unternehmen und die Absicherung der Umsätze gegen Forderungsausfall sind daher entscheidend. Die meisten Unternehmen aus Osteuropa, die für die Studie befragt wurden, sind sich dieser Risiken bewusst und haben daher bereits notwendige Maßnahmen getroffen, um in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu bestehen. Als Kreditversicherer unterstützen wir unsere Kunden in allen Phasen des Forderungsmanagements, um ihre Bilanz vor Forderungsausfällen zu schützen.“

Das vollständige Atradius Zahlungsmoralbarometer Osteuropa Juni 2012 in englischer Sprache steht hier zum kostenfreien Download bereit.

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