19.11.2013 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Deloitte.
Trotz dieser Steigerung, schätzen die deutschen Verbraucher ihre Kaufkraft etwas niedriger ein als noch im letzten Jahr. Deshalb konzentrieren sie sich beim Geschenkekauf vor allem auf Sonderangebote. In diesem Jahr beginnt das Weihnachtsshopping darüber hinaus früher als 2012. Am meisten wünschen sich die Konsumenten Bargeld, Bücher und Kosmetikartikel, selber verschenken sie am liebsten Bücher. Passende Geschenke werden im Internet und im stationären Handel gesucht, gekauft wird aber vorzugsweise im Geschäft. Das Internet, insbesondere soziale Netzwerke, dient vielen Konsumenten im Vorfeld zur Produkt- und Preisrecherche. Mit dem gestiegenen Preisbewusstsein verzeichnen die Discounter die höchsten Zuwächse bei den geplanten Lebensmitteleinkäufen zur Weihnachtszeit.
„Im europäischen Vergleich geht es den Deutschen nicht schlecht. So schätzt die Mehrheit der Befragten die aktuelle Wirtschaftslage zum ersten Mal seit fünf Jahren positiv ein – damit steht Deutschland in Europa fast alleine da. Dennoch hat fast ein Drittel der Befragten aufgrund geringerer Einkommen weniger Geld für das Fest. Auch die Zahl derer, die an eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage glauben, ist gegenüber 2012 nur geringfügig gesunken – liegt aber deutlich unter dem Schnitt in Europa“, erklärt Karsten Hollasch, Partner und Leiter Consumer Business bei Deloitte.
Das durchschnittliche Weihnachtsbudget 2013 liegt europaweit bei 450 Euro und ist mit einem minimalen Wachstum von 0,7 Prozent nur unwesentlich höher als 2012. Die Deutschen dagegen wollen im Schnitt 399 Euro für das Weihnachtsfest ausgeben, was einer 6,7prozentigen Steigerung zum Vorjahr entspricht. Rund 25 Prozent der Deutschen beurteilen ihre wirtschaftliche Lage als positiv, fast jeder Zweite sieht diese zumindest neutral. Lediglich 23 Prozent teilten eine negative Einschätzung. Dies führt erstmalig seit 2008 zu einem positiven Vertrauensindex. Trotz der teilweise pessimistischen Haltung planen etwas mehr Deutsche (2013: 33%/2012: 32%) in diesem Jahr ein größeres Geschenkebudget ein – teilweise kompensiert durch einen relativ geringeren Anteil von Lebensmitteleinkäufen. Die Konsumenten, die zum Fest weniger Geld ausgeben wollen, begründen die Sparmaßnahmen mit einer erwarteten schlechteren wirtschaftlichen Lage (20%), einem persönlich niedrigeren Einkommen (31%) oder gar einem befürchteten Arbeitsplatzverlust (9%). Nahezu alle dieser Werte sind gegenüber 2012 jedoch leicht rückläufig.
Obwohl das Weihnachtsbudget 2013 in Deutschland insgesamt gestiegen ist, wollen die deutschen Verbraucher mehr als im Vorjahr Sonderangebote nutzen, jedoch auf Kredite und Finanzierung der Geschenke weitestgehend verzichten. Insgesamt 16 Prozent wollen vermehrt Sonderangebote nutzen (Frauen: 20%, Männer: 12%), sieben Prozent generell zu günstigeren Geschenken greifen. Und sie wollen es früher tun: Laut Studie beginnen die Weihnachtseinkäufe dieses Jahr bereits im November.
Laut Studie wünschen sich die meisten Verbraucher – wie auch in 15 anderen europäischen Ländern – Bargeld (44%). Es folgen Bücher (41%) und Kosmetika (26%). Das insbesondere in der Altersgruppe der 18- bis 24-jährigen begehrte Smartphone schafft es mit 22% nicht unter die Top fünf. Selber verschenken wollen die Befragten vor allem Bücher und Kosmetika, bei Jugendlichen stehen ebenfalls Bücher an der Spitze – Videospiele folgen erst an dritter Stelle. Für Kinder sollen es vor allem pädagogisch wertvolle Präsente sein.
Das wünschen sich die Deutschen – die beliebtesten Geschenke 2013:
1 | Bargeld | 44% |
2 | Bücher | 41% |
3 | Kosmetika/Parfüms | 26% |
4 | Schmuck/Uhren | 23% |
5 | Geschenkgutscheine | 23% |
>5 | Reisen, Veranstaltungstickes, Kleidung/Schuhe, Smartphone, Beauty- & Wellness-Produkte |
Auch wenn der Anteil von Online-Verkäufen generell steigt – gekauft werden die Geschenke immer noch am häufigsten im traditionellen Geschäft, und zwar von Jung und Alt gleichermaßen. Die Suche und der Preisvergleich im Vorfeld finden jedoch verstärkt online statt, der gesamte Prozess erstreckt sich somit über alle Vertriebskanäle. Für die Suche werden verstärkt auch die sozialen Netzwerke herangezogen (77%) – in Deutschland wie europaweit. Auch M-Commerce über mobile Endgeräte ist auf dem Vormarsch. Lebensmittel planen die Verbraucher verstärkt beim Discounter einzukaufen.
„Die Deutschen geben sich im Hinblick auf ihre Finanzen und wirtschaftlichen Perspektiven zum Teil erstaunlich skeptisch, möchten Weihnachten aber ohne Abstriche genießen. Dafür suchen sie günstige Geschenke und nutzen alle Möglichkeiten, insbesondere auf digitalem Weg. Die Preisfrage kann in diesem Jahr entscheiden“, resümiert Karsten Hollasch.
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