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Was hilft bei einer Depression?

11.09.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Stiftung Deutsche Depressionshilfe.

Der Anteil psychischer Erkrankungen ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Ein Betroffener betreibt Aufklärungsarbeit.

Thomas Müller-Rörich ist Inhaber eines Unternehmens im Raume Stuttgart und erkrankte 1994 schwer an einer Depression. Nach seiner Genesung verfasste er zusammen mit anderen Betroffenen das Buch "Schattendasein" und ist Mitbegründer der Deutschen Depressions-Liga, deren 1.Vorsitzender er ist. Zudem ist er Vorstandsmitglied der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.

Thomas Müller-Rörich legt den Schwerpunkt seiner Arbeit als Vorstandsvorsitzender der Deutschen DepressionsLiga e.V. auf die Vertretung der Interessen depressiv Erkrankter gegenüber Politik, Gesundheitswesen und Gesellschaft. Ziel seiner Arbeit ist die Aufklärung der Öffentlichkeit über und die Entstigmatisierung der Krankheit Depression.

Der Anstieg psychischer Erkrankungen in den letzten Jahren – nicht nur in Deutschland – ist alarmierend. Dabei ist es zweitrangig, ob dies ein tatsächlicher Anstieg ist oder auch durch ein verändertes Diagnoseverhalten der Ärzte begründet ist. Fakt ist, dass im Jahr 2011 bereits fast jede zweite Frühverrentung aufgrund einer psychischen Erkrankung erfolgte. Vor dem Hintergrund des Demographiewandels sollte angesichts dieser Zahlen auch aus unternehmerischer Sicht gute und zeitnahe therapeutische Hilfe höchste Priorität erlangen.

Ein Problem für eine zeitnahe und schnelle Hilfe ist die zu geringe Anzahl von Psychotherapeuten mit Kassenzulassung in Deutschland. Die Wartezeit auf ein erstes Gespräch bei einem Psychotherapeuten beträgt durchschnittlich 12,5 Wochen. Weitere drei Monate vergehen i.d.R. zwischen Erstgespräch und dem tatsächlichen Beginn der Behandlung. Dies führt häufig dazu, dass psychisch Kranke entmutigt aufgeben und auf eine Behandlung verzichten. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist mittlerweile die Bereitschaft einzelner gesetzlicher Krankenkassen, in Einzelfällen auch Therapien bei Therapeuten ohne Kassenzulassung zu finanzieren.

Das Kernproblem ist jedoch die fehlende Akzeptanz der Krankheit Depression in der Gesellschaft. Gerade weil kaum ein Außenstehender das Leiden und häufig auch die Scham der Erkrankten nachvollziehen kann, werden depressive Menschen häufig als Leistungsverweigerer angesehen. Um hier eine Änderung herbeizuführen, ist es wichtig, die Krankheit Depression durch Aufklärung zu enttabuisieren und sie im Bewusstsein der Gesellschaft als Krankheit zu etablieren.


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