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Unternehmensbefragung 2013: Investitionsgüternachfrage schwach, Finanzierungssituation stabil

05.06.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Kreditanstalt für Wiederaufbau.

Leichte Verbesserung des Finanzierungsklimas gegenüber 2012 / Wachsender Anteil an Unternehmen mit sinkenden Umsatzrenditen und bestenfalls stagnierenden Investitionen / Unternehmer erwarten von Hausbanken vor allem zügige Bereitstellung von Krediten und Ratingberatung

Die Finanzierungssituation der Unternehmen in Deutschland ist ungeachtet der Krise in der Eurozone und der konjunkturellen Unsicherheit weiterhin gut. Das Finanzierungsklima für die Firmen in Deutschland hat sich in den vergangenen 12 Monaten insgesamt sogar leicht verbessert. Allerdings schlägt sich die nachlassende konjunkturelle Dynamik zunehmend auf die Finanzkennziffern und Ratings der Unternehmen nieder. Bei einer weiter anhaltenden Konjunkturschwäche könnten die Finanzierungsprobleme der Unternehmen zunehmen. Dies sind die Kernergebnisse der Unternehmensbefragung 2013, die die KfW gemeinsam mit BDI, BGA, HDE, ZDH und anderen führenden Wirtschaftsverbänden unter 3.600 Unternehmen durchgeführt hat.

Das verbesserte Finanzierungsklima zeigt sich darin, dass der Anteil der Unternehmen, der von gestiegenen Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme berichtet, um 3 Prozentpunkte auf 22 % gesunken ist. Gleichzeitig stieg der Anteil der Unternehmen, der Erleichterungen bei der Kreditaufnahme wahrnimmt, um 1 Prozentpunkt auf 9 %. Dennoch sind damit noch immer mehr Unternehmen bei der Kreditaufnahme mit Erschwernissen konfrontiert als mit Erleichterungen.

Die schwache Konjunktur spiegelt sich in der Entwicklung der Finanzkennziffern wider. Die Umsatzrenditen stagnieren: lediglich 31 % der befragten Unternehmen berichten noch von Verbesserungen, 28 % von Verschlechterungen. In der Vorjahreserhebung betrugen die entsprechenden Werte noch 43 bzw. 20 %. Die Eigenkapitalquoten entwickelten sich mit einem Saldo von 29 Punkten gegenüber dem Vorjahr zwar weiterhin positiv. Ein wichtiger Faktor hierfür sind allerdings stagnierende Unternehmensinvestitionen, was langfristig ungünstig für das Wachstumspotential ist.

All dies hat Folgen für die Ratingnoten der Unternehmen: Hatte sich diese im Vorjahr noch spürbar verbessert, so lässt dieser Trend nun deutlich nach. Insbesondere großen Unternehmen gelang es seltener als im Vorjahr, ihre Ratingnote zu verbessern. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, können die Finanzierungsschwierigkeiten von Unternehmen in den kommenden Monaten zunehmen.

Der Vorstandsvorsitzende der KfW, Dr. Ulrich Schröder, sagte: "Die Unternehmen in Deutschland sind stark und robust, aber nicht immun gegen eine dauerhaft schwache Konjunktur. Die Warnsignale sind ernst zu nehmen. Die Wachstumskräfte müssen gestärkt, das Investitionsklima muss verbessert werden. Die KfW wird ihre subsidiäre Aufgabe bei der Bereitstellung von langfristigen Investitionsfinanzierungen weiter engagiert wahrnehmen."

Präsident des BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel Dienstleistungen e. V., Anton F. Börner, sagte: "Mit ihrer stärkeren Eigenkapitalbasis stehen die meisten Unternehmen heute in Finanzierungsverhandlungen besser da. Allerdings brauchen sie auch weiterhin verlässliche und berechenbare Finanzierungspartner, gerade in der Langfristfinanzierung. Ohne Investitionen in Zukunftstechnologien und Unternehmensinfrastruktur leidet die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Die Unternehmensfinanzierung bietet also noch genügend Raum für Verbesserungen."

Der klassische Bankkredit bleibt für die Unternehmen weiterhin mit Abstand das wichtigste Finanzierungsinstrument. Von ihrer Hausbank erwarten sie daher in erster Linie die zügige Bereitstellung von Krediten zu angemessenen Konditionen. 94 % der befragten Firmen bezeichneten dies als wichtigste Dienstleistung ihrer Hausbanken. Ein großer Teil der Unternehmen (56 %) legt auf eine schnelle Kreditbearbeitung besonderen Wert. Der Bedeutung der Kreditversorgung durch Banken entsprechend stellt die Beratung zur Ratingnote (70 %) und zur Einbindung von Fördermitteln (60 %) die wichtigsten Beratungsdienstleistungen dar. Nicht zuletzt erwarten mehr als vier Fünftel der Unternehmen in ihrer Hausbank einen persönlichen und gleichbleibenden Ansprechpartner.

Alternative Finanzierungsformen wie Leasing, Factoring, die Ausgabe von Schuldscheindarlehen oder die Emission von Anleihen am Kapitalmarkt spielen gegenüber der überragenden Bedeutung des Kredits bei der breiten Maße der Unternehmen eine eher untergeordnete Rolle. Allerdings ist das Interesse großer Unternehmen an der Begleitung bei der Ausgabe von Schuldscheindarlehen und Anleihen gestiegen.

Die Studie "Unternehmensfinanzierung 2012: Unternehmensfinanzierung trotz Eurokrise stabil" sowie alle Unterlagen zur Pressekonferenz können unter www.kfw.de/Unternehmensbefragung2013 im Bereich "Presse" abgerufen werden.


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