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Topmanager vertrauen ihren Mitarbeitern nur selten

02.10.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Rochus Mummert.

Fast zwei Drittel der Topmanager in Deutschlands Unternehmen sind der Ansicht, dass sich Mitarbeiter das Vertrauen ihrer Vorgesetzten erst verdienen müssen. Auch 44 Prozent der leitenden Angestellten geben an, dass es keinen Vertrauensvorschuss in ihrer Firma gibt.

Ob eher eine Kultur der Kontrolle oder des Vertrauens herrscht, hängt zudem stark von Faktoren wie dem Geschäftserfolg ab. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "Leadership im Topmanagement deutscher Unternehmen", für die Rochus Mummert Mitarbeiter und Führungskräfte großer und mittelständischer Firmen befragt hat.

"Dass so viele Führungskräfte ihren Mitarbeitern kein Vertrauen schenken, ist erschreckend. Unternehmen können ihr Potenzial nur erschließen, wenn eine Vertrauenskultur besteht und sich niemand gegenseitig belauert", sagt Dr. Hans Schlipat, Managing Partner der Rochus-Mummert-Gruppe. "Den Vorständen und Geschäftsführern muss unbedingt klar werden: Wer sich an seinem Arbeitsplatz ständig kontrolliert und in seinem Leistungsvermögen unterschätzt fühlt, ist kaum motiviert, zum Erfolg beizutragen", ergänzt Studienleiter Dr. Peter Euringer.

So mancher Mitarbeiter fühlt sich an seinem Arbeitsplatz sogar überwacht: Mehr als jeder vierte Befragte sagt, dass das Management in seinem Unternehmen lieber auf Kontrolle statt auf Vertrauen setzt. Die Mehrheit stimmt dieser Aussage jedoch nicht zu. Die Studienergebnisse lassen also auch darauf schließen, dass in vielen Fällen die Mitarbeiter gar nicht bemerken, dass ihre Vorgesetzten ihnen misstrauen. "Eine Kultur des Vertrauens wird von den Führungskräften möglicherweise oft nur vorgegaukelt", sagt Hans Schlipat.

Wie stark das Vertrauen zwischen Unternehmensebenen und unter Kollegen ist, hängt von mehreren Faktoren ab. In Unternehmen, die nur unterdurchschnittlich wachsen, sagen 42 Prozent der Befragten, dass es einen offenen Umgang ausschließlich unter Kollegen gibt. Diese Zahl verbessert sich, je erfolgreicher das Unternehmen nach Meinung der Befragten wirtschaftlich ist. Auch Karriereperspektiven spielen eine Rolle. Je schlechter diese sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass lediglich unter Kollegen Vertrauen herrscht. Die Fluktuation ist ein dritter Faktor: 40 Prozent der Befragten in Unternehmen mit hoher Fluktuation sagen, dass es Vertrauen nur unter Kollegen gibt.

"Vertrauen ist im 8K-Modell von Rochus Mummert ein wichtiger Erfolgsfaktor globaler Leadership. Den direkten Zusammenhang zwischen Vertrauen und Erfolg haben viele Unternehmen offensichtlich noch immer nicht erkannt", sagt Hans Schlipat. Peter Euringer zieht eine Parallele zu weiteren Studienergebnissen: "Dass Mitarbeitern oft zu wenig Verantwortung übertragen wird, hängt mit der Vertrauensfrage zusammen: Wem ich misstraue, dem übertrage ich natürlich auch ungern wichtige Aufgaben. Aber so kommt ein Unternehmen nicht vorwärts. Wichtig ist ein gelebter Vertrauensvorschuss, der schrittweise und stetig durch wahrgenommene Führung und gemeinsam getragene Erfolge und Misserfolge in eine immer umfassendere Übertragung von Verantwortung ausgebaut wird."


Hinweis zur Studie:
Für die Untersuchung "Leadership im Topmanagement deutscher Unternehmen" wurden im Juni 2012 im Auftrag von Rochus Mummert Executive Consulting 220 Mitarbeiter und Führungskräfte großer und mittelständischer Unternehmen aus Handel, Dienstleistungssektor und produzierendem Gewerbe/Industrie befragt. Die Online-Erhebung erfolgte auf Basis des 8K-Modells globaler Leadership-Kompetenz von Rochus Mummert. Es vereint die Kräfte Vertrauen, Verantwortung, Werte, Glaubwürdigkeit, Kreativität, Konsequenz, Kommunikation und Mut. Das 8K-Modell wird in der Gestaltung von Führungssystemen und in der Rekrutierung von Führungspersönlichkeiten eingesetzt.

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