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Sorgfältige Planung der Liquidität

21.03.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: ECOVIS Europe AG.

Um eine angespannte Lage in der Kasse oder sogar eine Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden, ist eine regelmäßige Liquiditätsplanung ratsam. Acht Tipps für die Praxis

Es gibt viele gute Gründe dafür, die Liquidität gründlich zu planen. Denn nur so kann der Betriebsleiter künftige Geldbewegungen sicher steuern. Das gilt für die fristgerechte Disposition von Verkäufen und Geldeinnahmen ebenso wie für die Beschaffungstermine von Produktionsmitteln und für Zahlungsverpflichtungen. Je nach Situation kann die Planung monatlich, vierteljährlich oder jährlich erstellt werden. Der vorausschauende Überblick wird sich auch positiv auf das Ranking durch die Bank auswirken. Generell stellt eine Mindestausstattung an Eigenkapital sicher, dass nicht schon geringe Verluste zu Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung und damit zum Konkurs führen. Je höher das Eigenkapital, desto günstiger ist der Verhandlungsspielraum mit Kreditgebern bei finanziellen Engpässen.

Wie sich bei angespannter Liquidität eine drohende Unterdeckung vermeiden lässt:

  • Sie sollten versuchen, die Ausgaben zu vermindern oder wenigstens hinauszuzögern, sodass sich die finanzielle Lage an dieser Front entspannt. Es kann auch hilfreich sein, mit der Bank über einen höheren Kontokorrentkredit und über einen verringerten Zins zu verhandeln.
  • Der Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Anlagegütern – Maschinen, Fahrzeuge, Grundstücke – kann eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der Liquidität sein.
  • Die Unsitte, Warenschulden erst mit der neuen Ernte zu begleichen, kostet Landwirte oft Tausende Euro. Zudem verzichten sie auf ein aktives Marketing und engen ihre Verkaufsmöglichkeiten drastisch ein.
  • Der Betriebsleiter muss zu jedem Zeitpunkt eine genaue Übersicht über seine Vorräte haben, um richtig disponieren zu können. Fehlt ihm der Überblick, kann dies beispielsweise zu Engpässen beim Winterfutter führen. Dann muss er entweder Nutzvieh vorzeitig verkaufen und damit Produktionsausfälle hinnehmen oder zu einem ungünstigen Zeitpunkt teure Futtermittel zukaufen. Die hätte er bei rechtzeitiger Bestellung möglicherweise günstiger beziehen können.
  • Voraussetzung für einen kontinuierlichen Zahlungsmittelzufluss ist, dass Rechnungen zeitnah und richtig gestellt werden, in der Regel möglichst schon einen Tag nach Erbringung der Leistung. Dies gilt auch, wenn es sich um vermeintlich kleine Beträge handelt.
  • Jeder zusätzliche Tag beim Zahlungsziel, der einem Kunden gewährt wird, kostet den Betrieb bares Geld. Wer auf Rechnung verkauft, gewährt seinen Kunden kostenlos Kredit. Dieses Geld fehlt in der Kasse. Das Defizit muss bis zum Zahlungseingang entweder mit eigenen Mitteln oder durch Ausnutzen der Kreditlinie vorfinanziert werden. Kunden lassen sich durch die Gewährung von Skonto durchaus zum schnelleren Bezahlen motivieren. Der Nachlass muss aber in der Preiskalkulation berücksichtigt sein.
  • Forderungen sollten konsequent eingetrieben werden. Jeder Verzug eines Kunden kann zu Problemen im Betrieb führen. Deshalb: rechtzeitig mahnen.
  • Am besten ist es natürlich, wenn es gelingt, das Risiko von Zahlungsproblemen kooperativ mit den Kunden zu verringern. Hier lohnt es sich, vertrauensvolle und langfristige Partnerschaften aufzubauen.


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