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Siegfried Gänßlen - Vom Spielleiter zum Unternehmensleiter

04.02.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Personalberatung TreuenFels.

Eben noch in Shanghai, dann wieder in der badischen Provinz: Siegfried Gänßlen ist auf allen Kontinenten in Sachen Wasser unterwegs. Als Vorstandsvorsitzender leitet er die Hansgrohe SE im Schwarzwald. Die Personalberatung TreuenFels stellt ihn in ihrer Porträt-Serie Finance Faces vor.


Siegfried Gänßlen - Vom Spielleiter zum Unternehmensleiter

Ganz sicher war man sich bei Hansgrohe nicht, ob das bereits in dritter Generation familiengeführte Unternehmen einen Manager von auswärts aushält. Und auch Siegfried Gänßlen hat sich zunächst schwer getan mit der Vorstellung, in einem kleinen, ruhigen Schwarzwaldstädtchen zu leben. Doch dann warf er die Vorurteile über Bord, die Lust auf die Herausforderung überwog. Die Gegensätze waren groß: Auf der einen Seite das stark vom Erfindergeist der Gründerfamilie geprägte Unternehmen, auf der anderen Seite der von außen kommende, scheinbar kühl kalkulierende Controller und Manager. Wie gut sie dann tatsächlich zusammenpassten, zeigt das Lob von Seniorchef Klaus Grohe auf einer Hauptversammlung: „Ich hätte es die letzten Jahre auch nicht besser machen können als der Siggi.“

Prozesse vorantreiben

18 Jahre ist der Einstieg bei Hansgrohe mittlerweile her. Gänßlen hat seinen Vertrag inzwischen noch einmal bis 2015 verlängert. „Ich bin zwar nicht wie Klaus Grohe der Erfinder und Innovator, aber ich modernisiere Prozesse und bringe neue Ideen ein.“ Der gelernte Industriekaufmann und Betriebswirt Siegfried Gänßlen war während seiner Laufbahn in ganz unterschiedlichen Branchen tätig. Nach Stationen als Wirtschaftsprüfer, kaufmännischer Leiter und kaufmännischer Geschäftsführer kam er 1994 als kaufmännischer Leiter zu Hansgrohe. Mit der Umwandlung in eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft übernahm Gänßlen 1999 in der Hansgrohe AG die Funktionen des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden und Finanzvorstands, im Mai 2008 wurde er dann Vorstandsvorsitzender. Man ist sich ans Herz gewachsen in den Jahren. Das mag vor allem daher rühren, dass der Manager sich zwar als Controller sieht, sich viel mehr als für Zahlen aber für Prozesse, Märkte und vor allem für die Kunden und Mitarbeiter interessiert.

Aufgaben des Schiedsrichters ähneln denen des Managers

Für den Umgang mit den Mitarbeitern schöpft Gänßlen aus seinen Erfahrungen als Schiedsrichter. Zunächst spielte er als junger Mann aktiv bei den Stuttgarter Kickers. Weil er sich so häufig über die Entscheidungen der Unparteiischen ärgerte, beschloss er, es selbst besser zu machen. Das gelang: In den 70er Jahren hat Gänßlen bis zur Oberliga gepfiffen. „Als junger Schiedsrichter habe ich früh lernen müssen, schnell und konsequent zu entscheiden, aber auch mal Fehlentscheidungen zuzugeben.“ Daraus hat er einiges mit in seinen Beruf genommen und findet: „Aufgaben und Eigenschaften eines Schiedsrichters ähneln in vielen Bereichen denen eines Managers.“ Gänßlen ist nicht der zögerliche Typ. Ebenso wie auf dem Platz verfolgt er im Unternehmen eine klare Linie. Im Umgang mit Mitarbeitern bedeute dies: „Klarheit in Bezug auf die Regeln und Fairness im Umgang miteinander stehen im Vordergrund.“

„Man wird an der Persönlichkeit gemessen, nicht nur am Erfolg“

Gänßlen ist davon überzeugt, dass auch der Vorstand Fehlentscheidungen zugeben und konsequent korrigieren muss. Und beschreibt eine Situation bei Hansgrohe, in der sich die Mitarbeiter massiv über eine Entscheidung beschwert hätten. „Wir als Vorstände sind dann persönlich zu den Mitarbeitern gegangen, haben gesagt das war nicht gut, wir machen es jetzt anders.“ Dass man auch als Vorstand Fehlentscheidungen zugibt, würden die Mitarbeiter hoch anrechnen. „Letztlich wird man als Führungskraft an der Persönlichkeit gemessen, nicht nur am Erfolg.“

Hart aber fair

Glaubwürdig ist er, und die Belegschaft sagt von ihm: „Der SG, der ist hart, aber er ist fair.“ Dass sein Führungsstil gut ankommt, beweisen die Standing Ovations als Reaktion auf die Ankündigung, Gänßlens Vertrag werde noch einmal bis 2015 verlängert. Zu dieser Anerkennung mag beitragen, dass der frühere Schiedsrichter ein bodenständiger Mensch ist. Berührungsängste kennt er nicht. In seiner Ausbildungs- und auch während seiner Studienzeit hat Gänßlen selbst am Band gearbeitet. Regelmäßig geht er in die Werke und sucht den persönlichen Kontakt zu den Mitarbeitern.

„Es wird nicht langweilig“

Mit dem Schwarzwald ist Siegfried Gänßlen inzwischen gut Freund geworden. Sein Bewegungsdrang zieht ihn in die Natur, zum Joggen und Skifahren – falls er nicht gerade Vorlesungen hält, als Vorsitzender des Internationalen Controller Vereins (ICV) unterwegs ist oder sich bei sozialen Projekten in der Region engagiert. Der gelegentliche Hobbykoch hätte gerne einmal Helmut Schmidt zu Gast, hausgemachte Spätzle und einen Braten würde er servieren. Als Dessert gibt’s Ofenschlupfer, ein altes Familienrezept. Über das, was nach der Zeit bei Hansgrohe kommt, macht Gänßlen sich deshalb keine Sorgen: „Mir wird sicher nicht langweilig.“


Über TreuenFels:
Die Personalberatung TreuenFels ist spezialisiert auf die Rekrutierung und Auswahl von Fach- und Führungskräften im Finanz-, Rechnungs-, Bank- und Versicherungswesen sowie im Controlling. Von der Personalberatung über Projekt- und Interim Management, Personalvermittlung und Premium-Zeitarbeit bietet die Treuenfels GmbH sowohl temporäre als auch permanente Personallösungen. Gegründet wurde TreuenFels 1999 von Bernhard von Treuenfels, Inhaber des Unternehmens mit Hauptsitz in Hamburg. Geschäftsführerin ist seit 2008 Doris Mailänder. Mehr über TreuenFels unter: www.treuenfels.com   Kontakt:
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