28.08.2012 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Personalberatung TreuenFels.
„Für deutsche Konzerne bin ich ein Paradiesvogel“, sagt Rainer Höttges. Seit er seine Auslandskarriere in Asien als Finanzvorstand eines britisch-chinesischen Anlagebauers nach 18 Jahren beendet habe, sei er für einen Vorstandsposten verdorben. Der gebürtige Rheinländer sieht sich selbst nicht als Paradiesvogel, sondern eher als Fuchs, der sich geräuschlos anpassen kann und klug hinter den Kulissen die Fäden zieht. Und das tut Höttges seit seinem Abschied aus Hong Kong 1998 sehr erfolgreich – als Financial Manager für Interim Projekte mit Schwerpunkt Asien.
„Für Chinesen sind wir Europäer ein offenes Buch, weil wir uns schon durch unsere Mimik verraten“, erzählt Höttges, 59, mittags am Terminal 2 kurz vor dem Check-In am Hamburger Flughafen. Bei einem Stehcafe schaut er sein Gegenüber direkt an, mit entspanntem Lächeln aus grünblauen Augen. Auf Anhieb lesbar ist dieser Blick nicht, aber hellwach, fast jugendlich. Schon eher verraten ihn Schnauzbart und Akzent als eine echte rheinländische Frohnatur. In Asien habe er zwei Jahre gebraucht, um die chinesische Mimik und Mentalität annähernd zu verstehen. Offenbar hat sie längst abgefärbt auf diesen China-Fuchs aus Düsseldorf.
Höttges kennt natürlich die chinesische Fabel vom Tiger, der einen Fuchs fressen will. Der Fuchs erzählt, er sei ein vom Himmel gesandtes Tier. Würde der Tiger ihn verspeisen, würde er den Himmel gegen sich aufbringen. Zum Beweis lädt der Fuchs den Tiger ein, gemeinsam durch den Wald zu gehen, damit er die Furcht der anderen Tiere vor dem Fuchs sehen könne. Und während beide durch den Wald gehen, laufen alle Tiere voller Angst davon. Der Tiger bemerkt nicht, dass sie eigentlich vor ihm fliehen und glaubt dem Fuchs.
„In Asien habe ich gelernt, meinen Kunden so zu begegnen, dass ich sie groß mache“, beschreibt Höttges seine eigene Fuchs-Erfahrung. Vor allem bei oft schwierigen Verhandlungen kommt ihm diese Fähigkeit zugute: auf Menschen zugehen, sich anpassen und dabei sein Ziel nicht aus den Augen verlieren. Gerade erst hat er wieder ein Unternehmen beraten, das in China Fuß fassen will. Er empfiehlt die Gründung einer Niederlassung, warnt vor einem Joint-Venture. Das sei zu riskant angesichts der Gefahr des in China üblichen Know-how-Transfers. Die amerikanische Redensart „Pick his brain“ haben die Chinesen mit ihrer Tradition des Kopierens bis zur Meisterschaft verfeinert.
Höttges Traumkarriere in Fernost begann unspektakulär und solide mit einer kaufmännischen Lehre bei dem Stahlkonzern Klöckner-Werke. „Ich hatte mich schon während meiner Lehre sehr für Buchhaltung und Rechnungswesen interessiert“, erinnert er sich. Auch im BWL-Studium in Köln belegt er Finanz- und Rechnungswesen als Schwerpunkt. Zudem zieht es ihn früh ins Ausland: Nach dem Diplom geht Höttges in die USA, absolviert in der Stahl-Hochburg Pittsburgh den MBA und steigt als Buchhalter bei der US Steel Corp. ein.
Sein Sprung nach Asien folgt dem Stahl: 1984 bewirbt sich Höttges auf die Anzeige als Finance Director eines britisch-chinesischen Anlagebauers in London. Der Konzern kaufte in Europa alte Walz- und Stahlwerke auf, die dann nach Asien verlagert und später weiterverkauft wurden. Das war schon Globalisierung zu einer Zeit, als davon in Europa noch kaum jemand sprach.
„Ich bin dort eingestiegen mit der Aussicht, den Finanzvorstand abzulösen, der zwei Jahre später in Ruhestand ging. Während dieser Zeit konnte ich das ganze Unternehmen auf Herz und Nieren durchleuchten, das war als Übergabezeit ziemlich ungewöhnlich in Europa.“ In London begegnet er bereits der chinesischen Mentalität des Mutterkonzerns, der sehr auf Kontinuität und langfristige Strategie bedacht ist. Der Wechsel in die Konzernzentrale nach Hong Kong ist für Höttges ein Schock: „Das war eine Drehung um 180 Grad: Ich kannte die Sprache nicht und musste lernen, die chinesische Lebensart zu verstehen – das war ein Stahlbad für mich.“
Er lernt Mandarin, passt sich dem fremden Umfeld an, muss aber dennoch feststellen, dass er als Ausländer nie den vollen Durchblick in der Firma erlangt: „Man bekommt auch in einer führenden Position nur 70 Prozent von dem mit, was im Unternehmen abläuft. Die restlichen 30 Prozent musste ich mir selbst zusammenaddieren oder sehen, dass ich damit klarkomme.“ Und das gelingt ihm, er gewinnt als kluger Problemlöser das Vertrauen der chinesischen Eignerfamilie, führt zahlreiche Verhandlungen für Joint-Ventures, Firmenübernahmen und Verkäufe.
„Manchmal haben wir fünf bis zehn Tage verhandelt, jeden Tag fing das Gespräch wieder von vorne an. Und man weiß selbst am dritten oder vierten Tag noch nicht einmal, wer auf der Gegenseite eigentlich der Entscheider ist.“ Dann kommt abends um zehn Uhr ein Anruf, oder man geht miteinander Essen, und plötzlich ist alles klar, unterschriftsreif. „Man muss bereit sein, sich solchen langwierigen Prozessen flexibel anzupassen und dabei konsequent seiner Linie treu bleiben.“ Höttges ist für den Konzern in ganz Südostasien unterwegs, in Malaysia, China, Vietnam, Singapur, auch in der arabischen Welt, in Kanada, Russland und Südafrika. Aber China hat ihn am meisten geprägt. Er ist sehr fasziniert von der Jahrtausende alten Kultur – und überzeugt, dass das Reich der Mitte sehr bald die weltweit führende Wirtschaftsmacht wird.
Was bewog ihn dann, nach 15 Jahren in leitender Position auszusteigen und nach Düsseldorf zurückzukehren? „Das hatte rein private Gründe, ein familiärer Pflegefall, da musste ich mich kümmern.“ Die chinesischen Eigner akzeptierten seine Entscheidung sofort, dort geht die Familie über alles. Sie fanden ihn großzügig ab mit einer Beteiligung an einer amerikanischen Tochtergesellschaft. „Das war weit mehr als ein goldener Handschlag“, weiß der passionierte Golf- und Schachspieler, der das Unternehmen bis heute berät. „Den Fehler würde ich wieder begehen.“
Heute kommt ihm seine Asienerfahrung als Interim Manager zugute. „Ich werde als Problemlöser gefragt, wenn es um internationales Finanz- und Rechnungswesen, Compliance sowie chinesisches und internationales Steuerrecht geht – und natürlich bei Joint-Ventures für amerikanische oder europäische Firmen, die sich in Asien engagieren wollen.“ Dabei warnt er vor Überheblichkeit: Gerade Amerikaner, deren offene und unkomplizierte Art er sehr schätzt, würden auf Asiaten oft arrogant wirken, weil sie nicht bereit sind, sich auf die fremde Mentalität einzulassen.
Dem Nachwuchs rät er dringend dazu, frühzeitig Erfahrungen im Ausland zu sammeln: „Nicht von Globalisierung faseln, sondern Globalisierung leben – mit allen Vor- und Nachteilen.“ Und das mit Ausdauer, der Bereitschaft Neues zu lernen und genau hinzuschauen. „Wenn ich von Buchführung spreche, muss ich die Zusammenhänge erkennen können, mir ein eigenes Bild machen von dem Unternehmen. Das geht nicht am Schreibtisch, das muss man selbst erfahren. Und dann sehen – die kochen auch nur mit Wasser“, sagt der Fuchs und steigt in seinen Flieger.
Die Personalberatung TreuenFels ist spezialisiert auf die Rekrutierung und Auswahl von Fach- und Führungskräften im Finanz-, Rechnungs-, Bank- und Versicherungswesen sowie im Controlling. Von der Personalberatung über Projekt- und Interim Management, Personalvermittlung und Premium-Zeitarbeit bietet die Treuenfels GmbH sowohl temporäre als auch permanente Personallösungen. Gegründet wurde TreuenFels 1999 von Bernhard von Treuenfels, Inhaber des Unternehmens mit Hauptsitz in Hamburg. Geschäftsführerin ist seit 2008 Doris Mailänder. Mehr über TreuenFels unter: www.treuenfels.com |
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