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Produktivität der Unternehmen steigt mit mehr Wissenskapital

05.02.2018  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin.

Erstmalige Untersuchung mit amtlichen Unternehmensdaten zeigen, dass mehr Wissenskapital die Produktivität erhöht. Die Industrie investiert bereits heute mehr in Wissen als in Maschinen und Bauten. Auch die Wirtschaftspolitik muss bei Investitionen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen.

In Deutschland werden jährlich rund 200 Milliarden Euro in wissensbasiertes Kapital investiert, wie etwa Forschung und Entwicklung, Software und Datenbanken, Marketing und Werbung oder technisches Design. Diese Investitionen erhöhen nicht nur die Produktivität von Unternehmen, sondern machen Investitionen in klassische Investitionsgüter wie Maschinen oder Gebäude effektiver. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) auf der Basis eines Datensatzes mit fast zwei Millionen amtlichen Unternehmensdaten. „Wir haben ähnlich starke produktivitätssteigernde Wirkungen festgestellt, egal ob in Forschung und Entwicklung, in Organisationslösungen oder Software investiert wurde“, sagt Alexander Schiersch, der das Projekt leitete.

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Anders als etwa in den USA wird derzeit in Deutschland mit etwa 320 Milliarden Euro jährlich noch mehr in Sachkapital investiert. Aber auch in einigen wichtigen deutschen Wirtschaftszweigen wird mittlerweile mehr in wissensbasiertes Kapital investiert, so im verarbeitenden Gewerbe oder im Sektor Information und Kommunikation. Nominal sind die die Investitionen in wissensbasiertes Kapital in den letzten Jahren zwar gestiegen, dies aber in gleichem Maße wie die Produktion der Unternehmen. Die meisten Wirtschaftszweige sind also in den letzten Jahren nicht wissensintensiver geworden.

Insbesondere in bedeutenden Industriezweigen wie Automobilbau, Maschinenbau, aber auch in der Herstellung von Datenverarbeitungstechnik, Optik und Elektronik oder in der Pharmaindustrie wird besonders viel investiert. Die größten Summen fließen hier in Forschung und Entwicklung. Im Dienstleistungssektor wird hingegen stärker in Organisation und Software investiert.

Weiter wurde gezeigt, dass wissensbasiertes Kapital und Sachwerte einander ergänzen. „Für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen sind Investitionen in verschiedene Elemente des wissensbasierten Kapitals wichtig. Das heißt, dass die Wirtschaftspolitik bei der Gestaltung des Rahmens für Investitionen einen umfassenden Ansatz verfolgen und alle Kapitalelemente in den Blick nehmen sollte“, sagt Alexander Schiersch. Es kann also sinnvoll sein, nicht nur eine Maschine zu fördern, sondern zugleich auch die Softwarelösung und die Online-Vermarktung der Produkte oder Dienstleistungen.

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© DIW Berlin; für Großansicht bitte anklicken

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