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Personalabteilungen im Spagat zwischen Pflicht und Kür

24.10.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Hochschule Pforzheim.

Ist Outsourcing eine Lösung? Studie der Hochschule Pforzheim gibt Antworten

Die Herausforderungen wachsen: Personalabteilungen sind bei der strategischen Ausrichtung der Unternehmen zu gefragten Partnern geworden. Parallel dazu bleibt das "Alltagsgeschäft" erhalten. Bieten Auslagerungen von Prozessen an einen externen Anbieter Lösungen? Dieser Frage ging das TDS Institut für Personalmanagement an der Hochschule Pforzheim in einer neuen Studie nach. Fragen nach der Organisation der Personalabteilung, dem Stand von Standardisierungen und des Outsourcings beantworteten knapp 200 Unternehmen.

Knapp zwei Drittel der befragten Unternehmen kann auf Erfahrungen im Bereich Outsourcing verweisen. Während Aufgaben aus dem IT-Bereich häufiger an Dritte vergeben werden, greifen allerdings bisher nur 23 Prozent auf dieses Mittel bei Personalprozessen zurück. Tendenziell nutzen größere Unternehmen die Aufgabenverlagerung nach Außen häufiger.

Die Strukturen der Personalabteilungen seien nach wie vor eher klassisch organisiert, so Professor Dr. Stephan Fischer. Je nach Größe der Firma seien dem Personalleiter weitere Stellen zugeordnet. "In 82 Prozent der Unternehmen ist die Personalabteilung als interne Abteilung in die Firma eingebunden", so der Leiter des TDS Instituts für Personalmanagement an der Hochschule Pforzheim, der zusammen mit Annegret Zimmermann, wissenschaftliche Mitarbeiterin, die Studie erarbeitete.

"Die Bereitschaft ganze Personalprozesse auszulagern, ist so gut wie nicht vorhanden", so Fischer. Allerdings wüchse die Bereitschaft, einzelne Bereiche auszugliedern. 43 Prozent der Unternehmen, die mit Outsourcing Erfahrungen haben, vergeben Lohn- und Gehaltsabrechnungen an Dritte. Auch bei der betrieblichen Altersversorgung griffe fast jedes vierte Unternehmen auf Outsourcing zurück. Vor dem Outsourcing standardisierten die Unternehmen vielfach ihre Prozesse, konstatierte der Pforzheimer Professor. "Viele Bereiche, die sich für eine Auslagerung eignen – IT, Personal, Rechnungsverkehr oder andere – werden vorab standardisiert", so Fischer.

Die meisten Prozesse wurden in den vergangenen drei bis fünf Jahren an Dritte vergeben. "Der Trend ist leicht ansteigend", erklärte der Wissenschaftler. Kosteneinsparungen im Bereich Lohn- und Gehaltsabrechnungen und eine administrative Entlastung seien die Hauptfaktoren. Im Bereich Seminarverwaltung, Bewerbermanager und Recruiting sehen viele Unternehmen noch ein großes Potenzial. "Die Bereitschaft, das Thema anzugehen, wächst", bilanziert Stephan Fischer.

"Die Studie gibt Einblick in den Stand der Standardisierungsprozesse und lässt Trends für die Zukunft erkennen", erklärte der Leiter des Hochschulinstituts. "Dabei werden komplette Lösungen eher abgelehnt." Angedacht seien in vielen Unternehmen Teilauslagerungen, denen auch Standardisierungsprozesse vorausgingen. "Flexibilität ist den Unternehmen allerdings wichtig." Daher rechnet der Pforzheimer Professor zwar mit einem Anstieg des Outsourcings und der vorangehenden Standardisierungen aber nicht damit, dass die Personalabteilungen komplett outgesourct werden.

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