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Pendeln verkürzt Schlaf und Sport

18.07.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: pressetext.redaktion.

Mangel bei gesunden Aktivitäten - TV-Zeit davon unberührt

(pte) Die Zeitdauer, die Berufspendler täglich für den Arbeitsweg zurücklegen, geht bei gesunden Aktivitäten in der Freizeit ab. Schlaf, Bewegung und Ernährung verschlechtern sich mit der Länge des Arbeitsweges oft, berichtet der Epidemiologe Thomas James Christian von der Brown University im "Journal of Urban Health". Die Untersuchung soll mehr Licht in den Zusammenhang von Übergewicht und urbane Zersiedelung bringen.

Fernpendler sind Wenigschläfer

Der Forscher nahm Daten von 25.000 Befragten der "American Time Use Survey" unter die Lupe. Das Ergebnis: Die zusätzlich für den Weg benötigte Zeit "zwacken" Pendler zu 30 Prozent beim Schlaf ab und zu 16 Prozent bei Sport und Bewegung. Im Ausmaß von fünf bis vier Prozent sind auch gemeinsame Mahlzeiten sowie das Kochen betroffen. Je länger das Pendeln dauert, desto mehr geht dies zulasten der genannten Aktivitäten. Für das Fernsehen nehmen sich jene, die drei Stunden täglich unterwegs sind, dennoch 100 Minuten Zeit.

Die Ergebnisse bestätigen Daten, die im Mai im "American Journal of Preventive Medicine" erschienen: Überdurchschnittlich oft sind Pendler übergewichtig und leiden unter hohem Blutdruck, so die Forscher um Christine Hoehner. Von früher weiß man, dass tägliches Autofahren zu häufigerem Konsum von Fertignahrung bzw. im Restaurant verleitet. Sozialkontakte leiden, zudem lassen sich verheiratete Pendler um 40 Prozent häufiger scheiden.

Stau stresst

Die US-Angaben haben auch hierzulande hohe Relevanz. "Deutschland gehört zu den mobilsten Ländern Europas - wobei jüngere Generationen mehr Mobilitätserfahrung besitzen als ältere", erklärt Detlev Lück, Soziologe am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung im pressetext-Interview. Stress ist ein weiterer Faktor, der die Pendlergesundheit belastet: "Besonders Momente wie Stau oder verpasste Züge, bei denen das Vorankommen nicht beeinflussbar ist, sorgen bei Pendlern für psychologische Belastung", berichtet der Experte.

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