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Noch Luft: Best Practice bei Finanzberichten

09.10.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Deloitte und Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Deloitte-Studie sieht Fortschritte bei deutschen, belgischen und französischen Immobiliengesellschaften

Deutsche Immobiliengesellschaften sind seit dem letzten Jahr deutlich besser geworden – jedenfalls, wenn es sich um die von der Public Real Estate Association (EPRA) erarbeiteten Best Practice Recommendations (BPR) zur Finanzberichterstattung handelt. Die EPRA vertritt die Interessen europäischer, kapitalmarktorientierter Immobiliengesellschaften und setzt sich für konsistente, transparente Finanzberichterstattung ein. Der aktuelle Deloitte-Report zur Praxis in Europa zeigt, dass hier einerseits deutliche Fortschritte bei den einzelnen Gesellschaften zu verzeichnen sind, andererseits aber auch noch Optimierungspotenzial besteht. 74 Prozent der Unternehmen berücksichtigen die BPR zumindest in einem Aspekt – besonders deutsche, belgische und französische Gesellschaften zeigen dabei eine überdurchschnittliche Steigerungsquote. Nur leicht gestiegen ist hingegen die Adaption des Net Asset Value (NAV) zur Darstellung des Netto-Vermögenswerts einer Immobiliengesellschaft – im letzten Jahr war da der Zuwachs deutlich stärker.

„Ziel unserer jährlichen Untersuchung ist es, in der Immobilienbranche Bekanntheit und Beachtung der BPR zu steigern. Erfreulicherweise sind hier mit Blick auf das Vorjahr klare Erfolge zu verzeichnen. Das zeigt sich auch an der Anzahl der EPRA-Gold-Awards für die Unternehmen mit der effizientesten BPR-Adaption“, erklärt Michael Müller, Partner und Leiter Real Estate bei Deloitte.

Steigerung um 11 Prozent

Mit 74 Prozent haben knapp drei Viertel der untersuchten Gesellschaften die BPR in einem oder mehreren Punkten adaptiert. Das sind ganze 11 Prozent mehr als im Untersuchungsjahr 2010/2011. Von den 29 Unternehmen, die im Vorjahr keinerlei BPR-Regeln beachtet haben, hat nun ein gutes Drittel seine Ansichten geändert, Gleiches gilt für sieben der insgesamt acht erstmals analysierten Gesellschaften.

Besonders auffällig ist die Entwicklung bei deutschen, belgischen und französischen Immobiliengesellschaften. Bewegten sich Erstere 2010/ 2011 noch im unteren Mittelfeld, so sind dieses Jahr nicht nur vier zusätzliche deutsche Firmen in die EPRA-Survey aufgenommen worden, sondern auch die Berücksichtigung der Best Practice Recommendations ist geradezu sprunghaft angestiegen – wenn auch nicht so stark wie in Belgien. In allen drei Ländern ist die Steigerungsrate zweistellig.

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Ein Viertel mit niedrigem Score

Trotz der allgemeinen Aufwärtstendenz bleibt noch ausreichend Raum für weitere Optimierungen. So konnten 28 Prozent aller erfassten Gesellschaften lediglich einen Score von 30 Prozent oder weniger aufweisen. Zwar ein klarer Fortschritt gegenüber dem Zeitraum 2010/2011 – hier lag die Quote bei knapp 50 Prozent –, aber immer noch über ein Viertel aller untersuchten Immobilienunternehmen hat auch heute klare Defizite bei der Adaption der BPR.

Gehören Unternehmen in Deutschland, Belgien und Frankreich zu den „Aufsteigern“ der diesjährigen Umfrage, so schneiden Gesellschaften aus Österreich, Griechenland, Israel, Norwegen, Italien und Spanien überdurchschnittlich schlecht ab. Sie konnten – wie schon im letzten Jahr – keinen einzigen der Gold-, Silber- und Bronze-Awards gewinnen, die Scores blieben auf niedrigem Niveau konstant.

NAV: Zuwachs stagniert

Letztes Jahr zeigte die Untersuchung, dass immer mehr Immobiliengesellschaften im Rahmen der BPR-Adaption vor allem den EPRA NAV (Net Asset Value) beherzigen. Dieser stellt den Nettovermögenswert eines Unternehmens auf Basis der beizulegenden Zeitwerte des Immobilienvermögens dar. Schnellte die Zahl der EPRA NAV-Nutzer 2010/2011 hoch, so legte sie dieses Jahr nur noch ein bisschen zu.

Ein Viertel adaptiert Net Initial Yield

Die BPR beinhalten auch Empfehlungen zur Gewinnkalkulation über einen Zeitraum von drei Jahren. Seit 2010 ist der Anteil der Gesellschaften, die die entsprechenden Regelungen EPRA Net Initial Yield (NIY) und „topped up“ Net Initial Yield (TNIY) adaptiert haben, auf deutlich über ein Viertel angestiegen – 2011/2012 gegenüber 2010/2011 noch einmal um etwa fünf Prozent. Dennoch bedeuten die 28 Prozent aktive Nutzer, dass knappe drei Viertel der Unternehmen diese Best Practice (noch) nicht befolgen.

„Trotz positiver Tendenz gibt es immer noch deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Gesellschaften. Dieses Jahr konnten wir 15 Gold-, neun Silber- und neun Bonze-Awards verleihen – 2010/2011 waren es nur neun Gold-Awards. Der Most Improved Annual Report Award ging in diesem Jahr an die schweizerische Mobimo“, schließt Michael Müller.

Den kompletten Report finden Sie hier zum Download.

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