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Nacken, Schulter & Co.: Noch mehr Krankheitsfälle 2022

29.09.2022  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Kaufmännische Krankenkasse – KKH.

Das Homeoffice scheint keinen so negativen Einfluss auf die Rückengesundheit zu haben wie zunächst angenommen. Denn die Zahl der Krankmeldungen wegen Rückenleiden ist im ersten Halbjahr 2022 weiter gestiegen – trotz Corona-Lockerungen und der damit vielfach verbundenen Rückkehr ins Büro.

Wie Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigen, reichten berufstätige KKH-Mitglieder in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bundesweit rund 72.000 Atteste wegen Muskel-Skelett-Erkrankungen ein. Das sind 10 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Die große Mehrheit der Krankmeldungen (42 %) gingen aufgrund von Rückenschmerzen ein, etwa im Nacken-, Schulter- oder Lendenbereich. Mit großem Abstand dahinter folgen mit sieben beziehungsweise rund 6 % Gelenkbeschwerden und Rheuma.

Insgesamt verursachten KKH-versicherte Arbeitnehmer mit diagnostizierten Muskel-Skelett-Erkrankungen bis Ende Juni dieses Jahres rund 1,5 Millionen Fehltage im Job. Das entspricht einem Fünftel aller Krankentage. Betroffen sind neben Büro- und Sekretariatskräften vor allem Berufstätige im Verkauf, in der Lagerwirtschaft und in der Altenpflege. Die gelben Scheine werden mittlerweile zu gleichen Teilen von Frauen und Männern eingereicht. In den vergangenen Jahren war der Frauenanteil hingegen immer etwas höher.

Auch wenn eine erneute Homeoffice-Pflicht ab Oktober politisch vom Tisch ist, werden wegen der erwarteten Krankheitswelle im Herbst und Winter dennoch wieder mehr Menschen von zu Hause aus arbeiten. Das muss aber nicht bedeuten, dass die Zahl der Krankmeldungen wegen Rückenbeschwerden noch weiter steigt. Eine forsa-Umfrage der KKH hat sogar gezeigt, dass sich bei rund einem Viertel der Befragten die Rückenbeschwerden bei der Arbeit am heimischen Schreibtisch verbessert haben. Und da das Homeoffice auch künftig zum Arbeitsalltag gehören wird, rät die KKH Unternehmen, ihr betriebliches Gesundheitsmanagement langfristig den neuen Herausforderungen anzupassen. Dazu zählen nicht nur im Büro, sondern auch zu Hause ein ergonomischer Arbeitsplatz und bedarfsgerechte Präventionsmaßnahmen, etwa aktive Pausen und spezifische Rückenübungen.

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