29.09.2023 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR).
Die beiden Architekten haben ein Gebäude geschaffen, in dem es sich gut gemeinsam studieren lässt, und greifen gleichzeitig aktuelle Themen rund um Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit auf.
Der Staatspreis wird alle zwei Jahre für herausragende baukulturelle Leistungen vergeben und ist die bedeutendste Auszeichnung für Architektinnen und Architekten in Deutschland. Die Bekanntgabe der Preisträgerinnen und Preisträger und die feierliche Preisverleihung fand am 28. September 2023 in Berlin statt.
Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: „Mit dem Studierendenhaus haben die beiden Berliner Architekten nicht nur den Studentinnen und Studenten in Braunschweig etwas Gutes getan. Sie haben eine innovative Stahl-Holz-Hybridkonstruktion eingesetzt, die leicht montiert und wieder in seine Grundkomponenten zerlegt werden kann, und gleichzeitig ein einladendes Gebäude geschaffen, das dank seiner offenen Struktur von den Studierenden flexibel genutzt werden kann. Aber auch die Auszeichnungen und Anerkennungen sind vorbildlich, da sie für innovatives und effektives Bauen stehen. Dass Deutschland viele kreative, erfindungsreiche und engagierte Architektinnen und Architekten hat, macht die große Anzahl der Einreichungen deutlich. Ein großer Dank an die Jury, die diese tollen Gewinner ausgewählt hat.“
Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer: „Jedes Gebäude wird angesichts einer sich rasant wandelnden Welt einen Beitrag für mehr Wirksamkeit in unserer Umwelt leisten müssen. Wie wir Klima- und Ressourcenschutz priorisieren und den Umgang mit Material, Boden und Gebäudebestand gestalten, ist für Lebensqualität und Gemeinwohl relevanter denn je. Gerade die jungen Architektinnen und Architekten stehen heute vor herausfordernden Aufgaben. Sie sind es, die die Transformation unserer Städte, Quartiere, Häuser und Gärten mit ihren kreativen Ideen und organisatorischen Fähigkeiten umsetzen werden. Und sie haben alle Chancen verdient. Ich freue mich sehr, dass mit der Auszeichnung für das Studierendenhaus der TU Braunschweig ein längst überfälliger, starker Impuls für mehr Nachwuchsförderung gesetzt wird.“
Dem Preisträger sei es gelungen, so die Jury, mit dem pavillonartigen Bau eine bemerkenswerte Architektur zu verkörpern, die einen bedeutsamen Schritt in der Entwicklung einer zeitgemäßen akademischen Lernumgebung markiere. Die besondere Stahl-Holz-Hybridkonstruktion sei kein einseitiges Statement zur Frage eines zukunftsfähigen Lernortes, sondern agiere aktiv im Einklang mit den sich wandelnden Anforderungen der Zeit. Die junge, frische und kühne Architektur habe den Campus in Braunschweig auf bereichernde Weise verändert.
Neben dem Deutschen Architekturpreis vergab die Jury weitere fünf Auszeichnungen mit jeweils 4.000 Euro und fünf Anerkennungen mit jeweils 2.000 Euro Preisgeld.
Die große Bandbreite der 191 zugelassenen Einreichungen von 164 Büros hat die Jury beeindruckt.
Der Deutsche Architekturpreis reicht bis in das Jahr 1977 zurück und wird seit 2011 vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und der Bundesarchitektenkammer (BAK) gemeinsam ausgelobt und als Staatspreis für Architektur verliehen. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist verantwortlich für das gesamte Verfahren des Staatspreises und koordiniert die Publikation und die Preisverleihung.
Mit dem Deutschen Architekturpreis werden für die Entwicklung des Bauens beispielhafte Bauwerke ausgezeichnet, die eine herausragende architektonische und baukulturelle Qualität aufweisen und im Neubau oder bei der Sanierung und Modernisierung historischer Bausubstanz von einem vorbildlichen Umgang mit Konstruktion und Material zeugen. Sie sind dem nachhaltigen Bauen in ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Hinsicht verpflichtet und tragen positiv zur Gestaltung des öffentlichen Raumes bei. Von den ausgezeichneten Bauwerken sollen zum einen Anregungen für zukünftige Planungen ausgehen, zum anderen sollen sie die Bedeutung der Baukultur und des nachhaltigen Bauens der Öffentlichkeit näherbringen.
Der Jury des Architekturpreises gehörten an:
Projekt: Studierendenhaus TU Braunschweig
Verfasser: GUSTAV DÜSING & MAX HACKE, BERLIN
Bauherr: Technische Universität Braunschweig, Geschäftsbereich 3 – Gebäudemanagement, Abteilung 35
Projekt: Sanierung, Aufstockung und Umnutzung des Kornversuchsspeichers, Berlin
Verfasser: AFF Architekten, Berlin
Bauherr: Adler Group, Berlin
Projekt: Kunstraum Kassel
Verfasser: Innauer Matt Architekten, Bezau, Österreich
Bauherr: Universität Kassel, Abteilung V – Bau
Projekt: effizient bauen, leistbar wohnen – Holzbauwohnanlage in Nürnberg
Verfasser: Köppen Rumetsch Architekten, Nürnberg
Bauherr: St. Gundekar-Werk Eichstätt Wohnungs- und Städtebaugesellschaft, Schwabach
Projekt: Heimschule des Therapiezentrums Osterhof, Baiersbronn
Verfasser: Thomas Kröger Architekten, Berlin
Bauherr: Therapiezentrum Osterhof e.V., Baiersbronn
Projekt: Maschinenhalle Irschenhausen, Icking
Verfasser: Florian Nagler Architekten, München
Bauherr: Andreas Wach, Icking
Projekt: Integrierte Gesamtschule, Rinteln
Verfasser: Bez+Kock Architekten Bda, Stuttgart
Bauherr: Landkreis Schaumburg, Stadthagen
Projekt: Ausbau der Trinitatiskirchruine zum Jugendzentrum Jugendkirche, Dresden
Verfasser: Code Unique Architekten, Dresden
Bauherr: Ev.-Luth. Kirchenbezirk Dresden Mitte, Dresden
Projekt: Bundesgeschäftsstelle DAV, München
Element A Architekten Bda, München
Bauherr: Deutscher Alpenverein e.V., München
Projekt: Umbau und Umprogrammierung Eiermannbau Apolda zur Open Factory, Apolda
Verfasser: Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen, Apolda
Bauherr: IBA Thüringen, Apolda
Projekt: Neue Mitte – Kirche Canitz, Riesa OT Canitz
Verfasser: Peter Zirkel Gesellschaft von Architekten, Dresden
Bauherr: Ev.-Luth. Kirchgemeinde Oschatzer Land, Oschatz
Weitere Informationen zum Deutschen Architekturpreis 2023:
www.bbr.bund.de/deutscher-architekturpreis-2023
Bild: ArminEP (Pixabay, Pixabay License)
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