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Kienbaum-Studie zur Vergütung von Geschäftsführern

18.12.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Kienbaum Consultants International GmbH.

Gehälter von Geschäftsführern steigen wieder stärker

Die Gehälter von Geschäftsführern in Deutschland steigen wieder stärker als in den Vorjahren: Die Unternehmen haben das Gehalt ihrer Geschäftsführer im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 3,5 Prozent angehoben, ergab eine aktuelle Studie der Managementberatung Kienbaum. 2011 waren es noch 2,7 Prozent und 2010 sogar nur 2,1 Prozent. Die durchschnittliche Gesamtdirektvergütung eines Geschäftsführers liegt aktuell bei 334.000 Euro im Jahr. „Die gute Geschäftsentwicklung in vielen Branchen der deutschen Wirtschaft ist die Hauptursache für die nun wieder stärker steigende Vergütung der Geschäftsführer. Doch in den kommenden Jahren stehen auch die deutschen Unternehmen wegen der Eurokrise und einer sich insgesamt abschwächenden Konjunktur vor großen Herausforderungen. Um in diesem unruhigen Fahrwasser zu bestehen, brauchen die Firmen kompetente und hoch motivierte Geschäftsführer. Umso wichtiger ist deshalb eine angemessene und leistungsgerechte Vergütung, um sie langfristig an das Unternehmen zu binden“, sagt Christian Näser, Vergütungsexperte bei Kienbaum.

Die Steigerungsrate der Vergütung im Vergleich zu 2011 war bei Mitgliedern der Geschäftsführung mit 3,8 Prozent etwas höher als bei einem Sprecher der Geschäftsführung mit 3,4 Prozent. Die Gehälter von Allein-Geschäftsführern stiegen um lediglich 3,1 Prozent. Im kommenden Jahr planen die Unternehmen die Vergütung ihrer Geschäftsführer genauso stark anzuheben: Durchschnittlich 3,5 Prozent sollen die Gehälter binnen Jahresfrist noch einmal steigen, ergab die Kienbaum-Studie. Für ihren Vergütungsreport Geschäftsführer 2012 hat Kienbaum die Daten von 1.424 Einzelpositionen in 859 Unternehmen untersucht.

Unternehmensgröße ist wichtigster Einflussfaktor für die Vergütung

Die Unternehmensgröße übt den stärksten Einfluss auf die Gehaltshöhe aus: Geschäftsführer in einem Unternehmen mit 500 bis 1.000 Mitarbeitern verdienen mit 308.000 Euro Bruttojahresgehalt zwei Drittel mehr als ein Geschäftsführer in einer Firma, in der bis zu 50 Angestellte arbeiten; dieser wird mit lediglich 184.000 Euro im Jahr vergütet. Das Gehalt eines Geschäftsführers ist in einem Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten sogar gut drei mal so hoch wie das Salär eines Geschäftsführers in einem Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern: Der Geschäftsführer des großen Unternehmens erhält im Schnitt 739.000 Euro im Jahr, der Geschäftsführer der kleinen Firma 184.000 Euro.

„Je größer ein Unternehmen ist, desto höher sind auch die Bezüge für den Geschäftsführer. Schließlich ist die Leitung größerer Unternehmen komplexer und stellt höhere Anforderungen an die Fähigkeiten der Geschäftsführer. Aus dieser anspruchsvolleren Aufgabenstellung ergibt sich eine entsprechend bessere Dotierung“, sagt Christian Näser.

Status des Geschäftsführers bestimmt die Höhe der Vergütung maßgeblich

Das Managementlevel und der Status einer Position beeinflussen die Vergütung stark: Ein Sprecher der Geschäftsführung verdient mit 499.000 Euro durchschnittlichem Jahresgehalt 46 Prozent mehr als ein Mitglied der Geschäftsführung, das eine Vergütung von 341.000 Euro im Jahr erhält, und sogar 140 Prozent mehr als ein Allein-Geschäftsführer mit einem Durchschnittsgehalt von 208.000 Euro im Jahr.

„Die Allein-Geschäftsführer verdienen im Vergleich zum Durchschnitt weniger, weil sie meist kleinere Unternehmen führen. Ein Großteil der Allein-Geschäftsführer der Kienbaum-Studie leiten Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten“, sagt Kienbaum-Berater Christian Näser.

Pharmaunternehmen vergüten Geschäftsführer am besten

Je nach Branche weichen die Gehälter teilweise deutlich voneinander ab: Die Vergütung eines Geschäftsführers in der Pharmabranche mit durchschnittlich 615.000 Euro Jahresgesamtbezügen ist 84 Prozent höher als das Durchschnittsgehalt aller von Kienbaum analysierten Geschäftsführerpositionen mit 334.000 Euro und sogar 313 Prozent höher als beispielsweise die Vergütung eines Geschäftsführer in einem Institut, die nur 149.000 Euro im Jahr beträgt.

Nahezu alle Geschäftsführer erhalten eine jährliche variable Vergütung

Der Großteil der Geschäftsführer kommt in den Genuss eines variablen Vergütungsanteils: Für 94 Prozent der Geschäftsführer ist ein solcher Bonus vorgesehen. Für das Vorjahr kam diese Regelung jedoch lediglich für 89 Prozent auch tatsächlich zum Tragen. Von den Sprechern der Geschäftsführung erhalten sogar 96 Prozent eine variable Vergütung, während die Unternehmen 94 Prozent der Mitglieder der Geschäftsführung und 88 Prozent der Allein-Geschäftsführer einen jährlichen variablen Vergütungsanteil zahlen. Die ausgeschüttete Höhe beträgt durchschnittlich 181.000 Euro für Sprecher der Geschäftsführung; das entspricht 34 Prozent ihres Gesamteinkommens. Der Anteil der variablen Vergütung beträgt bei Mitgliedern der Geschäftsführung 30 Prozent ihrer Gesamtvergütung, was einen Bonus von 114.000 Euro ausmacht. Allein-Geschäftsführer erhalten eine variable Vergütung in Höhe von 59.000 Euro, was einem Anteil von 24 Prozent der Jahresgesamtbezüge entspricht.

„Die Verbindung von Unternehmenserfolg und Vergütung soll die unternehmerische Verantwortung der Geschäftsführer stärken, ihre Identifikation mit dem Unternehmen fördern und zu besonderen Leistungen motivieren. Außerdem passt die variable Vergütung als Regulativ die Personalaufwendungen der Top-Ebene in gewissem Umfang an die Ertragssituation des Unternehmens an“, sagt Christian Näser.

Firmenwagen sind weit verbreitetes Incentive

Ein Firmenwagen gehört heute für die meisten Geschäftsführer zum Standard: 93 Prozent der Geschäftsführer fahren einen solchen Dienstwagen. Die Budgets der Firmenfahrzeuge liegen zwischen 50.000 und 70.000 Euro. Eine weitere beliebte und bedeutende Form der Zusatzleistung ist die betriebliche Altersvorsorge: Vier Fünftel aller Geschäftsführer erhalten eine derartige zusätzliche Leistung von ihrem Unternehmen. „Die betriebliche Altersversorgung ist für Geschäftsführer von großer Bedeutung, weil die gesetzliche Sozialversicherungsrente nicht ausreicht, um ihren gewohnten Lebensstandard fortzuführen“, sagt Christian Näser.


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