17.08.2017 — Moira Frank. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
Wer jemandem einen Bären aufbindet, der legt jemanden gründlich herein. Die Bedeutung dieser Redewendung ist klar. Woher sie allerdings stammt, weiß niemand so genau. Eine Einladung für teilweise wilde Spekulationen!
Das germanische "bar" bedeutet so viel wie "tragen". Das wurde irgendwann missverstanden und als "Bär" umgedeutet. Man band jemandem also nicht mehr eine ungewollte Last auf, sondern einen Bären.
Heute breitet der Angler großzügig die Arme aus und behauptet: "So groß war der größte Hecht, den ich gefangen habe!" Als es in Europa noch Bären gab, behauptete der Jäger: "Einen riesigen Bären habe ich erlegt!" Er band seinen Freunden gerade einen Bären auf, denn er hatte natürlich höchstens ein paar Hasen erlegt.
Eine andere weit verbreitete Entstehungsgeschichte ist die von einer Gruppe Jäger, die im Wirthaus ihre Zeche nicht zahlen konnten. Also ließen sie dem Wirt ihre Jagdbeute da: einen lebendigen, ausgewachsenen Bären. Dem Wirt war ein Bär aufgebunden worden. Dem hätte er zwar gewinnbringend den Pelz abziehen können, aber in der Geschichte ist er trotzdem ordentlich reingefallen.
Jeder würde merken, wenn man ihm einen leibhaftigen, wilden Bären aufbindet, so eine andere Überlegung zur Herkunft der Redewendung. Jede Lüge muss früher oder später auffliegen. Auch den sprichwörtlichen aufgebundenen Bär bemerkt man also schnell als Täuschung, spätestens, wenn ein Mitmensch verkündet: "Da hat dir aber jemand einen Bären aufgebunden."
Heute gibt es fast so viele Seiten, die Redewendungen erklären, wie Sprichwörter selbst. Da kann man ruhig noch ein paar mehr erfinden, zum Beispiel hier:
http://sprichwortgenerator.de/
http://sprichwortrekombinator.de/
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