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Ist das schon sexualisierte Belästigung? Wissen schützt!

14.06.2023  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Besonders bekannte Persönlichkeiten machen immer wieder Schlagzeilen als vermeintliche Täter oder Opfer von sexualisierter Belästigung. Doch das Thema betrifft alle Gesellschaftsschichten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sexualisierte Belästigung erkennen und dagegen vorgehen.

Was ist sexualisierte Belästigung?

Sexualisierte Belästigung beschreibt unerwünschtes und unangemessenes sexuelles Verhalten, das eine Person gegenüber einer anderen ausübt. Dieses kann verschiedene Formen annehmen: verbaler, nonverbaler oder körperlicher Übergriffe gehören gleichermaßen dazu. Sexualisierte Belästigung passiert sowohl in allen Gesellschaftsschichten, als auch in den unterschiedlichsten Situationen: In Arbeitsumgebungen, Bildungseinrichtungen, auf öffentlichen Plätzen und sogar in privaten Beziehungen.

Sexualisierte Belästigung kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Opfer haben. Sie kann zu emotionalen, psychischen und physischen Problemen führen. Außerdem leiden Opfer von sexualisierter Belästigung mitunter an Angstzustände, Depressionen, Schlafstörungen und posttraumatische Belastungsstörungen. Oft wird das Selbstvertrauen und die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt und die Betroffenen fühlen sich unsicher und wehrlos.

Häufige Arten von sexualisierter Belästigung

Sexualisierte Belästigung kann in den unterschiedlichsten Formen auftreten. Um sie zu erkennen, ist es hilfreich einige Beispiele zu kennen. Keine Form der Belästigung ist dabei per se schlimmer als eine andere. Letztendlich entscheidet das Empfinden des Opfers, nicht das des Täters. So kann auch ein „lieb“ oder „nicht böse“ gemeinter Kommentar als Belästigung wahrgenommen werden.

  • Zur verbalen Belästigung zählt zum Beispiel unangemessene Kommentare, anzügliche Witze, anzügliche Bemerkungen über das Aussehen oder sexuelle Anspielungen.
  • Nonverbale Belästigung zeigt sich unter anderem durch unangemessene Gesten, obszöne Mimik oder Blicke, unangemessenes Berühren oder das Zeigen von pornografischem Material.
  • Körperliche Belästigung ist zum Beispiel unerwünschte Berührungen, Umarmungen, Küsse oder sexuelle Handlungen ohne Zustimmung des Opfers.

Rechtliche Aspekte der sexualisierten Belästigung

In Deutschland ist sexualisierte Belästigung gesetzlich verboten. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schützt vor Diskriminierung, einschließlich sexualisierter Belästigung am Arbeitsplatz, in Bildungseinrichtungen und in der Öffentlichkeit. Opfer sexueller Belästigung finden dort die rechtliche Grundlage, rechtliche Schritte einzuleiten und Schadenersatz zu fordern.

Wie kann man sexualisierter Belästigung entgegentreten?

  • Sensibilisierung und Aufklärung: Was ist sexualisierte Belästigung? Wie erkenne ich sie? Über sexualisierte Belästigung und ihre Auswirkungen aufzuklären, schafft Bewusstsein.
  • Schulung und Schulungsprogramme: Sensibilisierung kann unter anderem durch Programme erreicht werden, die die Mitarbeitenden über sexualisierte Belästigung informieren und ihnen Werkzeuge zur Prävention und Intervention an die Hand geben.
  • Stärkung der Opfer: Opfern von sexualisierter Belästigung Unterstützung anzubieten und ihnen zu helfen. Waren Sie dabei stets die Grenzen des Opfers. Klären sie/ihn über ihre/seine Rechte auf.
  • Klare Richtlinien und Maßnahmen: Organisationen und Institutionen können maßgeblich zur Bekämpfung von sexualisierter Belästigung beitragen. Dazu sollten Maßnahmen implementiert werden, die sich mit Vorbeugung, Untersuchung und Sanktionierung beschäftigen.

FAQs

Was ist der Unterschied zwischen sexueller Belästigung und sexualisierter Belästigung?

Sexuelle Belästigung ist ein allgemeinerer Begriff, der sich auf unerwünschte sexuelle Handlungen oder Äußerungen bezieht. Sexualisierte Belästigung bezieht sich speziell auf unerwünschte sexuelle Handlungen oder Äußerungen, die eine Person gegenüber einer anderen ausübt und eine sexuelle Komponente haben.

Wie kann ich helfen, sexualisierte Belästigung zu bekämpfen?

Setzen Sie sich dafür ein, dass in Ihrem Unternehmen ein Bewusstsein für das Thema geschaffen wird. Informieren Sie sich selbst und nehmen Sie Situationen bewusst wahr.
Werden Sie Zeugin/Zeuge von sexualisierter Belästigung, ist es wichtig, nicht wegzuschauen. Bieten Sie Unterstützung an, zeigen Sie Solidarität mit dem Opfer und melde Sie den Vorfall an die entsprechenden Autoritäten oder Institutionen.

Wie kann ich mich selbst schützen?

Kommunizieren Sie Ihre Grenzen klar – Sie haben das Recht dazu. Werden diese Grenzen trotzdem nicht eingehalten, suchen Sie sich Hilfe. Eine Frauenberatungs-, Antidiskriminierungsstelle oder eine Opferhilfeorganisation kann Sie unterstützen und Ihnen bei Seite stehen.



Mehr Informationen, insbesondere zu rechtlichen Grundlagen, finden Sie in unserem Handbuchartikel.

Bild: McKinsey (Rawpixel, rawpixel Lizenz)

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