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Integrierte Berichterstattung - Standard vorgestellt

16.05.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Warth Klein Grant Thornton.

Ein Etikett bekommt einen Inhalt: Am 16. April 2013 wurde ein Konsultationsentwurf des Rahmenwerks des International Integrated Reporting Committee (IIRC) für die integrierte Berichterstattung veröffentlicht.

Das jetzt vorliegende Rahmenkonzept soll die Grundlage für die integrierte Berichterstattung sein und Unternehmen in die Lage versetzen, konkrete Angaben dazu zu leisten, wie sie über die Zeit hinweg Werte schaffen.

Standard zum integrierten Reporting veröffentlicht.

Hintergrund: Das Konzept der integrierten Berichterstattung (Integrated Reporting) sieht vor, dass Unternehmen in Zukunft nur noch einen umfassenden Bericht erstellen, der finanzielle und nicht-finanzielle Informationen miteinander verknüpft. Auf diese Weise sollen wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Inhalte in die Bilanz gebracht werden. Betroffen sind Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen. Während der traditionelle Fokus der Berichterstattung auf der Darstellung vergangenheitsorientierter Finanzdaten liegt, zielt der neue Ansatz darauf ab, Unternehmensführung und externe Stakeholder mit umfassenderen Informationen als bisher zu versorgen. So sollen künftig auch strategische und zukunftsorientierte Daten in die Berichterstattung einfließen.

Der IIRC hatte im September 2011 ein Diskussionspapier zur integrierten Berichterstattung veröffentlicht mit dem Ziel, ein allgemein akzeptiertes Rahmenkonzept für die Bilanzierung zu entwickeln. Mit dem kürzlich vorgestellten Standardentwurf werden die inhaltlichen Anforderungen an die integrierte Berichterstattung näher konkretisiert. Wir stellen die wichtigsten Aspekte des Konsultationsentwurfs vor:

Definition
Das Rahmenkonzept enthält erstmals eine Definition des integrierten Berichts. Nach dem Verständnis des IIRC ist der integrierte Bericht ein konziser Bericht darüber, wie das Unternehmen durch seine Strategie, seine Governance, seine Leistungen und Chancen im Kontext seines äußeren Umfelds kurz-, mittel- und langfristig Werte schafft.

Adressatenkreis
Der integrierte Bericht richtet sich in erster Linie an Finanzinvestoren, um deren Entscheidungen in Bezug auf die Kapitalallokation zu unterstützen. Gleichwohl soll der integrierte Bericht von Nutzen auch für andere Interessengruppen sein, beispielsweise Arbeitnehmer, Kunden, Lieferanten, Geschäftspartner, Gesetzgeber, Aufsichten und politische Entscheidungsträger.

Konzepte
Der Entwurf beschreibt drei fundamentale Konzepte, die die integrierte Berichterstattung ausmachen:

  • Kapitalien: Der Berichtersteller hat nicht nur das Finanzkapital, sondern auch andere Kapitalarten, wie das produzierte Kapital, das intellektuelle Kapital, das Humankapital sowie das Sozial- und Beziehungskapital darzustellen. Keine Rolle spielt, ob die genutzten Kapitalien im Eigentum des Unternehmens stehen oder nicht. Mit diesem Ansatz soll das Unternehmen in die Lage versetzt werden, seine Wertbeiträge einschließlich ökologischer und gesellschaftlicher Beiträge zu ermitteln.

  • Geschäftsmodell: Darzustellen ist die Art und Weise, wie das Unternehmen durch den gewählten Einsatz von Ressourcen, seine geschäftlichen Aktivitäten sowie seine Produkte und Dienstleistungen Ergebnisse und Werte schafft.

  • Wertschöpfung: Der Begriff des Werts im Sinne der integrierten Berichterstattung ist umfassender als das traditionelle Verständnis von Wert, die sich primär auf finanzielle Leistungen konzentriert. Er schließt nach dem Konzept des IIRC auch andere Formen von Werten mit ein, die durch die Abnahme, Zunahme und Veränderung von Kapitalien entstehen, die alle im Ergebnis Auswirkungen auf die finanzielle Leistung haben können. Der Begriff "Wert" umfasst unterschiedliche zeitliche Horizonte für unterschiedliche Interessengruppen und erfordert einen Fokus auf alle relevanten Kapitalien.

Nächste Schritte

Bis zum 15. Juli 2013 sind Investoren, Unternehmen und Marktteilnehmer eingeladen, den Entwurf des Rahmenwerks zu kommentieren. Eine erste Version des finalisierten Rahmenkonzepts soll voraussichtlich im Dezember 2013 veröffentlicht werden.

Zum Konsultationsentwurf »

Warth & Klein Grant Thornton ist eine der größten partnerschaftlich geführten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in Deutschland mit über 750 Mitarbeitern an elf Standorten. Sie betreut einen repräsentativen Querschnitt der deutschen Wirtschaft mit Unternehmen und Institutionen aus nahezu allen Branchen sowie private Vermögensinhaber. Die Services umfassen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Corporate Finance & Advisory Services sowie Private Finance. Bei grenzüberschreitenden Aufgabenstellungen arbeitet sie seit mehr als zehn Jahren mit „Grant Thornton International“ zusammen, einer weltweit tätigen Dachorganisation unabhängiger Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.
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