15.11.2018 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV).
Damit das Feedback nicht als persönlicher Angriff, sondern konstruktiv wahrgenommen wird, sollte die Rückmeldung so konkret wie möglich sein und sich auf beobachtbares, beschreibbares Verhalten stützen. Eine gute Methode: die drei W – Wahrnehmung, Wirkung, Wunsch. Darauf weisen die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen im Rahmen ihrer Präventionskampagne kommmitmensch hin. Denn wertschätzendes Feedback verstärkt positives Verhalten und zeigt Entwicklungsmöglichkeiten auf. Wenn Probleme frühzeitig gelöst werden, fördert das zudem die Sicherheit und Gesundheit im Betrieb.
"Feedback ist sehr wichtig. Es ist nicht nur so, dass ich meinen Mitarbeitenden dann Rückmeldung über ihre Arbeit geben und ihnen sagen kann, wo sie im Unternehmen stehen. Feedback hat auch viel mit den Themen Sicherheit und Gesundheit zu tun", so Dr. Marlen Cosmar, Diplom-Psychologin am Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG). "Ich kann meinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zum Beispiel sagen, ob sie ihre Aufgaben richtig erledigen oder was sie anders machen sollten. Das gibt ihnen Sicherheit. Ständige Unsicherheit bringt Zweifel und kann psychisch belastend sein. Das wirkt sich negativ auf die Gesundheit, aber auch auf die Leistung aus." Feedbackgespräche könnten zudem die Motivation steigern. Dadurch, dass Beschäftigte Feedback zu ihrer Arbeit erhielten, aber gleichzeitig auch ihren Vorgesetzten eine Rückmeldung geben könnten, wisse der Mitarbeitende, dass seine Arbeit wertgeschätzt würde. "Gleichzeitig sorgt Feedback für Transparenz. Und Transparenz schafft ein besseres Unternehmensklima. Es wachsen Vertrauen und Verständnis untereinander", so Cosmar. "Wichtig ist aber auch das Wie. Eine gute Methode Feedback zu geben, sind die drei W – Wahrnehmung, Wirkung, Wunsch. Sie helfen dabei, Dinge auf den Punkt zu bringen, ohne dabei verletzend zu sein."
Schritt 1: Die eigene Wahrnehmung schildern
Der erste Schritt besteht darin, die eigene Wahrnehmung mitzuteilen. Es geht darum, möglichst wertfreie Beschreibungen und Beobachtungen mitzuteilen: "Herr Müller, ich habe heute Morgen zufälligerweise gesehen, dass Sie Ihre Schutzausrüstung nicht getragen haben." Es geht also darum, die Situation konkret aus der eigenen Sicht in Form von Ich-Botschaften zu schildern.
Schritt 2: Wirkung erläutern
Im zweiten Schritt geht es darum zu erläutern, welche Wirkung das beobachtbare Verhalten auf uns hat: "Ich kann das nicht gut mit ansehen, wie Sie Ihre Gesundheit gefährden. Ich mache mir dann Sorgen, dass Sie sich verletzen."
Schritt 3: Wunsch formulieren
Abschließend geht es darum, konkret zu benennen, welches Verhalten man sich künftig wünschen würde: "Bitte tragen Sie in Zukunft Ihre Schutzausrüstung. Ich muss mich darauf verlassen können. Denn ich möchte, dass wir noch lange gesund zusammenarbeiten können." Bei diesem Schritt geht es darum, eine verbindliche Vereinbarung mit der/dem Beschäftigten zu treffen.
Mehr Tipps zum Geben und Nehmen von Feedback gibt auch das Magazin für Sicherheitsbeauftragte arbeit&gesundheit.
kommmitmensch ist die bundesweite Präventionskampagne von Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und ihrem Spitzenverband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV). Hintergrund ist, dass die Zahl der Arbeitsunfälle in den vergangenen Jahren nicht mehr deutlich gesunken ist. Um dem Ziel der Vision Zero, einer Welt ohne Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen, weiternäherzukommen, brauchen wir einen ganzheitlichen Ansatz: kommmitmensch unterstützt Unternehmen und Bildungseinrichtungen dabei, eine Präventionskultur zu entwickeln, in der Sicherheit und Gesundheit Grundlage allen Handelns sind.
Themen
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