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Gute Gesundheit ist auch Kopfsache

19.05.2022  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Kaufmännische Krankenkasse – KKH.

Positives Denken ist gerade in herausfordernden Zeiten wie aktuell wichtig, weiß Dr. Aileen Könitz, Ärztin und Expertin für psychiatrische Fragen bei der KKH. Optimismus kann jeder zu einem gewissen Grad erlernen – 5 Tipps verhelfen Ihnen zu besserer mentaler Gesundheit.

Sorgen und Ängste wegen Corona, vor Krankheit oder Existenzverlust, wegen des Klimawandels oder auch vor einem möglichen dritten Weltkrieg: Das Leben positiver zu sehen, erscheint manch einem immer schwieriger. „Jeden Tag schwirren einige tausend Gedanken durch unseren Kopf, positive wie negative. Dabei ist vielen Menschen nicht bewusst, welch großen Einfluss sie auf unsere körperliche und seelische Gesundheit haben und damit auf unser Wohlbefinden.“ Doch nicht jedem fällt es leicht, die Klassiker-Frage, ob das Glas halb voll oder halb leer ist, optimistisch zu beantworten. Ob wir eher positiv oder eher kritisch durchs Leben gehen, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, allen voran den Lebenserfahrungen in unserer Kindheit.

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Die gute Nachricht: Mit mehr Optimismus durchs Leben gehen, kann jeder lernen. Da unser Gehirn das gesamte Leben über wandelbar ist, sind wir in jedem Alter lernfähig. „Der erste wichtige Schritt hin zu mehr Zuversicht ist, sich klar zu machen, dass Gedanken stressen und schwächen, aber eben auch Kraft geben und stärken können“, sagt Aileen Könitz. „Jeder Gedanke beeinflusst unser Fühlen und auch unser Handeln. Das enorme Potential der Gedanken kann und sollte daher jeder im positiven Sinn für sich zu nutzen wissen.“ Nicht zuletzt, da optimistische Menschen laut einer wissenschaftlichen Studie eine höhere Lebenserwartung haben.

Negativen Gedanken ein Schnippchen schlagen – aber wie?

Wer mit mehr Zuversicht durchs Leben gehen möchte, sollte versuchen, Denkmuster aufzubrechen und seine Denkweise zu verändern.

Tipp Nr. 1: Bei der Bewältigung täglicher Herausforderungen richten wir den Blick oftmals auf Gefahren und Risiken, statt auf Möglichkeiten und Chancen. „Versuchen Sie, das Ziel positiv in den Fokus zu nehmen und sich darauf zu konzentrieren, mit welchen Mitteln es erreichbar ist“, empfiehlt Könitz. Wir blockieren unser Handeln oft durch unnötige Sorgen. Legt sich uns ein Stein in den Weg, ist immer noch genug Zeit, nach einer Lösung zu suchen. Auch der Austausch mit anderen Menschen kann für einen Perspektivwechsel hilfreich sein.

Tipp Nr. 2: Wenn Sie etwas stark belastet, wie aktuell der Krieg in der Ukraine, machen Sie sich bewusst, dass es normal ist, wenn in solchen Situationen Ängste auftreten. Versuchen Sie, in der Realität zu bleiben, und fragen Sie sich, ob es sich um reale oder lediglich um gefühlte Bedrohungen handelt. Auf diese Weise relativieren sich laut Könitz oftmals bedrohliche Geschehnisse und ziehen uns nicht so herunter. Wenn wir uns beängstigende Gedanken um die Zukunft machen, kann es zudem helfen, sich das Gegenteil vorzustellen, zum Beispiel langes Leben statt frühes Altern.

Tipp Nr. 3: Jeder hat es in der Hand, welche Medien er wie oft und wie lange täglich nutzt. Zig Stunden am Tag die Nachrichten zu verfolgen, kann Gedankenkarussells und Ängste befördern. „Versorgen Sie sich besser gezielt und zeitlich befristet mit Nachrichten, um auf dem Laufenden zu bleiben“, rät die KKH-Expertin. So können wir durch bewusstes Handeln negative Gedanken im Zaum halten.

Tipp Nr. 4: Jeder Mensch hat sein Päckchen zu tragen. Entscheidend ist, wie wir damit umgehen. „Passivität ist die eine Möglichkeit, sprich die Opferrolle wählen, Selbstmitleid entwickeln und sich hängen lassen“, beschreibt Aileen Könitz. „Die andere heißt aktiv werden, sein Leben in die Hand nehmen. Wer sich Hausforderungen stellt und sie mit seinen Fähigkeiten und seiner Kraft zu bewältigen versucht, nutzt die Chance, daran zu wachsen.“

Tipp Nr. 5: Jeder Mensch braucht Lebensinhalte, aus denen er Kraft und Energie schöpft – das kann das Zusammensein mit Familie und Freunden sein, ein Hobby oder auch ehrenamtliche Arbeit. Wer anderen hilft, hilft erwiesenermaßen auch sich selbst. Denn aus der Unterstützung anderer Menschen erwachsen wertvolle Glücksgefühle.

Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es mit dem positiven Denken nicht von heute auf morgen klappt. Das braucht Zeit und lässt sich nicht erzwingen. Mit einer neutralen Grundeinstellung zu starten, ist ein guter Anfang. Und hadern Sie nicht lange mit Niederlagen. Sehen Sie Fehler vielmehr als Chance zu lernen. Auch kleine Schritte helfen, beschwingter und erfüllter durchs Leben zu gehen. Das stärkt unseren Körper, allen voran das Immun-, Herz-Kreislauf- und Hormonsystem, und unsere Seele.

Bild: Mikhail Nilov (Pexels, Pexels Lizenz)

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