20.09.2023 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Dominik Roth.
"Ich erlebe oft, dass Firmen denken, sie könnten die Generation Z mit denselben Strategien ansprechen wie ihre Vorgänger. Doch das ist ein Trugschluss", betont Headhunter Dominik Roth. "Die Gen Z ist nicht nur technikaffin, sie sucht auch nach einem tieferen Sinn in ihrer Arbeit, nach Flexibilität und vor allem nach Authentizität seitens des Arbeitgebers. Aber auch monetäre Aspekte spielen wieder eine verstärkte Rolle. All das spiegelt sich in ihrem Führungsstil wider." Roth setzt sich tagtäglich mit den Entwicklungen im HR-Bereich auseinander und verrät nachfolgend, was die Generation Z von ihrem Arbeitgeber erwarten und wie Unternehmen diesen Ansprüchen gerecht werden.
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Jede Generation steht vor ihren eigenen Herausforderungen, bekommt aber auch neue Chancen. Um zu verstehen, was junge Talente heute bewegt, müssen Unternehmen die Generationen ansehen, die die heutigen Berufseinsteiger geprägt haben. Denn keine Generation kommt aus dem luftleeren Raum. Die Vorgänger-Generationen der Gen Z waren die Generation X und die Generation Y. Die Generation X sah Arbeit nicht mehr als Mittel zum Zweck, sondern erklärte Karriere, Status und Prestige zum Selbstzweck.
Daraus ging die Generation Y hervor, die zwar im finanziellen Wohlstand aufwuchs, aber mit mehr oder weniger abwesenden Eltern – denn diese waren nicht bei der Familie, sondern in der Firma. Viele Kinder dieser Generation haben erlebt, dass ihre Väter sich in Sandwich-Positionen im Management aufgerieben haben bis zum Burnout.
Daher steht das Y der Generation Y nicht nur für die logische Abfolge der Buchstaben, sondern auch ganz konkret für "Why?". Die Frage nach dem Warum rückte in den Mittelpunkt des Arbeitslebens. Warum arbeiten wir, was wollen wir bewegen, was macht uns glücklich? Das Thema "Work-Life-Balance" ist nur eines von vielen, das aus dem "Warum" resultierte.
Die Gen Z hat, vollkommen zu Unrecht, einen schlechten Ruf. Junge Berufseinsteiger gelten bei manchen als unselbstständig, verwöhnt und orientierungslos – doch das Gegenteil ist der Fall. Denn die Gen Z will die Fehler der vorherigen Generationen vermeiden, aber das Beste aus beiden Generationen erhalten und in die Zukunft führen.
Von der Generation X wollen die jungen Menschen Geld, Prestige und Status übernehmen – jedoch nicht auf Kosten der eigenen Gesundheit und ihrer persönlichen Wünsche und Ziele. Von der Generation Y wollen sie die etablierte Unternehmenskultur übernehmen: abwechslungsreiche Herausforderungen, wertschätzende Teamkultur, Nachhaltigkeit, Diversität, individuelle Freiheit und Wissensaustausch.
Für Arbeitgeber heißt das, dass sie sich auf eine vielseitige, flexible und weltoffene Generation freuen können. Um junge Talente für Führungspositionen zu gewinnen und zu binden, sollten Unternehmen nicht nur auf finanzielle Anerkennung setzen, sondern auch auf Benefits, die weit über den finanziellen Aspekt hinausgehen.
Auf der Wunschliste der Gen Z stehen flexible Arbeitszeiten, Selbstverwirklichung, Weiterbildungsmöglichkeiten, Aufstiegschancen, gesundheitliche Benefits und eine ausgewogene Work-Life-Balance. Auch die Unternehmensphilosophie ist wichtig. Wer die richtigen Werte vertritt, eine offene Feedbackkultur pflegt und jungen Menschen sinnstiftende Arbeit bieten kann, wird staunen, was diese Generation noch erreichen wird.
Bild: Vlada Karpovich (Pexels, Pexels Lizenz)
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