Füllwörter sind auch Fühlwörter
02.11.2017 — Gertrud Zeller. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
„Ich möchte dich eigentlich etwas fragen …“, „Dürfte ich dich vielleicht kurz stören …“ oder „Könntest du wohl das Kopierpapier auffüllen?“: Wir sind sehr nett. Sehr höflich. Sehr freundlich. Wir nutzen Füllwörter – oft auch Weichmacher genannt –, um beim Empfänger als „freundlich“ empfunden zu werden. Wir denken, wenn wir Füllwörter einsetzen, fühlt sich der andere besser. Wir sind der Meinung, diese Art der Höflichkeit käme gut an.
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Nun, tatsächlich sind Füllwörter auch Reizwörter. Mit einem „eigentlich“ oder „vielleicht“ relativieren wir unsere Aussage, machen diese schwammig und nehmen die Ernsthaftigkeit zurück.
Wenn wir im beruflichen Kontext jemanden um etwas bitten, ist es hilfreich, die Füllwörter wegzulassen. Ein „Bitte erledige dies!“ oder „Ich brauche deine Unterstützung – wann passt es dir am besten?“ sind klarere Aussagen. Vermeiden Sie im beruflichen Umfeld Füllwörter und Konjunktive. Sagen Sie, was Sie zu sagen haben. Ein Bitte und Danke ist natürlich selbstverständlich.
Im privaten Umfeld können Sie diese Füllwörter als Fühlwörter einsetzen. Wenn Sie der Meinung sind, der andere fühlt sich dadurch wohler, dann her damit. Dennoch mein Tipp für Sie: Achten Sie auch im privaten Gespräch darauf, wie Ihr Gegenüber auf Füllwörter reagiert. Denn Sprache und Ausdruck sind wesentliche Bestandteile einer guten Kommunikation!
Ich wünsche Ihnen ein sehr schönes Wochenende.
Herzlich grüßt Sie
Ihre Gertrud Zeller
Die Autorin:
20-jährige Berufserfahrung im Chefsekretariat. Seit 1999 selbstständige Seminarleiterin. Sie ist Mitinhaberin des Unternehmens "Die Seminarschneider" und "Trainerin aus Leidenschaft". Frau Zeller hat einen Lehrauftrag für Rhetorik, Präsentation und Besprechungsmanagement an der Hochschule Pforzheim und ist außerdem für viele Seminaranbieter und eigene Kunden tätig. Ihr Herz schlägt vor allen Dingen für die Themen Präsentation, Veranstaltungsmanagement, Protokollführung und besonders für alle Themen rund um das Sekretariat. Durch ihre langjährige praktische Erfahrung im Assistenzbereich versteht es Frau Zeller bereits von der ersten Minute an im Seminar sehr praxisnah zu berichten und zu handeln.
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