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Finanzanalysten unzufrieden mit Berichterstattungspraxis zu Non-GAAP Ergebnisbereinigungen

29.11.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: PricewaterhouseCoopers AG.

DVFA/PwC-Umfrage: Derzeitige Praxis von Unternehmen bei der Berichterstattung finanzieller Ergebnisgrößen außerhalb von Rechnungslegungsstandards (Non-GAAP) wird als unbefriedigend eingestuft. Richtlinie veröffentlicht.

Mehr als 80 Finanzanalysten und Fondsmanager haben sich an einer gemeinsamen Umfrage der Deutschen Vereinigung für Asset Management (DVFA) und von PwC zu so genannten Non-GAAP Ergebnisbereinigungen beteiligt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Alexander Bassen, Universität Hamburg, wurden die Investment Professionals befragt, wie sie die derzeitige Praxis der Unternehmen beim Ausweis und bei der Berichterstattung von Ergebnisgrößen wie EBIT und EBITDA beurteilen, die nicht über Rechnungslegungsstandards (GAAP) geregelt werden.

Die DVFA/PwC-Umfrage zu Non-GAAP-Earnings ergab, dass Finanzanalysten und Fondsmanager generell mit der derzeitigen Praxis der Berichterstattung von Unternehmen ‚nicht’ bzw. ‚eher nicht zufrieden’ sind. Dabei geben über 95% der Teilnehmer der Umfrage an, dass der Ausweis von nachvollziehbaren Ergebnisgrößen für sie sehr wichtig ist.

Anders als bei der Berichterstattung heute üblich, erwarten 98,5 % der befragten Investoren und Analysten, dass Unternehmen die Basis ihrer Ergebnisbereinigung aufgrund nicht-wiederkehrender Posten völlig offen legen, nämlich das direkt aus dem Abschluss ableitbare EBIT und EBITDA. Dass Non-GAAP-Elemente grundsätzlich aus dem Rechnungswesen des Unternehmens hergeleitet werden, z. Bsp. aus dem Konzernabschluss, und auf keinen Fall einer „kreativen Gestaltung“ unterliegen sollten, befinden 97% der Befragten.

Hinsichtlich des Ausweises von Einmaleffekten erwarten 85,1% der Teilnehmer von Unternehmen, dass Erträge und Aufwendungen nur dann als nicht wiederkehrend, selten oder außergewöhnlich klassifiziert werden, wenn das auslösende Ereignis in den nächsten zwei Jahren erwartungsgemäß nicht wieder auftritt bzw. in den vorhergegangenen zwei Jahren nicht schon einmal aufgetreten ist (angelehnt an die Anforderungen in den USA).

Neben dem Fehlen eines verbindlichen Rechnungslegungsstandards bemängeln die Experten immer wieder, dass Unternehmen die Möglichkeit der Bereinigung von Ergebnisgrößen taktisch für „bilanzkosmetische Zwecke“ einsetzen. So birgt eine weitgehend beliebig gestaltbare Praxis der Ergebnisbereinigung durchaus die Gefahr, als schlechte Corporate Governance wahrgenommen zu werden.

"Die Ergebnisse der Umfrage zeigen deutlich, wie wichtig es für Investoren ist, dass die Praxis im Umgang mit nicht wiederkehrenden und nicht-betrieblichen Unternehmensergebnissen im Interesse von Transparenz und Glaubwürdigkeit geregelt werden muss. Wir benötigen hier klare Standards", sagt DVFA Vorstandsvorsitzender Stefan Bielmeier.

Die DVFA, PwC Deutschland und die Universität Hamburg haben nun auf den Bedarf nach einer Verbesserung der Non-GAAP-Berichterstattung und Anpassungspraxis reagiert, in dem sie gemeinsam die "Richtlinie Non-GAAP-Earnings-Adjustments" herausgegeben haben. In Form von zwölf Empfehlungen werden die wichtigsten Verbesserungsoptionen im Weiteren geäußert. Zu jeder Empfehlung wird der Zustimmungsgrad aus der Umfrage mit Investoren und Analysten mitgeliefert. Die Richtlinie enthält zudem gute Praxisbeispiele aus den Geschäftsberichten europäischer Emittenten.

„Es besteht dringender Bedarf, dass Unternehmen auch bei Ergebnisgrößen, die nicht über Standards geregelt sind, wahrhaftig berichten und den "true and fair view" der IFRS anwenden. Unsere gemeinsam herausgegebene Richtline wird Unternehmen Orientierung dabei geben, bei Ergebnisanpassungen den Marktanforderungen gerecht zu werden“, kommentiert Armin Slotta, Leiter Capital Markets & Accounting Advisory Services bei PwC Deutschland.

Die Richtlinie "Richtlinie Non-GAAP-Earnings-Adjustments" steht ab sofort unter www.dvfa.de/non-gaap-earnings-adjustments und unter www.pwc.de/non-gaap zum Download bereit.


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