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Fast 60 % der Angestellten streben in erster Linie nach Macht

18.08.2022  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: PAWLIK Consultants GmbH.

Der Wunsch nach Einflussnahme und Autonomie treibt knapp 60 % der Menschen im beruflichen Umfeld am stärksten an. Andere Motive wie Leistung oder der Wunsch nach Gemeinschaft hingegen sind weniger ausgeprägt. „Damit müssen Führungskräfte bewusster umgehen“, so Psychologieprofessor David Scheffer.

Knapp 60 % der Angestellten streben auf der Arbeit vor allem nach Macht: Dies ergab eine exklusive wissenschaftliche Auswertung der PAWLIK Group unter der Leitung von Psychologieprofessor David Scheffer.

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Im Rahmen der PAWLIK Personaldiagnostik hat David Scheffer, Head of Science der PAWLIK Group, anonymisierte Ergebnisse des sogenannten scan-Verfahrens bei 7.031 Führungskräften und Angestellten im Zeitraum von 2014 bis 2021 ausgewertet. Kernergebnis: Bei 57 % der Untersuchungsteilnehmer:innen dominiert das Machtmotiv. Das Leistungsmotiv treibt 28 % überwiegend an, das Anschlussmotiv nur 12 %.

Die Erkenntnis über die inneren Antriebskräfte seien für erfolgreiche Karrieren und passgenaue Führung fundamental wichtig, so Joachim Pawlik, CEO der PAWLIK Group: „Führungskräfte müssen mit dem Machtstreben bewusster umgehen.“

Machtmotiv wird lange unterdrückt

Nach den Untersuchungen von Psychologieprofessor Scheffer weiß jedoch nur etwa die Hälfte der Menschen, was ihnen Kraft gibt. Diese Fehleinschätzung der Motive führe zu Missverständnissen und Unzufriedenheit. „Wenn Unternehmen die unbewussten Motive ihrer Mitarbeitenden erfassen und Führung darauf gezielt eingeht, blühen Menschen im Job auf und Teams arbeiten besser zusammen“, so Scheffer. Die nachgewiesene Dominanz des Machtmotivs stelle eine besondere Herausforderung dar, weil die wenigsten Menschen ihren Wunsch nach Macht und Einfluss offen eingestünden.

Machtmotivierte Menschen streben danach, eigene Entscheidungen zu treffen, Projekte federführend zu gestalten und andere Personen zu steuern. Dieses Verhalten schüchtert Leistungsmotivierte, die gerne komplexere Aufgaben bewältigen, und Anschlussmotivierte, die sich nach Kooperation sehnen, schnell ein. Machtmovierte hingegen fühlen sich in den starren Hierarchien der „alten Arbeitswelt“ oft eingeengt. Sie erhalten zu wenig Entscheidungsfreiheiten und können ihre Potenziale nicht voll ausleben, sofern sie nicht selbst an der Spitze stehen.

Und selbst dann gibt es häufig Probleme, wie Joachim Pawlik aus seiner Erfahrung als Berater von Führungskräften weiß. In 25 Jahren Beratung habe er immer wieder beobachtet, wie Macht das Verhalten derer, die sie bekommen, korrumpiert: „Machtstreben ist gesellschaftlich so in Verruf, dass viele Menschen es unterdrücken, bis sie auf der Karriereleiter oben angekommen sind.“ Wer es dann unkontrolliert auslebe, würde, ohne es zu bemerken, die Unterstützung seines Umfelds verlieren. „Viele sind so an ihrer Macht gescheitert“, so Pawlik.

Macht ist nicht nur männlich

Die Untersuchung räumt zudem mit dem Mythos auf, dass Männer machtmotivierter seien als Frauen. Hinsichtlich des unbewussten Machtmotivs gibt es kaum einen Unterschied zwischen Männern und Frauen. „Bis auf geringe Ausnahmen hat unsere Auswertung ergeben, dass Frauen genauso willensstark bei der Umsetzung eigener Ideen sind wie Männer“, stellt Scheffer klar.

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