26.10.2017 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Robert Half Deutschland GmbH.
Das hat die aktuelle Arbeitsmarktstudie des auf Fach- und Führungskräfte spezialisierten Personalvermittlers Robert Half ergeben. Der Studie zufolge glauben lediglich 40% der Vorgesetzten, dass sich ihre Mitarbeiter nie langweilen.
„Dass über die Hälfte der befragten Manager Langeweile in den Reihen ihrer Angestellten vermutet, hat uns überrascht“, sagt Thomas Hoffmann, Director North bei Robert Half, „zumal einige der angeführten Ursachen mit vergleichsweise wenig Aufwand behoben werden könnten. Routinearbeiten etwa könnten im Team regelmäßig neu verteilt oder mit externer Unterstützung abgearbeitet werden. Neue Herausforderungen können Manager schaffen, indem sie Mitarbeitern sukzessive mehr Verantwortung übertragen und sie ermutigen, selbst Lösungen zu finden.“
Ein Aufgabenprofil, das nicht fordert und keine Anreize setzt, zählen die Führungskräfte zu den Hauptursachen für Langeweile (30%). Genau so viele sehen in schlecht organisierten oder zu häufig angesetzten Meetings einen Grund (30%). Dicht darauf folgt mangelnde Vielfalt/Abwechslung innerhalb der Funktion – ein Problem, dass angesichts von 28% an Nennungen offenbar weit verbreitet ist.
Robert Half hat 500 Manager befragt:
Welche der folgenden Gründe sind Ihrer Meinung nach die Hauptursachen für die Langeweile Ihrer Mitarbeiter? | … sagten so viele Manager: |
Sie fühlen sich von ihren Aufgaben nicht gefordert | 30 % |
Zu viele oder schlecht organisierte Meetings | 30 % |
Mangelnde Vielfalt / Abwechslung innerhalb der Funktion | 28 % |
Die Arbeit an sich ist nicht interessant | 22 % |
Sie leiden unter zu vielen strikten Richtlinien und Prozeduren | 20 % |
Sie haben keine Freude am Austausch mit ihren Kollegen | 20 % |
Schlechtes / ineffizientes Management | 19 % |
Es gibt nicht genug zu tun | 1 % |
Sie verstehen die Bedeutung ihres Beitrags zur Profitiabilität des Unternehmens nicht | 8 % |
Mehr Abwechslung im Job liegt allerdings nicht nur in der Verantwortung der Chefs. Auch Arbeitnehmer können mit konkreten Maßnahmen akuter und dauerhafter Langeweile entgegentreten, rät Hoffmann:
Jeder sollte sich fragen: Warum bin ich gelangweilt? Warum finde ich meine Arbeit nicht interessant? Liegt es an Unterforderung oder gibt es andere Gründe? Was fehlt mir, um eine spürbare Verbesserung herbeizuführen?
Gelangweilte Mitarbeiter sollten das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen und den Wunsch nach Veränderung äußern. Dabei lösen konkrete Vorschläge für eine gezielte Weiterbildung, eine neue Herausforderung oder eine andere Tätigkeit innerhalb des Unternehmens am schnellsten das Problem.
Finden sich keine Möglichkeiten, die Arbeit abwechslungsreicher zu gestalten oder sich intern neuen Herausforderungen stellen, sollte ein Jobwechsel in Betracht gezogen werden. Mitarbeiter sollten einen Jobwechsel nicht prinzipiell mit einem Denkverbot belegen, sondern – falls erforderlich – als gleichberechtigte Lösung in Betracht ziehen.
„Dauerhafte Langeweile kann genauso schädlich sein wie dauerhafter Stress“, erklärt Hoffmann. „Mitarbeiter, die sich langweiligen, empfinden Druck, den sie sich selbst auferlegen. Außerdem stellen sich Resignation und Lethargie ein, wenn Anerkennung und Wertschätzung ausbleiben. Im schlimmsten Fall sind das Bore-out-Syndrom und Depressionen die Folge.“
Dagegen kann eine professionelle Jobberatung und -vermittlung sehr schnell zu einer Lösung führen. „Viele Bewerber kommen mit dem Wunsch zu uns, eine abwechslungsreiche Arbeit zu finden, deren neuer Job den individuellen Qualifikationen und dem Wunsch nach sinnstiftenden Aufgaben viel eher entspricht“, so Hoffmann.
Eine sinnvolle Tätigkeit und das Gefühl, im Beruf etwas zu leisten, sind wiederum zwei der wichtigsten Faktoren für das Glück am Arbeitsplatz, wie eine weitere Studie von Robert Half belegt. Hoffmann: „Hier wird ganz deutlich: Eine Veränderung kann viele Vorteile haben – für Arbeitgeber wie für Arbeitnehmer.“
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