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Der Einstieg in den Arbeitsmarkt prägt den Erwerbsverlauf

24.10.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit.

Ein verpatzer Einstieg in das Berufsleben ist nur noch schwer zu korrigieren

"Der Einstieg in den Arbeitsmarkt bestimmt maßgeblich die Chancen und Risiken im weiteren Erwerbsverlauf. Um Arbeitslosigkeit möglichst dauerhaft zu vermeiden, ist die Qualität der Beschäftigung zu Beginn der Erwerbskarriere von herausragender Bedeutung", erklärte der Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Joachim Möller auf einer Pressekonferenz in Berlin. Es zeichne sich ab, dass ein Ausbildungsabschluss immer mehr zur Mindestvoraussetzung für ein Normalarbeitsverhältnis wird, betonte der IAB-Direktor in Berlin. "Gelingt ein passender Einstieg in den ersten drei Jahren nicht, ist das nur noch schwer zu korrigieren", warnte Möller.

IAB-Vizedirektor Ulrich Walwei schlug den Bogen zum anderen Ende der Erwerbskarriere, zu den Älteren. "Bemerkenswert scheint mir, dass auch hier die Qualifikation ein entscheidender Faktor ist", so Walwei. Die Erwerbstätigenquote von Personen zwischen 50 und 60 Jahren mit einer Berufsausbildung oder einem Hochschulabschluss sei mit knapp 80 Prozent bereits heute auf einem Niveau, das sich nicht wesentlich von dem der jüngeren Altersgruppen unterscheide. Ganz anders sehe es dagegen bei den Geringqualifizierten aus: Ihre Erwerbstätigenquote liegt in der Altersgruppe zwischen 50 und 60 Jahren mit rund 55 Prozent mehr als 20 Prozentpunkte niedriger als bei den gut Qualifizierten. Das sei erschreckend niedrig, und so eine Zahl passe nicht zu den Anforderungen, die angesichts der Alterung der Gesellschaft auf uns zukommen, sagte Walwei. Eine höhere Erwerbstätigkeit Älterer sei ein wichtiges Element einer umfassenden Strategie des zukünftigen Fachkräftebedarfs.

Das am Mittwoch erschienene "IAB Handbuch Arbeitsmarkt" hat zwei Schwerpunktthemen. Das erste lautet "Übergänge am Arbeitsmarkt und Qualität der Beschäftigung". Hier geht es zum Beispiel um die Übergänge von der Schule in eine Ausbildung und von der Ausbildung in Beschäftigung. Das zweite Schwerpunktthema heißt "Fachkräftebedarf: Analysen und Handlungsstrategien".

Neben Verbesserungen bei der Erwerbstätigkeit der Älteren empfehlen die Arbeitsmarktforscher ein ganzes Bündel weiterer Maßnahmen. Dieses umfasst unter anderem den Abbau der Arbeitslosigkeit durch mehr Qualifizierung, eine Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen sowie die Förderung der Zuwanderung. "Wenn wir alle diese Maßnahmen konsequent angehen, dann können wir den Herausforderungen des demographischen Wandels durchaus erfolgreich begegnen", ist IAB-Vizedirektor Walwei überzeugt.


O-Töne von der Pressekonferenz in Berlin stehen hier zum Download bereit »

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