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Budgets für Lohnerhöhungen bleiben stabil – außer in Griechenland

14.11.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Aon Hewitt GmbH.

Aktuelle Aon Hewitt-Studie zeigt ambivalente Ergebnisse auf

Trotz weiterhin schlechter Aussichten bleiben die Lohnerhöhungsbudgets in den meisten Eurokrisenländern stabil. Der globale Salary Increase Survey von Aon Hewitt zeigt für Spanien, Italien, Portugal und Irland stabile Werte nahe der Drei-Prozent-Marke – und somit knapp hinter Deutschland. In der Bundesrepublik können sich die Arbeitnehmer im kommenden Jahr auf durchschnittlich 3,1 Prozent mehr Gehalt freuen, 2012 stiegen die Löhne bereits um durchschnittlich 3,0 Prozent.

In den Krisenländern pendeln sich die Aussichten zwischen 2,5 und 2,9 Prozent ein. Nur bei den Griechen sieht es deutlich schlechter aus. 2012 haben sie nur 1,6 Prozent mehr Gehalt bekommen, für 2013 werden die Lohnerhöhungen auf etwa 1,7 Prozent geschätzt – im Durchschnitt. Viele Arbeitnehmer müssen eher mit Nullrunden oder gar Kürzungen rechnen. Trotzdem zeigt sich: Gehaltserhöhungsbudgets sind größtenteils krisenfest. Sie folgen nicht einfach der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung, sondern sollen die Motivation und Kaufkraft der Mitarbeiter erhalten – und damit für die Zukunft vorbauen.

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Foto: Gerd Altmann / pixelio.de

Spanien

In Spanien liegen die Gehaltssteigerungen 2012 bei 2,6 Prozent – über alle Mitarbeitergruppen, vom Lohnempfänger bis hin zum Top-Management, hinweg. Im kommenden Jahr wird der Wert voraussichtlich um 0,1 Prozentpunkte steigen. Den größten Teil der Gehaltserhöhungen machen dabei die leistungsbezogenen Elemente aus. Zwei Drittel der befragten Unternehmen bieten sie an, über 80 Prozent der gesamten Gehaltssteigerungen fallen bei ihnen in diese Kategorie. Insgesamt versuchen immer mehr Unternehmen in Spanien, die Vergütung ihrer Mitarbeiter flexibler zu gestalten.

Die Arbeitsmarktreform im Land ermöglicht ihnen das: Generelle Gehaltserhöhungen können inzwischen aufgrund schlechter Wirtschaftsdaten ausgesetzt werden. Auch die Gewerkschaften stützen die Wirtschaft, indem sie auf Tarifrunden verzichten. Betrachtet man die diesjährige Inflationsquote von 1,6 Prozent bleibt den Spaniern 2012 sogar ein realer Gehaltszuwachs von 1 Prozent.

Italien

In Italien liegt die Inflationsrate deutlich höher als in Spanien, aktuell bei 2,9 Prozent. Mit einer durchschnittlichen Gehaltserhöhung von 2,8 Prozent im Jahr 2012 sinkt die Kaufkraft der italienischen Haushalte reell sogar leicht. Entspannung ist allerdings 2013 in Aussicht: Über alle Mitarbeitergruppen hinweg sollen die Italiener 2,9 bis 3,0 Prozent mehr verdienen – und die Inflation deutlich auf 1,3 Prozent sinken.

Griechenland

Schließt man von den Lohnerhöhungsbudgets auf die Lage der Unternehmen, ist diese in Griechenland am aussichtslosesten. In keinem anderen europäischen Land sind die Werte niedriger. Insgesamt gibt es 2012 zwar 1,6 Prozent und 2013 sogar 1,7 Prozent mehr Gehalt für die Griechen, und das bei aktuell nahezu stabilen Preisen beziehungsweise Deflation im kommenden Jahr. Allerdings sind diese Erhöhungen fast ausschließlich leistungsbezogen und richten sich vor allem an wenige High Potentials und Top Performer.

Generelle Erhöhungen bewegen sich nur um einen Wert von 0,2 Prozent. Gibt es überhaupt Gehaltserhöhungen, dann fast ausschließlich bei multinationalen Unternehmen, die in Griechenland tätig sind. Firmen in griechischem Besitz tendieren eher dazu, die Löhne zu senken. Bereits 33 Prozent der Teilnehmer einer weiteren, lokalen Umfrage von Aon Hewitt haben die Gehälter ihrer Mitarbeiter bereits gekürzt oder wollen es dieses Jahr noch tun.

Ambivalente Ergebnisse in Europa

Insgesamt sind die Gesamtgehaltserhöhungsbudgets in den Krisenländern seit 2008 zwar gesunken, allerdings stabilisieren sie sich in den meisten trotz Verschärfung der wirtschaftlichen Situation bei durchschnittlichen Werten unter 3 Prozent. Nur in Griechenland, das bisher am tiefsten in der Rezession steckt, fallen diese deutlich ab. Allerdings klafft grundsätzlich die Schere zwischen Nullrunden oder Gehaltskürzungen bei lokalen Unternehmen und – vor allem leistungsbezogenen – Gehaltserhöhungen in den Niederlassungen multinationaler Unternehmen immer weiter auseinander.

Dennoch ziehen die Etats im Großen und Ganzen nicht einfach direkt mit der Abschwächung der Wirtschaftsleistung gleich. Sie sollen vielmehr das Engagement der Mitarbeiter fördern, vor allem High Potentials und Top Performer profitieren von der neuen Leistungsorientierung – generelle Gehaltserhöhungsbudgets werden immer weniger. Gleichzeitig gilt es aber auch, die Kaufkraft der Mitarbeiter zu erhalten. Daher zeigen sich die Gehaltserhöhungsbudgets im Schnitt weit weniger volatil als die aktuelle wirtschaftliche Lage in Europa.

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